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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Kleingedruckte zu seinen Gunsten festlegt.
    – Gehen Sie hinunter in eines der unteren Stockwerke, sagte Westeuropa. – Ich möchte nicht, daß Louise ihr kleines Horrorkabinett zu sehen bekommt. Es ist von eminenter Bedeutung, daß sie keine Angst vor Ihnen bekommt.
    Banneth zögerte. Ihre Beine bebten – eine pointierte Erinnerung an das, wozu diese spezielle Affinitätsbindung imstande war. Falls sie sich weigerte, würde B7 einfach ihren Körper übernehmen und sie fernsteuern wie eine Marionette.
    – In Ordnung, Gottes Bruder, ich gehe ja schon! Erwarten Sie nur nicht, daß ich lache und danke sage.
    Sie wandte sich langsam um und blickte sich sorgfältig in ihrem ruinierten Allerheiligsten um. Ein letzter wehmütiger Blick. Eine kühle Brise wehte in ihren Nacken, und die herabbaumelnden Lampen gerieten ins Schwanken, während sie sich weiterhin drehten. Die Tür war geschlossen.
    – Stimmt etwas nicht? fragte Nordamerika mißtrauisch.
    – Nein, alles in Ordnung, log sie und korrigierte sich sofort. Sie konnten ihren emotionalen Zustand ganz leicht durch die Affinität feststellen. – Möglicherweise. Ich glaube, er ist vielleicht hier drin. Ich habe das Gefühl, beobachtet zu werden. Es ist unheimlich. Sie projizierte ein starres ironisches Grinsen.
    – Rufen Sie ihn, befahl Westeuropa aufgeregt. – Fordern Sie ihn heraus. Provozieren Sie ihn. Irgendwas, ganz gleich, aber versuchen Sie ihn dazu zu bringen, daß er materialisiert. Wir brauchen nicht mehr als eine Sekunde!
    »Quinn? Quinn, bist du da, mein kleiner Liebling? Bist du endlich gekommen?« Banneth streckte eine Hand aus und streichelte den Operationstisch in der Mitte des Raums. Ihre Finger spielten mit den ledernen Haltegurten. »Bist du endlich zu mir nach Hause gekommen? Du wirst dich doch nicht fürchten, oder, mein kleiner Liebling? Ich habe dich über deine Furcht erhoben. Erinnerst du dich an den wundervollen Schmerz, der dich geboren hat? Ich habe dich von aller Furcht gereinigt, während du den Schmerz ertragen hast, damit du Gottes Bruder besser dienen kannst. Und das hast du, nicht wahr? Wie du gewachsen bist, seit ich dich verbannt habe. Der wahre Messias der Dunkelheit, oder? Das ist es doch, was du zu sein behauptest, nicht wahr? Aber kannst du auch tun, wozu du imstande zu sein behauptest, oder bist du zu schwach? Ich kann das korrigieren, Quinn. Unterwirf dich mir. Komm zurück zu mir, und ich werde dich lieben, auf meine ganz spezielle Art. Auf unsere Art, Quinn. Genau wie früher.« Sie hielt einladend das Lederband in die Höhe.
    Quinn bebte vor rasender Wut. Er wollte sie nehmen, hier und jetzt. Jedes Wort von ihr, jede spöttische Silbe weckte Erinnerungen an das, was sie mit ihm gemacht hatte. Dieser Raum war der Ort, an dem er die wahren Foltern ertragen hatte. Sein Schreien und ihr seidiges Lachen, die sich nächtelang miteinander vermischt hatten. Der Drang, alles ungeschehen zu machen, brachte die Schlange in ihm zum Heulen, als er es sich versagte. Sie sollte diejenige sein, die von diesen Gurten festgehalten wurde. Er sollte derjenige sein, der über den Tisch gebeugt stand.
    Er streckte die Hände nach ihr aus, bereit, sie zu liebkosen und zerschmettern.
    Ein ärgerliches Stirnrunzeln trat auf ihr Gesicht, das an Bockigkeit grenzte. »Es hat keinen Sinn«, murmelte sie. »Der kleine Mistkerl kann mich nicht hören.«
    Quinn beugte sich verwirrt vor. Es war, als spräche sie mit jemand anderem.
    Banneth kam zu einer Entscheidung und ging zur Tür hinaus. Wut und Ärger zeigten sich in jedem angespannten Muskel ihres Gesichts. Ihr Bewußtsein strahlte Widerspenstigkeit aus, gepaart mit extremer Furcht. Sie war ähnlich dem, was Quinn bei seinen zeremoniellen Opfern gespürt hatte. Er folgte ihr, als sie durch ihr Hauptquartier stapfte.
    Zwei Polizeibeamte traten hinzu und eskortierten sie die Treppen hinunter. Mehr Beweis für den Verrat, den sie an Gottes Bruder begangen hatte. Als hätte er noch mehr Beweise benötigt.
    Sie gelangten zu einem Büro, das direkt unter Banneths Allerheiligstem lag. Die Räumlichkeiten gehörten zu einem Spirituosenladen, einem der kommerziellen Standbeine der Sekte. Und Quinn erlebte den größten Schock seit seiner Rückkehr auf die Erde. Die Kavanagh-Schwestern waren dort. Sie warteten auf Banneth.
     
    Louise staunte, wie schnell sie zu dem Wolkenkratzer kamen, den sie in den Sens-O-Vis-Nachrichtensendungen gesehen hatte. Allerdings weckte es Zweifel in ihr, was Ivanov Robson

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