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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ihm zu. – Dariat hat dem Konsensus vom Kohistan demonstriert, wie stark seine perzeptive Fähigkeit war; zweifellos sind die Besessenen von Mortonridge imstande, mit vereinten Kräften eine gewisse Aufklärung zu betreiben.
    – Das, und der Ring aus Raumschiffen hoch oben am Himmel. Die Konvois sind nicht gerade ausgesprochen unauffällig.
    – Aber sie sind hinter der roten Wolke verborgen.
    – Darauf würde ich mich nicht verlassen.
    – Und? fragte Sinon. – Macht dir das keine Angst?
    – Nicht wirklich. Ein Überraschungsangriff war von Anfang an nicht unsere primäre Zielsetzung. Wir können nur hoffen, daß der schiere Maßstab der Operation der Eklund und ihren Truppen einen häßlichen Schrecken einjagt.
    – Ich wünschte, ich hätte Erfahrungen mit Kampfsituationen, wie sie uns bevorstehen, anstatt bloßer synthetischer Erinnerungen.
    – Ich schätze, Erfahrungen werden wir alle überreichlich sammeln, und zwar in verdammt kurzer Zeit.
    Das Raumflugzeug der Catalpa setzte auf dem neuen Raumhafen von Fort Forward auf. Es rollte auf einer von drei parallelen vorfabrizierten Landebahnen aus. Kaum fünfundvierzig Sekunden später landete bereits die nächste Maschine, was Sinons Verstand mit nicht geringer Besorgnis erfüllte. Selbst wenn eine KI den Verkehr regelte, waren die Sicherheitsgrenzen gefährlich eng gesteckt.
    Auf der anderen Seite des Kontrollturms pendelten senkrechtstartende und -landende Ionenfeldflieger in noch weit kürzeren Abständen, als die Landebahnen Raumflugzeuge aufnehmen konnten.
    Für den Augenblick diente der Raumhafen hauptsächlich dem Entladen von Fracht, die so schnell wie möglich nach Fort Forward weitergeschickt wurde. In den Hangars herrschte hektischer Betrieb. Schwere Frachtmechanoiden und Menschen arbeiteten zusammen, um den Strom von Containern am Laufen zu halten; jede Verspätung hier würde Auswirkungen bis hinauf in den Orbit zeitigen. Nahezu alle Bodenfahrzeuge der Befreiungsarmee waren zum Transport von Fracht abkommandiert. Die Personenfahrzeuge befanden sich noch oben im Orbit.
    Sinon und die anderen wurden von einem Trupp Königlicher Marines auf statische Aufladung überprüft, sobald sie die Rampe des Raumflugzeugs verlassen hatten. Es war verständlich, daß die Prüfung relativ oberflächlich verlief, doch Sinon war zufrieden, daß wenigstens jeder ohne Ausnahme getestet wurde. Sobald die Überprüfung abgeschlossen war, rollte das Raumflugzeug davon und zu einer langen Schlange von Maschinen, die auf ihre Startfreigabe warteten. Ein weiteres Raumflugzeug rollte heran, kam zum Halten und fuhr die Aluminiumgangway aus. Die Marines setzten sich in Bewegung, um die Neuankömmlinge zu überprüfen.
    Ein edenitischer Verbindungsoffizier, den sie nie persönlich zu Gesicht bekamen, teilte ihnen mit, daß sie zu Fuß nach Fort Forward würden marschieren müssen. Sie waren Teil einer gewaltigen Kolonne von Serjeants und Marines, die über einen Weg aus frisch ausgerolltem Mikrofaser-Komposit neben einer sechsspurigen Straße stapfte. Nachdem sie bereits eine Weile unterwegs waren, wurde Sinon bewußt, daß das menschliche Kontingent der Truppen nicht nur aus Marines der Konföderation bestand. Er ging zu einem aufgerüsteten Söldner, der größer war als er selbst. Die braune Haut des Söldners besaß die gleiche Struktur wie hartgegerbtes Leder, und gewaltige Muskelstränge stützten einen Hals mit einem nahezu kugelförmigen Schädel darauf, der ringsum mit SilikoLithium gepanzert war wie ein Schalenhelm. Statt Mund oder Nase besaß er einen kleinen ovalen Grill auf der Vorderseite, und die großen Augen standen weit auseinander und sorgten für ein weites Sichtfeld. Sie wirkten auf den ersten Blick beinahe normal, doch dann bemerkte Sinon die blau-grüne Iris, die wie ein Facettenauge aufgebaut war.
    Auf Sinons Frage hin stellte sie sich als Elena Duncan vor. »Entschuldigen Sie, wenn ich unhöflich neugierig erscheine«, sagte Sinon, »aber was genau machen Sie eigentlich hier?«
    »Ich bin eine Freiwillige«, erwiderte Elena Duncan mit unverhohlen femininer Stimme. »Wir sind Teil der Besatzungsstreitkraft. Ihr Typen nehmt den Bastarden den Boden weg, und wir sorgen dafür, daß sie nicht wiederkommen. So lautet jedenfalls der Plan. Hören Sie, ich weiß, daß die Edeniten meinesgleichen nicht sonderlich mögen, aber es gibt nicht genügend Marines, um die gesamte Halbinsel zu sichern, deswegen werden Sie wohl nicht auf uns verzichten können.

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