Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Außerdem hatte ich ein paar Freunde auf Lalonde.«
    »Ich habe nichts gegen Leute wie Sie«, widersprach Sinon. »Wenn überhaupt, dann bin ich im Gegenteil sogar ausgesprochen froh, daß wir jemanden mit Kampferfahrung bei uns haben. Ich wünschte wirklich, ich könnte das gleiche von mir behaupten.«
    »Tatsächlich? Wissen Sie was? Das verstehe ich einfach nicht. Sie sind Kanonenfutter, und Sie wissen, daß Sie Kanonenfutter sind. Aber es scheint Ihnen nicht das geringste auszumachen. Ich weiß, daß ich ein hohes Risiko eingehe, aber das ist eine Entscheidung für mein Leben, die ich vor langer Zeit getroffen habe.«
    »Es macht mir deswegen nichts aus, weil ich kein richtiger Mensch bin, lediglich ein sehr hoch entwickelter BiTek-Automat. Ich besitze nicht einmal ein Gehirn, sondern lediglich einen Cluster von Prozessoren.«
    »Aber Sie besitzen eine Persönlichkeit, oder vielleicht nicht?«
    »Diese Persönlichkeit ist lediglich eine redigierte Kopie von mir.«
    »Ha. Sie scheinen sehr zuversichtlich zu sein, wie? Ein Leben ist immerhin ein Leben.« Sie verstummte und legte den Kopf in den muskulösen Nacken. »Das dort oben … das ist ein Anblick, der für sich allein genug Lohn ist. All diese Raumschiffe sind ein unschlagbares Spektakel.«
    In diesem Augenblick kam eine CK500-090 Thunderbird herein. Das gigantische deltaflügelige Raumflugzeug war mehr als doppelt so groß wie jede zivile Maschine auf den Rollbahnen. Die Luft in seiner Flugbahn donnerte turbulent, als es herumschwang und in den vorgeschriebenen Anflugkorridor einbog, während gewaltige Landeklappen ausgefahren wurden. Dann öffnete sich unter dem Rumpf eine bestürzende Anzahl von Luken, und nicht weniger als zwölf Paar Fahrwerke fielen heraus. Die Thunderbird krachte mit einem Donnern auf die Landebahn, das lauter war als jeder Überschallknall. Chemische Raketen in der Nase feuerten, um die Maschine zu bremsen, während Abrieb in Form von dunklem Qualm aus allen sechsundneunzig Bremstrommeln aufstieg.
    »Gottverdammt«, murmelte Elena Duncan. »Ich hätte nie geglaubt, daß ich einmal eine Operation wie diese erleben würde, ganz zu schweigen davon, daran teilzunehmen. Eine richtige Landungsarmee beim Aufmarsch. Ich bin weit hinter meiner Zeit, wissen Sie? Ich gehöre eigentlich ins neunzehnte Jahrhundert, mit Napoleon auf dem Marsch nach Moskau oder im Kampf um Spanien. Ich bin für den Krieg geboren, Sinon.«
    »Das ist wirklich dumm. Sie wissen jetzt, daß Sie eine unsterbliche Seele besitzen. Sie sollten sie nicht so leichtfertig riskieren. Sie haben einen Kreuzzug für sich erfunden, anstatt als Individuum etwas zu erreichen. Das ist falsch.«
    »Das ist meine Seele, und auf gewisse Weise bin ich gar nicht so anders als die Edeniten.«
    Sinon spürte, wie in ihm ehrliche Überraschung aufstieg. »Wie das?«
    »Ich bin perfekt an das Leben angepaßt, das ich führe. Die Tatsache, daß sich meine Ziele von den Idealen Ihrer Gesellschaft unterscheiden, spielt überhaupt keine Rolle. Wissen Sie, was ich glaube? Die Edeniten verirren sich nicht in das Jenseits, weil sie kühl genug sind, um selbst unter Druck einen Ausweg zu finden. Nun, das gleiche gilt für mich, mein Freund. Laton hat gesagt, es gäbe einen Weg hinaus. Ich glaube ihm. Die Kiint haben ihn gefunden. Allein das Wissen, daß diese Möglichkeit besteht, ist mein Fahrschein. Ich werde mit Freuden suchen, weil ich weiß, daß es nicht vergeblich ist. Ich werde nicht im Jenseits leiden wie diese Trottel, die sich einfangen lassen haben. Das sind Loser. Sie haben aufgegeben. Ich nicht. Das ist der Grund, aus dem ich mich für diese irrsinnige Befreiungsaktion gemeldet habe. Eine Vorbereitung auf die ganz große Schlacht. Gutes Training ist alles.«
    Sie klopfte ihm gönnerhaft mit einer Hand auf die Schulter, deren Finger durch drei gewaltige Klauen ersetzt worden waren, und marschierte davon.
    – Das war Fatalismus im Übermaß, sagte Choma hinterher. – Was für eine merkwürdige Lebensphilosophie.
    – Sie ist jedenfalls mit ihrem Leben zufrieden, antwortete Sinon. – Und ich wünsche ihr alles nur denkbar Gute.
     
    In der Konstruktion des Farmhauses steckte sehr viel Liebe. Selbst die Aristokraten Kulus mit ihren teuren, schicken Häusern verwendeten moderne Baustoffe. Und Mortonridge war ein Gebiet, das sich rasch entwickelte. Subventionen halfen den Farmen bei der Entwicklung. Es war eine Provinz, die sich fest in den Händen der Mittelklasse befand. Die Gebäude

Weitere Kostenlose Bücher