Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
des Lebenserhaltungsmoduls der Mindori verbunden hatte. Doch nachdem die Verbindung endlich bestand und der Schlauch unter Druck gesetzt war, kamen Beth, Gari und Navar herbeigerannt, um den heimkehrenden Helden zu begrüßen. Beth nahm sein Gesicht in beide Hände und gab ihm einen langen, innigen Kuß. »Ich bin stolz auf dich«, sagte sie.
    Das war etwas, das sie noch nie zu ihm gesagt hatte, und Beth gehörte nicht zu den Mädchen, die leichtfertige Komplimente machten. Andererseits war der gesamte Tag voller ungewöhnlicher – und positiver – Überraschungen gewesen. Ihre Worte erzeugten Wärme und Unsicherheit in ihm. Seine Hochstimmung wurde nur wenig von den beiden Schwestern gedämpft, die angefangen hatten, die Beschriftungen zu lesen – und merkten, was er da an Lebensmitteln mit zurückgebracht hatte.
     
    Der Küchenchef des Monterey Hilton hatte mehr als drei Stunden benötigt, um das Essen vorzubereiten. Al und Jezzibella hatten ein Dutzend Lieutenants mit ihren Partnern zu einem gemeinsamen Abend geladen. Es gab Pasta mit einer Soße, die mindestens so gut war wie das, was sie früher auf der Erde gemacht hatten (beaufsichtigt von Al höchstpersönlich), mit Fisch gefüllten Schwan, frisches Gemüse, das am Nachmittag von der Oberfläche herangeschafft worden war, Desserts mit viel Schokolade und noch mehr Kalorien, abgelagerten Käse und die besten Weine und Liköre, die New California zu produzieren imstande war. Neben dem Festessen gab es eine Fünf-Mann-Band, und später würden ein paar Showgirls auftreten. Die Gäste würden mit echtem Gold- und Juwelenschmuck (kein energistischer Tand) beschenkt werden, den Al persönlich ausgesucht hatte. Der Abend sollte in angenehmer Erinnerung bleiben. Niemand verließ Al Capones Partys ohne ein Lächeln auf dem Gesicht. Er hatte schließlich einen Ruf als wilder und überschwenglicher Gastgeber zu bewahren.
    Was Al nicht wußte war die Tatsache, daß Leroy seine eigene Arbeit einen Tag lang liegen lassen mußte, um die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen. Es hatte ihn mehr als eine Stunde gekostet, mit leitenden Mitarbeitern der Organisation zu telephonieren, um die erforderlichen Dinge zu beschaffen und Kellner und Küchenpersonal anzufordern, damit die Party stattfinden konnte. Die unerwarteten Schwierigkeiten bereiteten dem fetten Manager eine Menge Kopfzerbrechen. Das Bild, das die verschiedenen Lieutenants und Stadtbosse Emmet und ihm bislang von der Situation unten auf der Oberfläche vermittelt hatten, war eindeutig geschönt. Angeblich klappte alles wie geschmiert, und jeder tat, was man ihm sagte. Noch vor gar nicht langer Zeit, kurz vor dem Aufbruch der Flotte nach Arnstadt, hatte Leroy keine Woche benötigt, um einen gewaltigen Ball zu organisieren. Damals hatten der Planet und die Asteroiden miteinander gekämpft um das Privileg, Al mit dem Besten von allem zu versorgen, was zu bieten hatten. Diese Party war winzig im Vergleich zu dem Ball von damals, und dennoch erforderte sie ein Vielfaches an Anstrengungen.
    Trotz aller Schwierigkeiten und zögerlicher Lieferungen war der Speisesaal der Nixon-Suite ein beeindruckendes Beispiel für Überfluß und Pracht, als Leroy endlich auf der Party eintraf. Ein makellos weißer Smoking spannte sich über seinen mächtigen Leib. An seiner Seite hatte er eine schlanke Schönheit aus einem der Bordelle. Köpfe drehten sich nach dem ungleichen Paar um, und als Al die beiden lächelnd begrüßte und dem Mädchen ein Collier überreichte, das größer war als ihr tiefer Ausschnitt, rechneten viele heimlich nach, wieviel der Gastgeber dafür hatte zahlen müssen. Niemand sagte etwas, doch ihre Emotionen verrieten alles.
    Der Monterey war inzwischen aus dem Penumbra heraus und zurück im Licht. Vor dem breiten Panoramafenster glänzte die warme grüne und blaue Sichel New Californias. Es war eine wunderbare Atmosphäre für den Aperitif, und alle waren angemessen entspannt. Kellner gingen mit goldenen und silbernen Tabletts voller Appetithappen herum, andere stellten sicher, daß kein Glas jemals mehr als halb leer war. Die Unterhaltungen waren lebhaft, und Al spielte den perfekten Gastgeber, ohne jemanden zu favorisieren.
    Seine Stimmung änderte sich nicht einmal, als Kiera wenigstens fünfzehn Minuten nach allen anderen eintraf. Sie trug ein provokativ einfaches Sommerkleid aus dünnem malvenfarbenem Stoff, das ihre phantastische Figur betonte. An einer Frau, die so alt war wie der Körper ihres

Weitere Kostenlose Bücher