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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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waren im allgemeinen massiv, aber billig; errichtet aus Carboniumbetonplatten, Industrieholz und Ziegelsteinen aus Blähtonkugeln, die mit Hilfe von genetisch veränderten Bakterien zementiert wurden, Schwammstahlträgern, Siliziumglas. Trotz aller Standardisierung erforderten die Bausubstanzen eine Menge Wissen seitens der Architekten.
    Doch dieses Haus hier war unverwechselbar und original. Wunderbar einfach. Ein Haus ganz aus Steinen, die mit Hilfe einer industriellen Fissionssäge einem lokalen Steinbruch entnommen worden waren. Mächtige Quader machten die Wände ausreichend dick, um die äquatoriale Hitze abzuhalten und auch ohne Klimatisierung für angenehm kühle Zimmer zu sorgen. Die Bodendielen und die Decken bestanden aus Harandridenbalken und -dielen, fachmännisch verzinkt, wie es nur ein wirklich meisterhafter Zimmermann vollbringen konnte. Im Innern traten sie offen zutage, und die Spalten dazwischen waren mit Putz verfüllt und weiß getüncht. Es war genausowenig historisch wie irgendeine der bei den Besessenen so beliebten Illusionen, und doch unterschied es sich allein durch seine Masse deutlich von diesen kurzlebigen Konstruktionen.
    An einer Seite war eine Scheune angebaut, ebenfalls aus Stein, die an den Farmhof grenzte. Die schweren hölzernen Türen standen weit offen und schwangen im einer leichten Brise, als der Karma-Crusader draußen vorfuhr. Stephanie Ash war todmüde und übellaunig gewesen, als sie kurze Zeit zuvor von der Hauptstraße abgebogen und über den nicht ausgeschilderten Weg weitergefahren waren. Das Haus näher anzusehen war Moyos Idee gewesen.
    »Die Straße muß schließlich irgendwo hinführen«, hatte er beharrt. »Dieses Land wurde erst vor kurzer Zeit besiedelt. Hier gibt es noch keine verlassenen und verfallen Häuser.«
    Sie hatte nicht genügend Energie aufgebracht, um mit ihm zu streiten. Nachdem sie die Kinder an der Barriere übergeben hatten, waren sie lange Zeit die M66 hinunter gefahren, eine Reise, die bedeutete, daß sie ein zweites Mal durch Annette Eklunds Armee hindurch mußten. Diesmal hatten die in Chainbridge aufmarschierten Truppen sie demonstrativ ignoriert. Dann waren sie im Zickzack von Küste zu Küste gefahren auf der Suche nach einem Zufluchtsort, irgendeinem abgeschiedenen Gehöft, wo sie ausruhen und abwarten konnten, während die großen Ereignisse jenseits der Barriere von Mortonridge ihren Lauf nahmen. Doch die Dörfer im nördlichen Bereich der Halbinsel waren alle noch bewohnt gewesen, auch wenn immer mehr Menschen hinaus auf die Farmen zogen. Sie waren nicht willkommen gewesen; die Besessenen lernten nach und nach, ihre Nahrungsmittelvorräte zu verteidigen. Nicht eine einzige der vielen leerstehenden Farmen unterwegs, die nicht ausgeplündert worden wäre, Vieh und Vorräte ohne Unterschied verschwunden. Es war immer das gleiche, und es wurde immer schwieriger, eine funktionierende Stromquelle zu finden, um den Karma-Crusader wieder aufzuladen.
    Nach der Freude und Befriedigung wegen der gelungenen Evakuierung der Kinder machte ihnen die Erkenntnis arg zu schaffen, daß sie Ausgestoßene und Flüchtlinge waren. Stephanie hatte die Hoffnung zwar noch nicht aufgegeben, doch die schmale Straße, über die sie nun fuhren, unterschied sich durch nichts von den Dutzenden anderer, über die sie im Verlauf der letzten Tage gekommen waren. Und jedesmal war es auf das gleiche hinausgelaufen.
    Der Weg führte durch einen kleinen Wald einheimischer Bäume, dann durch ein flaches, langgestrecktes Tal nach oben. Ein rauschender Wildwasserbach mäanderte zwischen saftigen Wiesen hindurch, und nur die Geschwindigkeit seiner Strömung verriet ihnen, daß sie sich auf einer relativ steilen Strecke befanden. Nach vier Kilometern endete das Tal abrupt und öffnete sich in ein weites, nahezu kreisrundes Becken. Die regelmäßige Form ließ Stephanie vermuten, daß es sich um einen alten Krater handelte, der von einem Meteoriteneinschlag herrührte. Ein Filigranmuster silbern glitzernder Rinnsale schoß über die Hänge herab. Sie mündeten ausnahmslos in einem großen zentralen See, dessen Abfluß den Ursprung des Wildwassers bildete. Das Farmhaus stand ein wenig abseits vom Ufer, das von einer kurzgemähten Rasenfläche gesäumt wurde. Die steilen Nordhänge hinter dem Gebäude waren zu Terrassen umgebaut, in perfekter Sonnenlage.
    Auf den einzelnen Terrassen gediehen die verschiedensten terrestrischen Gemüse- und Obstsorten, angefangen bei kleinen

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