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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Helm.
     
    Ione wollte so rasch wie möglich herausfinden, mit welcher Absicht die Tyrathca an Bord der Arche gekommen waren. Dieses Wissen würde ihr bei der Planung der erforderlichen Taktik helfen, um die großen Xenos vom Rest des Teams abzulenken. Die beiden ersten Serjeants hatten emsig ihre falschen Fährten zwischen den zahlreichen Maschinenräumen gelegt, die sich über die gesamte zweite Ebene erstreckten. Dann hatte Ione herausgefunden, daß die Karte, die von den Archäologen angefertigt worden war, nicht in allen Einzelheiten stimmte. Mehrere Male mußte sie ihren Trägheitsleitblock zu Hilfe nehmen, um herauszufinden, wo sie sich befand, weil die eingezeichneten Gänge nicht zu dem tatsächlich Grundriß paßten. Die Tyrathca würden nicht unter derartigen Falschinformationen leiden. Sie würden die exakte Topologie von Tanjuntic-RI kennen, von Generation zu Generation weitergegeben mit Hilfe ihrer Drüsen, die chemisch programmiertes Wissen vermittelten.
    Einer der beiden Serjeants hatte sich zurückfallen lassen und wartete in der Nähe eines großen Durchgangs, der in eine der hohen Kuppelhallen führte. Es war ein weiter offener Raum, in dem eine Anlage untergebracht war, die aussah wie eine Raffinerie und ganz aus Glas zu bestehen schien. Destillationskolonnen, Blasen und Kessel bildeten eine richtige Miniaturstadt, und ein Gewirr von Leitungen verband alles untereinander. Die einzelnen Behälter waren voll mit verschiedenfarbigen Flüssigkeiten, ausnahmslos gefroren. Überall waren Sprünge und Risse zu erkennen. Falls jemals Wärme in die Kuppel zurückkehrte, würde die ganze Anlage wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen.
    Die gläserne Raffinerie besaß noch drei weitere Eingänge. Der dem Serjeant gegenüberliegende war derjenige, zu dem die Wärmespur von der Rampe führte. Sensorscheiben an den Wänden verrieten Ione, daß die Tyrathca stetig näher rückten.
    Sie wartete.
    Sie wußte, daß die Wärmesignatur ihres Anzugs für die Tyrathca sichtbar wäre, sobald sie die Kammer mit der Raffinerie betraten. Sie würde leuchten wie ein roter Zwerg vor dem Hintergrund des arktischen Korridors.
    Der erste Tyrathca kam herein. Blieb stehen. Hob den Scanner und richtete ihn direkt auf Ione. Ihr Kommunikationsblock empfing einen Schwall verschlüsselter Daten. Die gesamte Kolonne der Tyrathca kam zum Halten. Dann traten zwei vor, um den ersten zu unterstützen. Sie fächerten augenblicklich nach rechts und links aus und verringerten damit Iones Trefferchance.
    – Verdammt, sagte sie. – Ich schätze, wir können unsere Idee mit der Falle vergessen. Die anderen warten einfach ab, was als nächstes geschieht.
    – Das war nicht anders zu erwarten, antwortete Samuel. – Schließlich gehören sie zur Soldatenkaste, nicht wahr? Gezüchtet für den Kampf. Die Brüter müssen ihnen nicht einmal etwas über Taktik beibringen; diese Burschen wissen instinktiv, was sie zu tun haben.
    Der Serjeant trat aus dem flachen Alkoven, in dem er sich versteckt gehalten hatte. Ione befahl ihrem Kommunikationsblock, einen Kanal auf der Frequenz zu öffnen, die von den Tyrathca benutzt wurde, doch sie kam nicht dazu, etwas zu sagen. Beide Soldaten feuerten ihre Maser ab. Die Strahlen trafen Ione auf der Brust und hätten fast das Geflecht aus Supraleitern überlastet, das die Energie auffangen sollte. Sie sprang – eine Bewegung, die von der niedrigen Schwerkraft und den Aktuatoren des SII-Anzugs beträchtlich verstärkt wurde – und löste gleichzeitig die EI-Granaten aus, die sie über jedem der drei Eingänge zur Raffinerie angebracht hatte. Tonnen von Fels gingen in vier verschiedenen Lawinen nieder und sperrten die drei Tyrathca in der Halle ein.
    Ione erhob sich auf die Beine und richtete die Anzugsensoren nach hinten. Der Sprung hatte sie glatte fünfzig Meter durch den Korridor katapultiert, und sie war nur knapp einer Kollision mit der Decke entgangen. Kleine Felsbrocken wirbelten in trägen Zeitlupenbewegungen auf sie zu. Die Sensorscheiben in der Raffinerie zeigten nichts außer einer wirbelnden Staubwolke, doch die anderen verrieten ihr, daß sich die verbliebenen Tyrathca hastig zurückzogen. Sie teilten sich erneut auf und verschwanden in Seitengängen, in denen es keine Sensoren gab, die ihre Bewegungen verfolgen konnten.
    – Die schlechte Nachricht ist, daß sie augenblicklich das Feuer eröffnen, sagte Ione. – Ich schätze, sie wollen überhaupt nicht wissen, warum wir hier sind.
    – Das war

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