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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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warteten auch der Magus und eine fünfzehn Mann starke Leibwache ungefährdet auf dem Bahnsteig, als der Zug mit Banneth an Bord in der Station von Dalston einlief, um sie zu begrüßen. Sie warf einen Blick auf die jungen Schläger mit den leeren Gesichtern und dem erbärmlichen Sortiment primitiver Waffen und hatte Mühe, nicht in lautes Gelächter auszubrechen.
    – Haben Sie diesen Empfang arrangiert? fragte sie Westeuropa.
    – Ich habe dem Magus lediglich gesagt, wie wichtig Sie für Gottes Bruder sind. Er hat angemessen reagiert, finden Sie nicht?
    – Zu angemessen. Diese ganze Sache wird allmählich zu einer Farce.
    Der Magus vom Dalstoner Nest der Bruderschaft trat vor und verneigte sich leicht. »Hoher Magus, es ist eine Ehre, dich bei uns zu haben. Unsere Zuflucht steht zu deiner Verfügung.«
    »Besser, wenn es eine gute Zuflucht ist, oder ich lasse dich auf deinem eigenen Altar festschnallen und demonstriere deinen Jüngern, wie wir in Edmonton mit Leuten verfahren, die Gottes Bruder enttäuschen.«
    Die schwach hoffnungsvolle Stimmung des einheimischen Magus’ schwand dahin, und ein streitlustiger Ausdruck trat auf sein Gesicht.
    »Du kannst uns keinen Vorwurf machen, Hoher Magus. Es war schließlich nicht unsere Position, die kompromittiert wurde.«
    Banneth ignorierte den deutlichen Vorwurf. »Führe mich zu deinem Nest.«
    Die Leibwächter trampelten geräuschvoll über die Treppen aus Carbo-Beton und hinaus auf die Kingston High Street. Die ersten vier, die aus den Türen kamen, richteten ihre Thermokarabiner die Straße hinauf und hinunter und verschreckten damit die wenigen Passanten, die zu später Stunde auf dem Heimweg aus den heruntergekommenen Clubs und Bars waren. Die Akolythen schwenkten die Waffen auf eine Art und Weise, von der sie wahrscheinlich glaubten, daß es professionell wirkte.
    »Alles in Ordnung«, bellte der Anführer schließlich.
    Banneth verdrehte die Augen, als der Rest der Leibwächter mit ihr zusammen nach draußen eilte, um sie abzuschirmen. Sie eilten auf die ebenerdige Mall von Parsonage Heights zu, die auf der anderen Straßenseite lag. Dort warteten drei weitere Sektenmitglieder und standen neben einer offenen Aufzugstür Wache. Der Magus sowie acht Leibwächter drängten sich rings um Banneth in den Lift, und sie fuhren gemeinsam in das oberste Stockwerk, wo sich die Tür direkt zum Vestibül des Penthouses hin öffnete. Dort warteten weitere waffenschwingende Sektenmitglieder. Einige waren damit beschäftigt, die neuen Sicherheitssensoren der Suite zu installieren.
    »Kein Schwein wird sich hier hinaufschleichen, während du bei uns bist«, sagte der Magus zuversichtlich. »Wir haben jeden möglichen Annäherungsweg abgesichert. Draußen stehen rund um die Uhr Wachen, außerdem in allen Treppenhäusern. Niemand ohne den entsprechenden Sicherheitskode kommt hinein oder wieder heraus, und du ganz allein bestimmst diesen Kode.«
    Banneth betrat das Penthouse. Es erstreckte sich über den gesamten vierzigsten Stock des Hochhauses. Die Zimmer waren rings um eine großzügige Lounge angeordnet, die auch als Eßzimmer diente. Der abwesende Besitzer hatte die Einrichtung offensichtlich direkt aus einem dreißig Jahre alten Katalog ausgewählt, der auf schrillen Chintz spezialisiert war. Türkische Teppiche, grüne Ledermöbel, polierte Marmorfliesen, an den Wänden Zeichnungen in leuchtenden Grundfarben, ein offener Kamin aus rotem Marmor, komplett mit holographischen Flammen. In eine gläserne Wand war eine Schwingtür eingelassen, die auf einen Dachgarten mitsamt Swimmingpool und heißem Massagebad hinausführte; die Sonnenliegen waren geformte blaue Kunststofffrösche.
    »Der Kühlschrank ist voll«, bemerkte der Magus. »Falls du irgendeine Vorliebe hast, dann laß es uns wissen; wir schicken dir alles nach oben. Ich kann alles besorgen, was du dir nur wünschst. Ich habe diese Stadt vollkommen unter Kontrolle.«
    »Da bin ich ganz sicher«, erwiderte Banneth. »Du, du und du …« Ihr Finger deutete auf zwei attraktive Frauen und einen Teenagerjungen. »Ihr drei bleibt hier. Der Rest von euch – verschwindet. Jetzt.«
    Der Magus errötete stark. Daß er vor seinen Akolythen wie ein Stück Dreck behandelt wurde, würde seiner Autorität schweren Schaden zufügen. Sie starrte ihm in das Gesicht, eine direkte, lautlose Herausforderung.
    Er schnippte mit den Fingern und bedeutete den anderen mit einer Geste, nach draußen zu gehen, dann folgte er ihnen durch die

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