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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Schienen den Kanal überspannten, bevor sie in den Bahnhof mündeten, standen Luca und Marcella nebeneinander auf der Böschung. Ihre beiden Teams hatten sich hinter ihnen versammelt. Weitere Leute strömten aus der Stadt herbei, und ständig wurden es mehr. Wie Antikörper, die auf einen eindringenden Virus reagieren, dachte Luca. Und das war auch richtig so. Die Herzen der Menschen in diesem neuen Universum waren für jeden deutlich sichtbar, und es ersparte eine Menge unsinnigen Taktierens. Alle konnten deutlich spüren, daß die Neuankömmlinge, die sich dort über die Schienen näherten, nur eines im Sinn hatten.
    Der Zug stieß ein langes wütendes Pfeifsignal aus, und eine Dampfwolke schoß in den Himmel hinauf. Metallisches Kreischen ertönte von der schweren Lok, als die Fahrer erkannten, wie entschlossen die Stadtbewohner ihre Weiterfahrt blockierten. Die Dampfkolben ächzten und stöhnten und kehrten mühsam die Drehrichtung der Antriebsräder um.
    Luca und Marcella wichen keinen Schritt zur Seite, während die Lok heulend und pfeifend heranstampfte. Sie lächelten sich mental zu, und dann starrten beide auf die Schienen und konzentrierten sich angestrengt. Das Eisen unmittelbar vor ihren Füßen kreischte protestierend, dann rissen die Bolzen ab und jagten wie Geschosse durch die Luft. Die Schienen rollten sich zu mächtigen Spiralen auf. Die Räder der Lok spuckten Flammen, und die Insassen waren gezwungen, ihre gesamte energistische Macht aufzuwenden, um den Schwung der fahrenden Festung zu neutralisieren. Wenige Yards vor den Spiralen kam sie zum Stehen. Wütende Dampfschwaden schossen aus den Ventilen an der Unterseite, und Wasser spritzte auf die Gleise. Auf der Fahrerseite der Kabine wurde eine massive Eisentür aufgestoßen. Bruce Spanton sprang heraus.
    Er steckte ganz in schwarzen Lederklamotten, und eine undurchdringliche schwarze Sonnenbrille verdeckte seine Augen. Schwere Stiefel knirschten auf dem Schotter, als er den versammelten Städtern entgegenstapfte. Das Holster an der Hüfte mit der vergoldeten Uzi darin schlug bei jedem Schritt schwer gegen seine Schenkel.
    »Hoppla«, murmelte Luca. »Da scheint tatsächlich irgend jemand in seiner Jugend zu viele schlechte Filme gesehen zu haben.«
    Marcella unterdrückte ein Grinsen, als der Möchtegern-Bad-Guy vor ihnen Halt machte.
    »Ihr da«, grollte Bruce Spanton. »Ihr seid mir im Weg, Freunde. Ganz schön mutig von euch, wenn ihr glaubt, ihr könnt euch sowas erlauben.«
    »Was wollt ihr hier?« fragte Luca müde. Die negativen Schwingungen, die von Spanton und den anderen im Zug ausgingen, waren nicht zur Gänze kontrolliert. Nicht jeder auf Norfolk hatte sich nach seiner Rückkehr aus dem Jenseits bereits wieder beruhigt.
    »Die Jungs und ich wollen einfach nur durchfahren, das ist alles«, sagte Spanton herausfordernd. »Dagegen gibt es doch wohl kein Gesetz, oder?«
    »Kein Gesetz, aber jede Menge Wünsche«, konterte Luca. »Diese Gegend mag euch nicht. Ich bin sicher, ihr respektiert die Entscheidung der Mehrheit, und das sind in diesem Fall wir.«
    »Ganz schön zäh, wie? Und was wollt ihr dagegen tun? Vielleicht die Bullen rufen?«
    Auf Marcellas Umhang erschien wie aus dem Nichts ein großer silberner Sheriffstern. »Ich bin die Polizei von Colsterworth.«
    »Hört zu«, sagte Spanton. »Wir sind nur hier, um uns in der Stadt umzusehen. Wir wollen uns ein wenig amüsieren, das ist alles. Ein wenig Nahrung aufladen, ein paar Norfolk Tears einpacken. Morgen sind wir wieder weg. Wir wollen keine Schwierigkeiten; es ist nicht so, als wollten wir bleiben. Das hier ist doch nur ein elender Misthaufen, ganz bestimmt nicht unsere Art von Szene. Wenn ihr wißt, was ich meine?«
    »Und wie wollt ihr für das Essen bezahlen?« fragte Marcella zu Lucas Überraschung. Er mußte sich beherrschen, um sie nicht erstaunt anzublicken.
    »Bezahlen?« brüllte Spanton mindestens genauso überrascht. »Wovon zur Hölle redest du da, Schwester? Wir bezahlen nicht mehr für irgendwas. Diesen Mist haben wir mitsamt den verdammten Anwälten und dem Gesetz und was weiß ich hinter uns gelassen.«
    »So funktioniert das aber nicht«, entgegnete Luca. »Es ist unser Essen. Nicht eures.«
    »Es ist nicht euer Essen, Arschloch. Es gehört uns allen.«
    »Wir haben es aber. Ihr habt es nicht. Ist das verständlich für dich?«
    »Fick dich. Wir müssen essen. Wir haben ein Recht zu essen.«
    »Jetzt erinnere ich mich wieder an dich«, sagte Luca. »Du warst

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