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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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wunderbar plausibel, und wenn wir in unserem alten Universum wären, würde ich es sogar beinahe selbst glauben. Aber das sind wir nicht. Wir sind an dem Ort, den wir uns ausgewählt haben. Und wir haben eine Existenz für uns ausgewählt, die uns sicher durch die Ewigkeit bringt. Das ist so nah an der klassischen Vorstellung vom Himmel, wie die menschliche Rasse sich nur erträumen kann.«
    »Sie haben vielleicht die Grenzen spezifiziert«, sagte Sinon. »Eine Sphäre, in der Sie vom Jenseits abgeschnitten sind und die Nacht ein nicht existierendes Konzept darstellt. Aber das ist auch schon alles, was Sie getan haben. Diese Sphäre beschützt Sie nicht vor Dummheiten. Sie ist keine aktiv gutartige Umgebung, die jedes Bedürfnis nur allzu gern befriedigt. Sie sind verantwortlich für alles, was Sie hierher mitbringen, und alles, was Sie mitgebracht haben, war ein Felsklumpen mit einer dünnen Luftschicht oben drauf. Verraten Sie mir doch, wie Sie sich vorstellen, daß dieser Felsen sie für Zehntausende von Jahren ernähren soll? Ich bin wirklich interessiert.«
    »Du bist nichts weiter als eine Maschine. Eine Maschine, die nur zu einem einzigen Zweck erschaffen wurde, dem Töten. Das ist alles, wovon du etwas verstehst. Du hast keine Seele. Hättest du nämlich eine Seele, würdest du spüren, wie sehr sie mit diesem Ort eins ist. Du würdest die Großartigkeit dieser Sphäre erkennen. Das ist der Ort, an den wir uns gesehnt haben. Wo wir sicher sind und in Frieden leben können. Du hast verloren, Maschine.«
    »Hey, du da!« Cochrane hatte die Hand gehoben wie ein eifriger Schuljunge, und genauso wirkte sein Lächeln. »Äh, Lady, ich bin normalerweise so organisch, daß ich sogar die Musik des Landes spüre. Und ich sage dir, ich spüre nicht das Geringste von diesem Haufen Schlamm. Hier gibt es keine karmischen Vibrationen, Baby, glaub mir.«
    »Was denn, einem aufrührerischen Junkie? Ganz bestimmt nicht.«
    »Was willst du überhaupt?« fragte Stephanie. Sie spürte, daß Cochrane die Ruhe verlieren würde, wenn er weiter mit der Eklund stritt. Und das würde ein böses Ende für sie alle nehmen. Die Eklund benötigte nur den winzigsten Anlaß, um sie alle zu eliminieren. Genaugenommen fragte sich Stephanie sogar, was sie zurückhielt. Wahrscheinlich die Tatsache, daß sie sich an ihnen weidete.
    »Ich will überhaupt nichts, Stephanie Ash. Ihr habt unsere Vereinbarung gebrochen und seid hergekommen, oder hast du das vergessen?«
    »Wir sind in Frieden gekommen. Wir wollten euch helfen, sonst nichts!«
    »Wir brauchen keine Hilfe. Ganz bestimmt nicht von euch. Nicht hier. Ich habe alles unter Kontrolle.«
    »Hör auf damit.«
    »Womit, Stephanie?«
    »Laß sie gehen. Gib diesen Leuten ihre Freiheit zurück. Um Himmels willen, Annette, wir werden hier alle sterben, wenn wir keinen Ausweg finden, und du hältst sie mit deinem autoritären Regime fest! Das hier ist nicht der Himmel. Das hier ist ein einziger großer Fehler, zu dem wir in unserer Panik gezwungen wurden! Die Serjeants versuchen uns zu helfen! Warum kannst du diese Vorstellung nicht akzeptieren?«
    »Weil diese … diese Dinger, mit denen du dich angefreundet hast, noch vor zehn Stunden versucht haben uns zu töten, nein, schlimmer noch als töten. Jeder, den sie fangen, wird in das Jenseits zurückgeworfen. Ich habe nicht gesehen, daß du es eilig gehabt hättest, deinen hübschen neuen Körper aufzugeben, Stephanie Ash. Du bist aus Ketton geschlichen in der Hoffnung, du könntest dich im Dreck verstecken, bis sie an dir vorbei wären.«
    »Sieh mal, Annette, wenn du dich unbedingt rächen mußt, dann schieß mir doch einfach in den Kopf und fertig. Aber laß die anderen gehen. Du kannst doch nicht jeden auf diesem Felsen zum Untergang verurteilen, nur weil du selbst soviel Furcht und Haß in dir herumträgst.«
    »Ich verabscheue dich und deinen gespielten Edelmut.« Die Eklund trat an Cochrane und Sinon vorbei und stand über Stephanie. Der Lauf ihres Jagdgewehrs schwebte nur Zentimeter über ihrer schweißnassen Stirn. »Ich finde dich abstoßend. Du willst niemals akzeptieren, daß du dich ebenfalls irren könntest. Du beanspruchst ständig die Moral für dich, als sei sie dein natürliches Recht. Du benutzt deine Friede-Freude-Eierkuchen-Natur als Schild, der dir gestattet zu ignorieren, was du mit deinem gestohlenen Körper tust. Das widert mich an. Ich würde niemals versuchen zu verbergen, was ich bin, noch was ich getan habe. Also gib

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