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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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GovCentral und die Erde nahmen die Bedrohung durch die Besessenen offensichtlich sehr ernst.
    Eine weitere Gruppe von Leuten war eingetroffen, die sich methodisch durch die Reihen wimmernder Passagiere arbeitete. Sie trugen keine Uniformen, sondern gewöhnliche blaue Geschäftsanzüge, doch die Sicherheitsbeamten gehorchten ihren Weisungen. Quinn spürte ihre Gedanken, sehr ruhig und konzentriert und äußerst entschlossen im Vergleich zu jedermann sonst in der Halle. Geheimagenten, aller Wahrscheinlichkeit nach.
    Quinn beschloß, lieber nicht zu warten, bis er es herausgefunden hatte. Er zog sich von dem Halbkreis aus Wachen zurück, als ein Offizier den Befehl erteilte, das Sicherheitstor der Zutrittskammer zu öffnen. Das Gleitband hinunter zur Hauptebene war abgeschaltet worden, also stieg er zu Fuß über die erstarrten Silikonstufen nach unten, immer zwei auf einmal.
    Die Menschen, die sich rings um die barrikadierten Ausgänge drängten, verspürten eine leichte Brise aus eiskalter Luft, die vorüber war, bevor sie sich richtig erheben konnte. Draußen auf der Plaza gingen weitere Sicherheitstruppen in Stellung; zwei Gruppen waren damit beschäftigt, schwerkalibrige Bradfields auf Lafetten in Stellung zu bringen. Quinn schüttelte in verwirrtem Staunen den Kopf, während er vorsichtig einen Bogen um die Soldaten schlug. Die lange Reihe von Aufzügen, die hinunter zu der Vakstation führten, war noch immer in Betrieb, obwohl kaum jemand auf der Ebene des Ankunftskomplexes war, der sie benutzen konnte. Quinn sprang in eine der Kabinen zu einer Gruppe verängstigt dreinblickender Geschäftsleute, die gerade von einem Ausflug nach Cavius City auf dem Mond zurückgekehrt waren.
    Der Aufzug brachte sie eineinhalb Kilometer senkrecht nach unten und hielt in einer runden Halle von gut dreihundert Metern Durchmesser. Der Boden der Halle war von konzentrischen Kreisen aus Drehkreuzen übersät, mit denen Passagiere zu den Gleitbändern dirigiert wurden, die das Zentrum der Halle einnahmen. Informationssäulen aus pechschwarzem Glas bildeten einen richtiggehenden Zaun entlang der Wände, und fluoreszierende Icons wirbelten um die Säulen wie elektronische Fische. Linien aus holographischen Symbolen glitten durch die Luft und leiteten die Passagiere zu den Gleitbändern, die mit den jeweiligen Bahnsteigen verbunden waren.
    Quinn schlenderte eine Weile gelangweilt um die Informationssäulen herum, während er die Verzerrungen der Hologramme über sich beobachtete. Die geschäftige Menschenmenge (keiner sah irgendeinem anderen in die Augen), die Enge der Wände und Decken, die surrende Klimaanlage, die kühle Luft ausstieß, die kleinen Mechanoiden, die sich bemühten, Abfälle aufzusammeln und gleichzeitig Tritten auszuweichen – all das war Quinn höchst willkommen. Er hatte es viel zu lange vermißt. Obwohl er hingehen und die Welt zerstören und ihre Bewohner ausplündern würde, bedeutete sie doch für die kurze Zeit bis dahin sein altes Zuhause. Doch dann erhielt seine Selbstzufriedenheit einen kalten Dämpfer. Der Name EDMONTON kroch in hell leuchtenden roten Lettern über seinen Kopf und schwebte anschließend entlang einer geschwungenen Reihe blauer Pfeile zu einem der Gleitbänder. Der Vakzug würde in elf Minuten abfahren.
    Die Versuchung war groß. Banneth. Endlich. Dieses Gesicht zu sehen, wie es vor Angst verzerrt war, und Banneth dann leiden zu lassen … für lange, lange Zeit … vor der letzten Schande und dem endgültigen Schwachsinn. Es gab so viele Foltern, denen er Banneth unterwerfen konnte, soviel, das er ihr antun wollte, nun, da er die Macht dazu besaß: kunstvoller, bösartiger Schmerz, sowohl seelisch als auch körperlich. Doch die Bedürfnisse von Gottes Bruder kamen an erster Stelle, sogar noch vor den beinahe sexuellen Bedürfnissen seiner eigenen Schlange. Quinn wandte sich voller Abscheu von der leuchtenden Einladung ab und machte sich auf die Suche nach einem Vakzug, der ihn auf direktem Weg nach New York bringen würde.
    Die Menschen sammelten sich nach und nach entlang den Fenstern und Ausgängen der Bars und Schnellrestaurants, die sich an den Wänden der Vakstation reihten. Kinder starrten gespannt auf die AV-Bilder von Nachrichtensendungen, die aus großen Projektoren auf ihre Netzhäute fielen, während Erwachsene die leeren Gesichter zeigten, die typisch waren für den Empfang von Sens-O-Vis-Übertragungen. Als Quinn an einer Pasta-Küche vorbeikam, erhaschte er einen kurzen Blick

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