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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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die Programme in den Nanoniken, doch sie waren für Kinder gedacht, die noch zu jung waren, um mit einer Nanonik ausgerüstet zu werden.
    Die Kommunikationsbandbreite entwickelte sich rasch zu einem ernsten Problem. Westeuropa mußte seine GISD-Befehlsgewalt einsetzen, um den Suchroutinen seiner KI’s höchste Priorität einzuräumen, wodurch sie unbeeinträchtigt funktionieren konnten, während jeglicher zivile Datenverkehr unter noch nie dagewesenen Schaltverzögerungen und Kapazitätsproblemen litt.
     
    Die Visualisierung der elektronischen Struktur der Arkologie war nichts weiter als eine theatralische Geste, die niemanden beeindruckte. Sie stand auf dem Tisch der gesicherten Sens-O-Vis-Konferenz wie ein kunstvolles Glasmodell der zehn Kuppeln. Fächer aus buntem Licht rotierten durch die transparente Miniatur wie Stroboskoplampen.
    Südpazifik studierte ihre Bewegung, während die Repräsentationen der übrigen B7-Supervisoren rings um den ovalen Tisch online kamen. Als endlich alle sechzehn anwesend waren, fragte sie: »Und? Wo befindet er sich jetzt?«
    »Nicht in Edmonton«, erwiderte Nordamerika. »Wir haben ihre Ärsche dorthin zurückgetreten, wo sie hergekommen sind. Das ganze gottverdammte Nest ist erledigt, keiner von den Bastarden hat überlebt.«
    »Tatsächlich?« fragte Asien-Pazifik. »Haben Sie diesen Freund von Carter McBride mit eingerechnet?«
    »Er stellt keine Gefahr für die Arkologie dar. Er ist lediglich hinter Dexter her.«
    »Unsinn. Sie können ihn nicht finden, und er ist nichts weiter als ein ganz gewöhnlicher Besessener.« Asien-Pazifik winkte in Richtung der Miniatursimulation Londons. »Sie müssen nichts weiter tun als sich von jeglicher Elektronik fernhalten, und schon sind sie sicher.«
    »Irgendwann müssen sie essen«, sagte Südafrika. »Und es ist schließlich nicht so, als hätten sie Freunde, die ihnen alles besorgen.«
    »Die Lichtbringersekte liebt sie«, knurrte Ostasien.
    »Die Sekten gehören ausnahmslos uns«, entgegnete Westeuropa. »In dieser Hinsicht haben wir nicht die geringsten Bedenken.«
    »In Ordnung«, sagte Südpazifik. »Dann erzählen Sie uns doch, wie Sie in New York vorankommen? Wir alle dachten, die Polizei hätte sie längst ausgeschaltet.«
    »Ah, New York«, sagte der militärische Abschirmdienst. »Wie lautet doch die Phrase, die die Nachrichtensprecher immer wieder benutzen? Das Hydra-Syndrom. Stecke einen Besessenen in Null-Tau, und während du noch damit beschäftigt bist, kommen fünf Stück aus dem Jenseits zurück. Ein gefühlsbetonter Vergleich, aber nichtsdestotrotz zutreffend.«
    »New York ist außer Kontrolle geraten«, sagte Nordamerika. »Auf so etwas war ich nicht vorbereitet.«
    »Das ist offensichtlich. Wie viele Kuppeln haben die Besessenen inzwischen in ihre Gewalt gebracht?«
    »Zahlen dieser Größenordnung sind unnötig emotional«, sagte Westeuropa. »Sobald erst die Basis der Besessenen zweitausend überschreitet, gibt es nichts mehr, das irgend jemand dagegen unternehmen könnte. Die Exponentialkurve nimmt ihren Verlauf, und die gesamte Arkologie ist verloren. New York wird zum Mortonridge dieser Welt, daran ist nichts mehr zu ändern. Und es ist auch nicht mehr unsere größte Sorge.«
    »Nicht unsere größte Sorge!« fauchte Nordpazifik. »Das ist absoluter Unsinn! Selbstverständlich ist es unsere größte Sorge. Wenn die Besessenen sich weiter so in den Arkologien ausbreiten, dann ist die gesamte Erde verloren!«
    »Große Zahlen sind nicht unsere Sorge. Damit muß sich das Militär befassen. Und mit New York wird es sich später befassen.«
    »Wenn es dann noch da ist, und wenn sie sich nicht in Kannibalen verwandelt haben. Die Nahrungsdrüsen funktionieren nicht, wenn Besessene in der Nähe sind, und die Wetterschirme halten ebenfalls nicht.«
    »Sie werden die eroberten Kuppeln mit ihren energistischen Kräften verstärken«, sagte Nordamerika. »Die Arkologie wurde gestern von den Ausläufern eines Armadasturms gestreift, und die Kuppeln haben allesamt standgehalten.«
    »Aber nur, bis ihre Übernahme vollständig ist«, warf Südpazifik ein. »Die verbliebenen Kuppeln können sich nicht für ewig verbarrikadieren.«
    »Die Tatsache, daß New York unausweichlich fallen wird, ist äußerst bedauerlich, kein Zweifel«, sagte Westeuropa. »Aber das ist irrelevant. Wir müssen es als Niederlage hinnehmen und weitergehen. Die Aufgabe von B7 lautet Prävention, nicht Heilung. Und um zu verhindern, daß die Erde selbst

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