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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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bin.«
    »Zusammen?«
    »Wir vögeln uns gegenseitig besinnungslos. Diese Art Zusammen. Stell dir vor, ich muß ihn mit der Hälfte der anderen Mädchen hier teilen!«
    »Oh.«
    »Ich bin entsetzlich, nicht wahr? Meine Güte! Überhaupt keine Dame.«
    »Kommt darauf an, unter welchen Gesichtspunkten man es betrachtet«, erwiderte Louise herausfordernd.
    Divinias Grinsen erzeugte tiefe Grübchen unter der gewaltigen Menge an Sommersprossen. »Wow, eine echte Norfolker Rebellin! Gut für dich. Gib diesen mittelalterlichen schwachköpfigen Machos Saures, wenn du wieder zurück bist.«
    Louise wurde jedem am Pool vorgestellt. Es waren über zwanzig von ihnen, sechs Kinder, der Rest irgendwo zwischen fünfzehn und dreißig. Zwei Drittel waren Frauen. Alle ohne Ausnahme hinreißend, wie ihr nicht verborgen blieb. Es endete damit, daß sie die Schuhe ausgezogen hatte und die Beine im Pool baumeln ließ. Divinia setzte sich zu ihr und reichte ihr ein frisches Glas Pimm’s.
    »Cheers.«
    »Cheers.« Louise nahm einen Schluck. »Wie hast du ihn kennengelernt?«
    »Charlie? Oh, Daddy macht schon seit Jahrzehnten mit ihm Geschäfte. Wir sind nicht so reich wie Charlie, aber wer ist das schon? Aber ich habe den richtigen Stammbaum, Süße. Ganz zu schweigen vom Körper.« Sie rührte mit ihrem Stab im Glas, während ihr Gesicht zu einem spöttischen Lächeln verzogen war.
    Louise lächelte offen zurück.
    »Es hat etwas mit Klasse zu tun«, fuhr Divinia fort. »Man wird nicht in diesen magischsten aller Zirkel eingeladen, wenn man nicht ganze Banken voller Geld hat, und selbst das reicht allein noch nicht. Das Aussehen zählt fast genausoviel. Man braucht die Arroganz und Verachtung für das Normale, damit einen die bloße Enthüllung der Existenz von B7 nicht aus der Bahn wirft. Auch das hab’ ich eimerweise. Ich wurde total verzogen, Tonnen mehr Geld als Grips. Aber ich habe auch reichlich Grips, die besten Neuronen, die man mit Geld in seine DNS sequenzieren lassen kann. Das hat mich vor dem müßigen Leben einer Erbin bewahrt. Ich bin einfach zu schlau.«
    »Und was machst du den ganzen Tag?«
    »Im Augenblick überhaupt nichts, Süße. Ich bin lediglich hier, weil ich eine gute Gesellschafterin für Charlie bin. Es bedeutet, daß ich mich amüsieren kann, und zwar ausgesprochen gut und reichlich. Jede Menge Sex, Partys mit Charlie und Co., noch mehr Sex, bergeweise gratis einkaufen gehen, die Londoner Clubs, Sex, Shows und Konzerte, Sex, eine Tour durch das O’Neill-Halo, Sex im Freien Fall! Das ist es, was ich im Augenblick mache, und ich kriege den Hals nicht voll davon. Wie gesagt, alles sackt tiefer und tiefer, je älter man wird, also genieße deine Jugend, solange du sie noch hast. So bin ich nun einmal, weißt du? Und ich kenne mich selbst verdammt genau. Ich weiß, daß es keinen Sinn macht, ein Leben wie dieses hundert Jahre lang fortzusetzen. Es ist eine Verschwendung, eine einzige, totale, hundserbärmliche Verschwendung. Ich habe die müßigen Reichen gesehen, wie sie mit sechzig sind. Sie machen mich krank. Ich habe Geld, ich habe Verstand, und ich habe keinerlei Skrupel – daraus ergibt sich ein verdammt großes Potential. Wenn ich fünfunddreißig bin oder vierzig, mache ich etwas aus meinem Leben. Ich weiß noch nicht genau, was das sein wird, vielleicht mit einem Raumschiff ins galaktische Zentrum vorstoßen oder ein Geschäftsimperium aufbauen, das der Kulu Corporation nicht nachsteht oder eine Kultur gründen, die noch wunderbarer ist als die der Edeniten, wer weiß? Aber ich werde es tun, und ich werde es erstklassig tun.«
    »Ich wollte immer reisen«, sagte Louise. »Solange ich mich zurückerinnern kann.«
    »Wunderbar!« Divinia stieß ihr Glas mit lautem Klingen gegen Louises. »Siehst du, du hast es getan! Du hast mehr von der Galaxis gesehen als ich. Herzlichen Glückwunsch, du bist eine von uns.«
    »Aber ich mußte von zu Hause weg. Die Besessenen waren hinter mir her.«
    »Sie waren hinter jedem her. Aber du bist diejenige, die ihnen entkommen konnte. Dazu braucht es Mut, ganz besonders für jemanden mit deinem Hintergrund.«
    »Danke sehr.«
    »Keine Sorge.« Sie streichelte über Louises langes Haar und dirigierte die wogenden Flexitive weich über ihre Schultern nach hinten. »Irgend jemand wird eine Lösung finden. Wir werden dir dein Norfolk wieder zurückbringen, und wir werden Dexters Verstand zusammen mit seiner Seele ins Nichts blasen.«
    »Fein«, schnurrte Louise. Sonnenlicht und

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