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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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unentschlossen aussah, während sie über die Konsequenzen für sich und ihre Hellhawks nachdachte.
    »Einen Toast. Nieder mit dieser gottverdammten Konföderation!«
     
    Das Raumverzerrungsfeld der Mindori expandierte in einem spezifischen Wirbelmuster nach außen und generierte Wellen im umliegenden Raum-Zeit-Kontinuum. Sie brandeten gegen den Rumpf und hoben den Hellhawk in einer geschmeidigen, mühelosen Bewegung von seinem Landegestell.
    Keiner der sechs Passagiere in der großen vorderen Messe des Lebenserhaltungsmoduls bemerkte auch nur die leiseste Veränderung des Gravitationsfeldes. Sie hatten eben eine Mahlzeit aus Truthahngranulat verzehrt, das einzige Fleischprodukt, das sich in eine Hamburgerform pressen ließ. Jed ignorierte die mißmutigen Blicke, die in seine Richtung gingen. Truthahn schmeckte gar nicht so schlecht, wenn er erst gegrillt war.
    Gerald Skibbow sah hinauf zu dem großen Schirm der Messe, als der Rand des Andocksimses an ihnen vorüberglitt. »Wohin fliegen wir?« fragte er alarmiert.
    Webster zuckte überrascht zusammen. Es war das erste Mal, daß er Gerald hatte sprechen hören. Die anderen starrten den älteren Mann an, und angespannte Nervosität breitete sich angesichts dessen aus, was nun unweigerlich folgen mußte. Selbst jetzt, nach all der Zeit, war Gerald in ihren Augen noch immer ein Irrer. Sogar Rocio hatte Jed und Beth im Vertrauen gestanden, daß Geralds Gedanken nicht den geringsten Sinn für ihn ergaben.
    In einer Ecke des Schirms erschien ein kleines Bild von Rocios Gesicht. »Ich muß einen Patrouillenflug durchführen«, sagte er. »Keine besonders anspruchsvolle Aufgabe; wir werden uns nicht weiter als drei Millionen Kilometer von New California entfernen. Ich schätze, es ist ein Test, ob ich das tue, was Kiera mir befiehlt. Ich habe gerade meine Reserveblasen mit Nährflüssigkeit gefüllt, und wenn ich Fluchtpläne hegen würde, wäre jetzt wohl der geeignete Zeitpunkt dazu.«
    »Und? Wirst du fliehen?« fragte Beth.
    »Nein. Der einzige Ort, zu dem ich fliehen könnte, wären die edenitischen Habitate und die Konföderation. Der Preis für ihre Hilfe wäre, daß ich mit ihren Forschern kooperiere, was zu guter Letzt zur Eliminierung der Besessenen führen würde. Ich habe es schon einmal gesagt: Ich muß eine andere Möglichkeit finden.«
    »Ich will nicht, daß wir den Monterey verlassen!« protestierte Gerald. Der Schirm zeigte inzwischen den nicht-rotierenden Raumhafen, der mit beträchtlicher Geschwindigkeit kleiner wurde, je weiter sich der Hellhawk entfernte. »Bitte flieg auf der Stelle zurück und laß mich aussteigen.«
    »Das geht nicht, Gerald, mein Freund«, sagte Beth eindringlich. »Die Besessenen würden dich sofort entdecken, wenn du frei herumläufst. Du würdest alles verderben. Wir würden alle enden wie Marie, und sie würden Rocio außerdem bestrafen.«
    »Ich helfe dir gegen Kiera, soweit es in meinen Kräften steht«, sagte Rocio. »Aber zuerst muß ich mir einen Ruf als einer ihrer zuverlässigen Helfer erwerben.«
    Beth faßte Gerald tröstend beim Arm. »So lange können wir doch wohl warten, oder?«
    Gerald dachte über ihre Worte nach, in dem sicheren Gefühl, daß seine Gedanken dieser Tage länger brauchten, um sich zu formieren. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, da war er imstande gewesen, augenblicklich auf jede Frage zu antworten. Dieser Gerald existierte nur noch in seiner Erinnerung, einer Erinnerung, die immer blasser wurde und immer schwerer zu fassen. »Also schön«, sagte er schließlich. Es war ein mühsames Zugeständnis. Er war ihr so nahe gewesen. Nicht mehr als ein paar Hundert Meter. Und jetzt mußte er von hier weg, sie im Stich lassen. Es würde wahrscheinlich Tage dauern, bis sie wieder zurückkehren konnten. Tage, die seine geliebte kleine Marie unter den Qualen der Kontrolle durch diese schreckliche Frau verbringen mußte. Der Gedanke an das, was Kiera mit Maries gefangenem Körper anstellte, war kaum erträglich. Marie war ein hübsches Kind, eine sehr hübsche Frau. Sie hatte immer viele Freunde gehabt, und er hatte sich stets bemüht, ruhig zu bleiben und nicht zu beschützerisch zu reagieren. Damals auf Lalonde schien Sex das einzige gewesen zu sein, für das sich die Besessenen interessiert hatten. Und wie bei jedem Vater seit Anbeginn der Zivilisation war Maries Sexualleben das einzige Thema, das ihr Vater niemals anzusprechen gewagt hatte.
    Aber genau darauf lief es hinaus, wie Gerald sich im tiefsten

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