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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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eine Menge Einfallsreichtum. Genau wie Rocio Condra in der Mindori hatte auch Etchells seine neue BiTek-Gestalt zu schätzen gelernt. Sie war jedem menschlichen Körper unglaublich überlegen. Wie er daran festhalten konnte war eine Frage, die er bisher noch nicht hatte beantworten können. Jedenfalls würde es an dem Ort, zu dem die Besessenen ihre Planeten entführten, keinen Platz für Hellhawks geben, soviel stand fest. Und die Konföderation würde keine Ruhe geben, solange sie nicht herausgefunden hatte, wie sie die Verlorenen Seelen permanent in das Jenseits zurückschicken konnte.
    Also wartete Etchells auf einen günstigen Zeitpunkt und hielt die riesigen gelben Raubvogelaugen weit nach einer Gelegenheit geöffnet, seinen eigenen Hintern zu retten – und zur Hölle mit seinen Kameraden.
    Das ungewöhnliche Verhalten des Navy-Geschwaders war vielleicht genau das, wonach Etchells Ausschau gehalten hatte.
    Als die letzten drei Raumschiffe sich dreißigtausend Kilometer weit von der Antimateriestation entfernt hatten, explodierte sie mit einer Vehemenz, die um ein Vielfaches heller war als eine gewöhnliche Protuberanz in der Chromosphäre darunter. Und wie als Eingeständnis ihrer Niederlage tauchten die Hellhawks in panisch aufgerissene Wurmlöcher.
    Die Voidhawks der Navy analysierten den Druck ihrer Verzerrungsfelder gegen die lokale Raumzeit. Alle fünf Hellhawks schienen nach New California zurückgesprungen zu sein.
    – Sie haben die verbliebenen Fregatten in eine extrem verwundbare Position gebracht, berichtete Auster, der Kommandant der Ilex, dem Verbindungsoffizier an Bord der Arikara. – Wie lauten die Befehle des Admirals?
    – Halten Sie Ihre Position. Falls Sie auf Angriffskurs gehen, springen die Adamistenschiffe ebenfalls. Wir könnten sie zwar auf dem ganzen Weg nach Hause jagen, aber daraus gewinnen wir keinen taktischen Vorteil. Unser Auftrag wurde erfüllt.
    – Sehr gut.
    – Syrinx?
    – Ja, Rhoecus?
    – Die Oenone hat Erlaubnis, sich mit der Lady Macbeth zu treffen. Der Admiral wünscht Ihnen beiden viel Erfolg und bon voyage.
    – Danke sehr.
     
    Etchells glaubte nicht daran, daß die Voidhawks ihnen folgen würden, ganz bestimmt jedenfalls nicht augenblicklich. Die Hellhawks waren zehn Lichtjahre weit aus dem System gesprungen und keine drei Sekunden später erneut in den Zwischenraum getaucht. Falls kein Voidhawk das zweite Manöver beobachtet hatte, konnte die Navy unmöglich herausfinden, wohin sie verschwunden waren.
    Vier der Hellhawks flogen weiter nach New California. Etchells kehrte auf direktem Weg in das K5-System zurück. Er kam zweiundzwanzig Millionen Kilometer über seinem Südpol heraus. Weil die Voidhawks ausnahmslos in ihrem äquatorialen Fünfundzwanzig-Millionen-Kilometer-Orbit konzentriert waren, hatten sie keine Chance zu bemerken, wie sich der Wurmloch-Terminus öffnete und wieder schloß. Etchells Position war ideal, um zu verfolgen, wie die Navy-Schiffe aus dem Gravitationstrichter der Sonne aufstiegen. Seine optischen Sensoren mußten nicht gegen das alles überdeckende grelle Licht ankämpfen. Selbst seine ›Kopfschmerzen‹ ebbten allmählich ab.
    Er behielt die Navy-Schiffe flüchtig im Auge, während sie aus dem Gravitationsfeld stiegen, doch im Grunde genommen interessierte ihn nur das einzelne Schiff, das auf Südkurs gegangen war. Als es fünfundzwanzig Millionen Kilometer von der Sonne entfernt war, schaltete es seinen Fusionsantrieb ab.
    Etchells berechnete seinen Bahnvektor und durchsuchte die Erinnerungen seines Wirts nach Raumkoordinaten. Nach der Ausrichtung zu urteilen gab es zwanzig mögliche Ziele innerhalb der Konföderation. Und ein weiteres.
    Hesperi-LN.
    Der Planet der Tyrathca.

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12. Kapitel
     
    Seit fünfzehn Minuten saß Courtney an der Bar und wartete. Vier Männer sprachen sie an und wollten sie zu einem Drink einladen. Nicht so viele wie sonst, aber dieser Tage waren schließlich auch nur wenige Zivilisten unterwegs. Selbst das Blue Orchid litt unter den hysterischen Meldungen, die durch das Netz gingen. Die Zahl der Besucher war spürbar zurückgegangen. Normalerweise herrschte um diese Zeit in der Nacht drangvolle Enge; es war genau die Art von nicht ganz heruntergekommener Bar, in der das untere und mittlere Management nach der Arbeit abhängen konnte ohne befürchten zu müssen, von irgendeinem Arbeitskollegen gesehen zu werden.
    Courtney hatte schon in viel schlimmeren Läden gearbeitet. Die Türsteher machten keine

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