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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Ihnen gewünschten Informationen sind möglicherweise dort gespeichert.«
    »Exzellent. Dann stöpseln Sie sich ein und treffen Sie die erforderlichen Vereinbarungen. Anthi-CL hat genügend neue Technologien von uns erhalten, um ein ganzes Dominion zu kaufen.«
    »Dieser Ort besitzt keine Verbindung mehr zu anderen Dominien. Wir haben sie vor langer Zeit abgebrochen.«
    »Also gut, Zeit, hallo zu sagen. Wir gehen hin und holen uns die Dateien direkt.«
    »Ich kann Sie nicht hinter unsere Grenzen begleiten. Wir wissen nicht, wer von unseren Verbündeten noch vertrauenswürdig ist und wer nicht. Man könnte unseren Zug festhalten.«
    »Sie vergessen, daß ich Sie eingeladen habe, mein Raumschiff zu besichtigen. Wir werden fliegen. Das geht außerdem schneller.«
     
    Valisk fiel weiter und weiter durch das Dunkle Kontinuum. Der ebenholzschwarze Nebel draußen war durchsetzt mit schwach phosphoreszierenden Blitzen, die das gigantische Äußere des Habitats in einen kaum sichtbaren Lichthauch tauchten. Wäre jemand dort draußen gewesen, dem es etwas bedeutete, er wäre entsetzt gewesen über den hinfälligen Zustand. Die Träger und Paneele des nicht-rotierenden Raumhafens sahen zerfressen und altersschwach aus, und die Materie rings um den Raumhafen hatte angefangen, sich in zähe Flüssigkeit zu zersetzen. Dunkle kalte Tropfen lösten sich vom Ende der erodierten, spitz zulaufenden Titanstützen und segelten in die Tiefen des Nebels davon.
    Intensive Kälte setzte der Polypschale heftig zu; die interne Hitze wurde schneller abgesaugt, als Valisk sie ersetzen konnte. Überall in der Oberfläche hatten sich dünne Risse gebildet, manche tief genug, um bis hinab in die äußeren Mitoseschichten zu reichen. An einigen Stellen kochten teerähnlich zähe Flüssigkeiten aus der liefe nach draußen und überzogen die Oberfläche mit einem ungesunden Schwarz. Gelegentlich löste sich ein Fetzen Polyp vom Rand eines neuen Risses und trieb lustlos davon, als wäre selbst die Geschwindigkeit von der erhöhten Entropie betroffen. Am schlimmsten von allem waren die zwölf Fontänen aus Atemluft, die ungehindert aus den zerbrochenen Sternenkratzerfenstern ausströmten und eisiges Gas in langen, unsteten Bögen in das Nichts versprühten. Sie waren bereits seit Tagen aktiv, ein unübersehbares Signal für jedes Orgathé, das zufällig aus dem labyrinthähnlichen Nukleus des Nebels glitt. Die großen Kreaturen bahnten sich einen Weg in den Innenraum und blockierten die Lecks für ein paar Sekunden.
    Erentz und all ihre Verwandten wußten, daß die Atmosphäre entwich, doch es gab nichts, was sie tun konnten, um etwas daran zu ändern. Die dunkler werdende Kaverne des Habitats gehörte den Orgathé und all den anderen Kreaturen, die sie mitgebracht hatten. Rein theoretisch hätten die Menschen durch die Vakzugröhren und Wasserleitungen einen Weg zu den Sternenkratzern finden können, doch selbst wenn es ihnen gelang, einige der Lecks abzudichten, würden die neu eintreffenden Orgathé einfach durch andere Fenster brechen.
    Fünf Kavernen tief im Innern der nördlichen Abschlußkappe waren zum letzten Zufluchtsort der überlebenden Menschen geworden. Sie hatten sie allein deswegen ausgewählt, weil sie mehrere Eingänge besaßen. Die Verteidiger hatten eine Horatius-Strategie angenommen. Ein paar von Erentz’ Verwandten, ausgerüstet mit Flammenwerfern und Brandtorpedos, standen Schulter an Schulter und überzogen den Durchgang mit einer Wand aus Feuer, wann immer eine der Kreaturen durchzubrechen versuchte. Die menschlichen Geister hielten sich im Verlauf der Kämpfe im Hintergrund und warteten, bis sich der Angreifer zurückzog, bevor sie nach vorne huschten und sich das klebrige Fluidum einverleibten, das ihnen neue Substanz verlieh. Sie hatten eine seltsame Allianz mit den lebenden Menschen gebildet, indem sie sie jedesmal rechtzeitig warnten, wenn sich eine der Kreaturen des Dunklen Kontinuums näherte. Doch nicht einer der ehemaligen Possessoren ließ sich dazu überreden, mehr zu tun.
    »Ich kann nicht sagen, daß ich ihnen deswegen einen Vorwurf mache«, erzählte Dariat seinem Freund Tolton. »Wir sind genauso ein Ziel dieser Biester wie die Lebenden.« Er war einer der ganz wenigen substanzhaltigen Geister, die in den Fluchtkavernen zugelassen wurden, und selbst er zog es vor, sich in der kleinen Kaverne von Dr. Patan und seinem Team aufzuhalten, statt sich der Masse der kranken, ausgemergelten Bevölkerung auszusetzen.
    Die

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