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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Dämmerung, das durch ein beschlagenes Fenster hereinfiel.
    Ich werde nicht bedauern, was wir gestern nacht getan haben, nahm sie sich entschlossen vor. Ich habe keinen Grund, mich schuldig zu fühlen. Ich habe getan, was ich wollte. Ich habe ein Recht darauf.
    Sie versuchte, ihn zur Seite zu schieben und sich zu befreien, doch das Bett war einfach nicht breit genug. Er rührte sich und blinzelte sie stirnrunzelnd an. Dann zuckte er erschrocken zusammen.
    »Louise!«
    Sie lächelte ihm tapfer zu. »Wenigstens an meinen Namen kannst du dich erinnern.«
    »Louise! O mein Gott!« Er richtete sich in eine kniende Haltung auf. Seine Augen starrten gierig auf ihren nackten Leib, und sein Mund verzog sich zu einem seligen Lächeln. »Louise. Du bist echt!«
    »Natürlich bin ich echt.«
    Sein Kopf schoß vor, und er küßte sie. »Ich liebe dich, Louise. Mein Liebling. Ich liebe dich unendlich.« Er senkte sich auf sie, küßte drängend ihr Gesicht, während seine Hände ihre Brüste umschlossen und seine Finger die Nippel auf die gleiche Weise liebkosten, wie sie es in der Nacht so sehr genossen hatte. »Wir sind zusammen! Ich liebe dich, und wir sind endlich zusammen!«
    »Andy.« Sie wand sich unter ihm und zuckte zusammen, als sie merkte, wie sehr ihre Brüste schmerzten. Für jemanden, der so dünn war, besaß er überraschend viel Kraft.
    »O Gott, Louise, du bist so wunderschön.« Seine Zunge leckte über ihre Lippen und begehrte drängend Einlaß in ihren Mund.
    »Andy, hör auf.«
    »Ich liebe dich, Louise.«
    »Nein!« Sie setzte sich auf. »Hör zu, Andy. Du liebst mich nicht, und ich liebe dich nicht. Es war Sex, weiter nichts.« Sie verzog den Mund zu einem schwachen Lächeln, um ihren Worten die Schärfe zu nehmen, so gut es ging. »Schön, es war ganz besonders guter Sex, aber es war nur Sex. Sonst nichts.«
    »Du bist zu mir gekommen.« Seine flehende Stimme drohte zu brechen, soviel Schmerz lag in ihr.
    Louise fühlte sich entsetzlich schuldig. »Ich habe dir gesagt, daß jeder, den ich kenne, entweder die Arkologie verlassen hat oder von den Besessenen gefangen wurde. Das ist der Grund, weshalb ich zu dir gekommen bin. Was das andere angeht … nun, wir wollten es beide. Und es gibt keinen Grund mehr, es nicht zu tun.«
    »Bedeute ich dir denn gar nichts?« fragte er voller Verzweiflung.
    »Selbstverständlich bedeutest du mir etwas, Andy.« Sie streichelte seinen Arm und lehnte sich an ihn. »Meinst du vielleicht, ich hätte das mit irgend jemandem getan, du Dummkopf?«
    »Nein.«
    »Weißt du noch, was wir alles gemacht haben?« flüsterte sie ihm ins Ohr. »Wie schrecklich böse wir waren?«
    Andy errötete. Er war unfähig, ihr in die Augen zu blicken. »Ja.«
    »Gut.« Sie küßte ihn auf die Wange. »Wir werden diese Nacht niemals vergessen, alle beide nicht. Niemand kann sie uns wieder nehmen, ganz gleich, was auch geschieht.«
    »Ich liebe dich trotzdem. Ich habe dich vom ersten Augenblick an geliebt, als ich dich gesehen habe. Das wird sich niemals ändern.«
    »Oh, Andy.« Sie zog ihn zu sich und wiegte ihn sanft an ihrer Brust. »Ich wollte dir nicht weh tun. Bitte glaube mir.«
    »Du hast mir nicht weh getan. Du kannst mir nicht weh tun. Du nicht.«
    Louise seufzte. »Eigenartig, wie anders das Leben sein kann. So viele Dinge, die uns den einen Weg nehmen lassen statt einen anderen. Wenn wir sie nur alle ausleben könnten.«
    »Ich würde sie alle mit dir ausleben.«
    Sie drückte ihn fester an sich. »Ich schätze, ich werde die Frau beneiden, die dich eines Tages bekommt. Sie wird unendlich glücklich sein.«
    »Soweit wird es nicht mehr kommen, oder?«
    »Nein. Vermutlich nicht.« Sie warf einen zornigen Blick auf das undurchsichtige Fenster. Sie haßte den Tag, der draußen heraufzog, die fortschreitende Zeit und das, was sie unausweichlich mit sich bringen würde. Noch etwas anderes schimmerte durch das Glas herein, zusammen mit dem roten Licht: eine Aura von Haß. Es machte sie unruhig, erfüllte sie mit Furcht. Und das rote Licht war sehr intensiv für eine Morgendämmerung. Es erinnerte sie an Norfolks zweite Sonne, Duchess.
    Sie löste sich von Andy und tappte auf nackten Sohlen zu dem hohen Fenster. Sie kletterte auf eine Kiste und wischte die Feuchtigkeit beiseite, um nach draußen sehen zu können.
    »Herr im Himmel!«
    »Was ist denn?« fragte Andy. Er eilte herbei und spähte ihr über die Schulter.
    Es war keine Morgendämmerung, die hereinschimmerte – dazu war es noch zwei

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