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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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sie von ganzem Herzen. Was haben Sie mit ihm gemacht?«
    »Wir hatten einige Meinungsverschiedenheiten. Wie Sie sich vielleicht bereits denken können, gehe ich keinem gewöhnlichen Beruf nach. Ich verdiene meinen Lebensunterhalt damit, daß ich den Menschen gewisse Dinge liefere, die über normale kommerzielle Kanäle nicht zu erwerben sind. Es ist eine Tätigkeit, die mich mehrmals mit der Polizei in Konflikt gebracht hat. Der gute Quinn war einer meiner Kuriere. Und er war so dumm, sich fangen zu lassen. Das war der eigentliche Grund für seine Deportation. Ich denke, er gibt mir die Schuld dafür, weil ich ihm nicht bei seiner Verteidigung helfen konnte. Ich benötigte zu diesem Zeitpunkt meine Kontakte, um mich selbst zu schützen. Seine Inkompetenz hatte mich in eine sehr mißliche legale Situation gebracht. Verstehen Sie, unsere Antipathie ist durchaus gegenseitig.«
    »Da bin ich sicher«, antwortete Louise. »Aber jetzt ist Quinn einer von diesen Besessenen, und einer der Stärksten obendrein. Das macht ihn sehr gefährlich, ganz besonders für Sie.«
    Banneth deutete auf ihre Umgebung. »Ich beginne zu verstehen. Obwohl ich neugierig bin, warum jemand wie Sie, dem ich noch nie zuvor begegnet bin, ein Interesse daran entwickelt, mich zu retten? Ich garantiere Ihnen, ich bin eine Person, die eine nette junge Frau wie Sie wahrscheinlich lieber nicht kennenlernen würde.«
    Louise hatte inzwischen längst angefangen, sich die gleiche Frage zu stellen. Banneth entsprach absolut nicht dem Bild, das sie mit sich herumgetragen hatte. Louise hatte eine etwas ältere Version ihrer selbst erwartet, unschuldig und befremdet. Nicht diese eiskalte, offensichtlich kriminelle Frau, deren Gebärden und Worte so voller Geringschätzung waren. »Quinn Dexter war besessen von Ihnen, und man muß die Menschen warnen, wozu er imstande ist. Ich fürchte, daß er nach Ihrer Ermordung mit der Erde das gleiche tun wird, was er mit Norfolk getan hat. Norfolk war meine Heimatwelt, wenn Sie verstehen.«
    »Wie nobel und selbstlos von Ihnen, Louise Kavanagh. Ein Verhalten, das niemand auf dieser Welt hier so richtig nachvollziehen kann. Nicht in der heutigen Zeit.« Sie hob eine Augenbraue in Ivanovs Richtung. »Und was soll ich Ihrer Meinung nach jetzt tun?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Louise. »Ich wollte Sie warnen, das ist alles. Das habe ich mir selbst versprochen. Ich habe nicht darüber nachgedacht, wie es weitergehen soll. Können Sie die Polizei dazu bringen, daß man Sie vierundzwanzig Stunden am Tag bewacht?«
    »Ich schätze, wenn ich der Polizei sage, daß ich von einem Besessenen gejagt werde, zeigt sie Quinn noch, wo ich mich verstecke. Und lacht sich halb tot, während er mich umbringt. Ich habe jeden Kontakt und jede legale Möglichkeit ausgeschöpft, nur um nicht für das Verbrechen verhaftet zu werden, mich zufällig ausgerechnet in dem Gebäude aufgehalten zu haben, das von Quinn angegriffen wurde.«
    »Dann müssen Sie von hier weg.«
    »Ich verstehe ja, daß Ihnen das sehr wichtig ist. Aber die Polizei hat jeden Besessenen getötet, der in den Angriff verwickelt war. Ich würde mir an Ihrer Stelle keine so großen Sorgen machen. Quinn Dexters Seele ist wieder dort, wo sie hingehört, in der Hölle des Jenseits’.«
    »Das können Sie nicht wissen«, entgegnete Louise beharrlich. »Wenn einer von ihnen überlebt hat, dann Quinn Dexter. Gehen Sie wenigstens von hier weg, bis die Polizei bestätigt, daß es in Edmonton keine Besessenen mehr gibt. Wenn er entkommen konnte, wird er erneut versuchen, sie zu töten. Ich weiß, daß er es versuchen wird. Er ist besessen von dieser schmutzigen Phantasie.«
    Banneth nickte. Zögernd, dachte Louise. Als würde irgend etwas in ihr sich dagegen auflehnen, einen Rat anzunehmen. Was für eine schreckliche Überheblichkeit. Und ich habe mein und Genevieves Leben riskiert, um hierher zu kommen und sie zu warnen, ganz zu schweigen von dem vielen Geld, das ich dafür ausgegeben habe. Nicht einmal Fletcher würde sich die Mühe gemacht haben, wenn er gewußt hätte, was für eine schreckliche Person diese Banneth ist.
    »Ich schätze, es kann nicht schaden, auf Nummer sicher zu gehen«, sagte Banneth. »Unglücklicherweise kennt Quinn all meine Verstecke und Schlupflöcher in dieser Arkologie.« Sie unterbrach sich. »Die Vakzüge nach Europa und Nordamerika sind offen, obwohl der Rest der Welt eher skeptisch gegenüber Edmontons Versicherungen zu sein scheint. Gut für

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