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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ließen Stimulationsprogramme laufen und lachten und scherzten mit ihren Nachbarn, während sie sich immer wieder ihre persönlichen Geschichten über Kombatwespenschwärme erzählten, die sie auf sich zurasen gesehen hatten. Sie dankten Gott und (in erster Linie) Ione Saldana für ihre Rettung und erklärten ihr ihre unsterbliche Liebe, dieser gottverdammt wunderschönen, brillanten, gerissenen, prachtvollen Frau, in deren Habitat sie das Glück hatten leben zu dürfen. Und hey, Capone: Wie fühlt sich das an, Loser? Deine allmächtige Flotte von einem einzelnen, nicht-militärischen Habitat aufs Kreuz gelegt; alles, was du gegen uns ins Feld führen konntest, und doch haben wir dich geschlagen. Bist du immer noch froh, in dieses Jahrhundert mit all seinen Wundern zurückgekehrt zu sein?
    Die Einwohner der beiden Sternenkratzer, die dem Regierungspalast am nächsten lagen, spazierten durch die Senken und durch die Wälder herbei, um Ione ihren Respekt und ihre Dankbarkeit auszusprechen. Vor den Toren hatte sich eine riesige Menschenmenge versammelt. Sie sangen und pfiffen und baten ihre Heldin, sich zu zeigen.
    Ione ließ den Fokus über sie hinweggleiten und lächelte, als sie Dominique und Clement in dem Gedränge erblickte, genau wie den hoffnungslos betrunkenen Kempster Getchell. Auch andere bekannte Gesichter waren darunter, Direktoren und Manager multistellarer Konzerne und Banken, alle von einer Woge aus Emotionen herbeigetragen. Mit roten Gesichtern und in Hochstimmung riefen sie mit heiseren Kehlen immer und immer wieder Iones Namen. Sie ließ den Fokus zu Clement zurückgleiten.
    – Lade ihn zu dir ein, drängte Tranquility freundlich.
    – Vielleicht.
    – Das Überleben gefährlicher Situationen ist ein sexueller Auslöser für die Menschen. Du solltest deinen Instinkten nachgehen. Er wird dich glücklich machen, und du hast es dir mehr als alles andere verdient.
    – Sehr romantisch ausgedrückt.
    – Romantik hat damit nichts zu tun. Genieße die Befreiung, die er dir bringen wird.
    – Und was ist mit dir? Du hast schließlich das Eintauchmanöver durchgeführt.
    – Ich bin glücklich, wenn du es bist.
    Sie lachte laut auf. »Zur Hölle, warum eigentlich nicht?«
    – Das ist gut. Doch ich denke, zuerst mußt du vor der Öffentlichkeit auftreten. Diese Menge ist zwar in guter Stimmung, aber fest entschlossen, dir ihre Dankbarkeit zu zeigen.
    – Ja. Sie wurde wieder ernst. – Aber ich habe eine letzte offizielle Verpflichtung.
    – In der Tat. Tranquilitys Tonfall paßte sich dem ihren an.
    Ione spürte, wie sich die mentale Konversation weitete und den Jupiter-Konsensus mit einbezog. Armira, der Botschafter der Kiint bei den Edeniten, wurde formell zu einer Unterredung eingeladen.
    – Unser Eintauchmanöver hat ein unerwartetes Ereignis ausgelöst, begann Ione. – Wir hoffen, Sie können uns über die Geschehnisse aufklären, Botschafter.
    Armira sandte ein Gefühl von feierlicher Amüsiertheit in das Affinitätsband. – Ich würde eher sagen, Ione Saldana und Tranquility, daß Ihr gesamtes Eintauchmanöver ein unerwartetes Ereignis darstellt.
    – Ganz sicher hat es die Kiint überrascht, deren Gastgeber wir waren, entgegnete Ione. – Sie haben uns ausnahmslos verlassen, und zwar recht unvermittelt.
    – Ich verstehe. Armiras Gedanken wurden hart und verwehrten ihnen jeglichen Zugang zu emotionalen Schwingungen.
    Tranquility spielte die Aufzeichnungen vom Augenblick des Angriffs ab und zeigte allen, wie die Kiint innerhalb persönlicher Ereignishorizonte verschwanden.
    – Was Sie dort gesehen haben, ist eine alte Errungenschaft, antwortete Armira leidenschaftslos. – Wir entwickelten die Notfallrettungssequenz zu einer Zeit, da wir noch interstellare Reisen durchführten. Es ist nichts weiter als eine hochentwickelte Variante Ihrer Raumverzerrungsfelder. Meine Kollegen beim Laymil-Forschungsprojekt haben sie wahrscheinlich instinktiv eingeleitet, als sie glaubten, in Lebensgefahr zu schweben.
    – Wir hätten nichts anderes erwartet, antwortete der Konsensus. – Und wer will ihnen schon einen Vorwurf daraus machen? Darum geht es doch überhaupt nicht. Wir finden es höchst aufschlußreich, daß Sie über diese Fähigkeiten verfügen. Wir haben Ihre Behauptung, daß Ihre Rasse keinerlei Interesse mehr an der Raumfahrt besitzt, stets als ein wenig überspannt betrachtet, doch das ist nun vorbei, obwohl die Tatsache, daß Sie offensichtlich über keinerlei Raumschiffe verfügten, Ihrer

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