Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
nicht anders zu erwarten, wiederholte sich Samuel. – Eine Kaste, die nichts als Aggression kennt, entwickelt sich nicht so ohne weiteres, wenn niemand sie benötigt. Die Sozialstruktur der Tyrathca basiert auf einer Clanhierarchie, und sie sind extrem territorial. Wir verletzen das älteste Territorium, das sie in diesem System besitzen, und das trotz ihrer expliziten Warnungen.
    – Ja. Nun, wenigstens wissen wir jetzt, was wir zu erwarten haben, falls sie Ring fünf erreichen. Ich schätze, ich verschwinde jetzt besser von hier, bevor sie aus irgendeiner geheimen Fassage springen und mich erschießen.
     
    Die Kontrollräume bestanden aus einer Reihe kleiner Kavernen, die in vierzehnhundert Metern Entfernung von der Rampe in die Wand von Ring fünf gegraben worden waren. Einfache offene Rechtecke, mit Aluminiumpaneelen verkleidet und mit einem Kompositboden. In jedem Raum reihten sich massige Computerterminals mit doppelten rosettenförmig angeordneten Tastaturen für Tyrathcafinger. An den Wänden darüber hingen breite Displays, auf denen einst die technischen Diagramme der Arche oder die Kursvektoren angezeigt worden waren.
    Nach den Berichten der archäologischen Expedition gab es im Innern der Räume weniger Frost und Eis als sonst überall. Die Wissenschaftler waren ohne größere Schwierigkeiten in der Lage gewesen, mehrere der elektronischen Systeme wieder in Betrieb zu nehmen. Die Umgebungsbedingungen der Räume wurden von einer unabhängigen Anlage gesteuert und hatten ursprünglich eine sehr viel geringere Luftfeuchtigkeit enthalten, außerdem hatten die Tyrathca die Luftschleusen versiegelt, bevor Tanjuntic-RI aufgegeben worden war, so daß die feuchtere Atmosphäre von Ring fünf nicht eindringen konnte, als die Kondensation eingesetzt hatte.
    Die Archäologen hatten gewußt, daß die versiegelten Räume wichtig waren. Sie hatten das interne Kommunikationsnetzwerk der Arche analysiert und herausgefunden, daß der wichtigste Knotenpunkt in einem dieser Räume lag. Anschließend hatten sie behutsam eigene Luftschleusen in den großen Schleusen der Tyrathca installiert, genau wie weiter oben auf Ebene eins. Sorge wegen einer eventuellen Kontamination mit Feuchtigkeit war nicht mehr nötig gewesen, nachdem alles Wasser gefroren war, doch sie wollten die Integrität der Umweltbedingungen sicherstellen. Es war immerhin die erste menschliche Expedition durch einen Artefakt gewesen, der einer intelligenten Xeno-Spezies gehörte, und die Ethik ihres Tuns war eine der wichtigsten Überlegungen – auch wenn die Tyrathca gegenüber derartigen Dingen Gleichgültigkeit an den Tag legten.
    Genau wie jemand anderes auch, wie Monica und der Rest des Teams entdeckten.
    Die großen Titanluken der Tyrathca-Schleusen waren reaktiviert worden und standen weit offen. Nicht nur das, auch die Sicherheitsverriegelungen waren irgendwie umgangen worden, so daß alle drei Luken gleichzeitig offenstanden.
    Die fünf Gestalten in ihren Raumanzügen standen vor der großen Öffnung und suchten mit ihren Sensoren die Umgebung ab.
    »Das muß es sein«, sagte Monica schließlich. »Die Schleusen der Archäologen sind hier, und sonst haben sie nirgendwo welche eingebaut.«
    »Hat es denn seit damals eine weitere Expedition hierher gegeben?« fragte Renato.
    »Falls ja, dann wissen weder die Erde noch der Jupiter noch Kulu irgend etwas darüber«, antwortete Samuel. »Und das ist extrem unwahrscheinlich.«
    »Wer auch immer es gewesen sein mag – warum hat er nicht einfach die Schleusen der Archäologen benutzt?« fragte Renato. »Wir wissen alle, wie sie funktionieren. Es muß eine Menge Anstrengung gekostet haben, diese wuchtigen Luken wieder in Betrieb zu nehmen.«
    Oski machte einen vorsichtigen Schritt nach vorn und benutzte ein tragbares Sensorpad, um den Rand der Luftschleuse zu scannen. »Ich kann keinerlei elektrische Impulse feststellen, aber diese Luken sind erst vor sehr kurzer Zeit geöffnet worden. Die umgebenden Wände zeigen noch immer schwache Wärmespuren. Wahrscheinlich mußten sie die Schleusenanlage wieder auf normale Temperaturen bringen, damit sie funktionierten.«
    Monica widerstand dem instinktiven Drang herumzuwirbeln und die Straßen der Nekropole abzusuchen. Ihre Anzugsensoren tasteten die Umgebung ununterbrochen nach jeder noch so kleinen Bewegung ab. Irgendwie hatte es die Kälte geschafft, durch ihren Raumanzug zu dringen, denn sie fröstelte mit einem Mal. »Wie kurz?« fragte sie.
    »Innerhalb der

Weitere Kostenlose Bücher