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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Vakzüge.«
    »Und wie lange bleibt der Verkehr eingestellt?«
    »Fragen Sie den Präsidenten. Er hat vergessen, mich zu informieren.«
    »Ich verstehe. Danke sehr jedenfalls.«
    »Keine Ursache. Möchten Sie einen Ratschlag von mir hören? Ihre finanziellen Mittel sind doch sicherlich begrenzt, oder nicht? Sie sollten vielleicht in Betracht ziehen, sich ein anderes Hotel zu suchen. Und wenn diese Geschichte noch lange andauert – was ich vermute – dann werden Sie sich eine Arbeit suchen müssen.«
    »Eine Arbeit?«
    »Ja, das ist eine der widerlichen kleinen Beschäftigungen, denen gewöhnliche Menschen nachgehen. Als Gegenleistung erhalten sie von ihren Arbeitgebern ein wenig Geld.«
    »Sie müssen nicht unhöflich werden.«
    »Sie werden es überleben. Wenn sie sich beim Londoner Burrow Burger als Kellnerin bewerben oder was auch immer, wird man Ihre Bürgernummer verlangen. Verweisen Sie die Leute an mich, ich garantiere Ihnen temporäres Asyl.«
    »Danke sehr.« Ihr Sarkasmus würde über die Datavis-Verbindung verloren gehen, doch er würde auch so wissen, wie die Antwort gemeint war.
    »Hey, wenn Ihnen das nicht gefällt, haben Sie ja immer noch eine Alternative. Eine Frau von Ihrem Aussehen hat bestimmt keine Mühe, einen Mann zu finden, der sich um sie kümmert.«
    »Detective Roi, darf ich fragen, was mit Fletcher Christian geschehen ist?«
    »Nein, dürfen Sie nicht.« Die Verbindung wurde unterbrochen.
    Louise blickte zum Fenster hinaus auf Green Park. Dunkle Wolken zogen über die Kuppel hinweg und verbargen die Sonne. Sie fragte sich, wer sie geschickt hatte.
     
    Es war ein vierzigstöckiger achteckiger Turm im Dalston-Distrikt, eines von acht gleichartigen Gebäuden, aus denen das Parsonage Heights Erschließungsgebiet bestand. Sie sollten das allgemeine Niveau der Gegend anheben, die im wesentlichen aus billigen Mietsblocks, Markthallen und einer von Sozialhilfe lebenden Bevölkerung bestand. Das Projekt war ein Gemeinschaftsunternehmen des Rates von Dalston und der Voynow Finance, einer Investmentgesellschaft aus dem O’Neill-Halo, die hier steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten für die einheimischen Unternehmer und kleinen Geschäftsleute geschaffen hatte. Die Türme sollten ursprünglich auf einem gigantischen Labyrinth aus Fabriken und kleineren Produktionsanlagen stehen. Über diesem geschäftigen industriellen Kern sollten sieben Etagen mit Ladengeschäften liegen, gefolgt von fünf Geschossen, in denen kommerzielle Freizeiteinrichtungen untergebracht wären, drei weiteren mit Büroräumen, bis schließlich die obersten Etagen gekommen wären, die reinen Wohnzwecken vorbehalten blieben. Die gesamte Anlage wäre für Dalston wie eine ökonomische Herztransplantation gewesen, die neue Geschäftsmöglichkeiten geschaffen und das Labyrinth aus heruntergekommenen Straßen ringsum mit Strömen von Geld und Kommerz gekräftigt und belebt hätte.
    Doch Dalston lag auf einer wasserundurchlässigen Tonschicht, die zu einer Verdreifachung der Kosten für die unterirdischen Fabrikationsanlagen geführt hätte, um ein Eindringen von Grundwasser zu verhindern. Also wurde das Projekt auf ein paar unterirdische Lagerhäuser zusammengestutzt. Die lokalen Markthallen gingen mit ihren Dumpingpreisen noch weiter in den Keller, und damit blieb die Hälfte der Ladengeschäfte unverpachtet. Franchise-Ketten übernahmen magere acht Prozent des vorgesehenen Geschäftsraums. Um wenigstens die nicht unbeträchtlichen Investitionen wieder zurückzugewinnen, hatte Voynow die oberen dreißig Geschosse eilig in komfortable Appartements mit einem schönen Ausblick über die Westminster-Kuppel umgewandelt, von denen Marktanalysen anzeigten, daß die unteren und mittleren Managementtypen an derartigen Objekten Interesse hegten.
    Der hastige Kompromiß hatte funktioniert, wenn auch mehr schlecht als recht. Sechzig Jahre nach dem Bau war Parsonage Heights bewohnt von Leuten, die etwas wohlhabender waren als der Durchschnitt von Dalston. Auf den unteren Etagen hatten sich sogar ein paar halbwegs vernünftige Läden und Cafés etabliert. Doch was in den verfallenden, düsteren, feuchten Lagerhallen weiter unten vor sich ging, war etwas, von dem die Bewohner der Türme nichts wissen wollten.
    Die einheimische Polizei wußte, daß es dort unten ein Nest der Lichtbringersekte gab, doch aus welchem Grund auch immer (üblicherweise die angespannte Lage des Etats) hatte der Chief Constabler nie eine Razzia angeordnet.
    Deswegen

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