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Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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wenig fester, um seiner
    Frage Nachdruck zu verleihen. »Nun?«
    »Nun, was halten Sie von dieser Sache, Boß? Wie sieht das in Ihren Augen aus?«
    Jovil biß sich auf die Unterlippe. Schließlich sagte er langsam: »Sieht
    aus wie ein Filmset.«
    »Nicht wahr? Und werfen Sie mal einen Blick auf die Hecke dort.«
    Jovil tat wie geheißen. »Sie ist aus Plastik!« Er schnitt ein verblüfftes
    Gesicht. »Ich verstehe das nicht! Wir haben doch 1958, oder viel eicht
    nicht?«
    »Wir haben 1958, ganz recht. Aber ich hab’ nicht die leiseste Ahnung,
    ob es das richtige 1958 ist oder nicht. Sieht mehr nach einer Erinnerung
    aus als nach dem echten 1958. Vielleicht sind die Dinge in Wirklichkeit
    gar nicht so, wie sie sein sol ten, wenn man sich in der Zeit zurückver-
    setzt. Viel eicht verdirbt die Gegenwart, wenn sie zur Vergangenheit
    wird? Alles wird durcheinandergeworfen oder so. Fragmente. Je weiter
    man zurückgeht, desto größer ist der Wirrwarr, den man vorfindet.«
    »Klingt möglich«, sagte Jovil. »Und was ist dann mit dem da?« Er deu-
    tete mit der freien Hand auf die verhül te Gestalt am Boden, die anfing,
    sich gegen ihre Fesseln zu sträuben.
    »Er sieht zumindest aus wie der echte Dr. McCoy. Aber hören Sie,
    Chef, ich glaube, jetzt ist eher der geeignete Zeitpunkt zum Verschwin-
    den, als fruchtlose Mutmaßungen anzustellen.«
    »Ich schätze, du hast recht.« Jovil schob den Zeitkohl in seine oberste
    Tasche, zerrte den gefesselten Presley auf die Beine und warf ihn sich
    über die Schulter. Dann bückte er sich, um das kleine schwarze Kästlein
    und den tragbaren Monitor aufzuheben. Er mühte sich tapfer mit dem
    kombinierten Gewicht seiner Lasten und stolperte einen sanften Abhang
    hinunter, an dessen Ende weitere künstliche Hecken im Boden steckten.
    »Wieso weiß ich eigentlich so genau, daß genau hinter dieser Hecke ein
    Wagen geparkt steht, unverschlossen und mit den Schlüsseln im
    Zündschloß?« fragte Jovil.
    »Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund wie ich, Boß«, kam die er-
    stickte Antwort.
    »Am besten, wir denken nicht drüber nach, eh?«

    Die Vorstandsbar im Gebäude von Erdlinge Inc. war ein weiterer Tri-umph der Pflanzkelle von Capability Crabshaw. Ein prachtvoller neo-
    gotischer Raum mit einem wunderbaren Ausblick, der wie ein Karbunkel
    aus der oberen Region des mächtigen Spiralturms wuchs und von Son-
    nenlicht umflutet wurde. Sie war unterteilt in elegante Boudoirs, von
    denen jedes einzelne durch einen eigenen kleinen Springbrunnen aufge-
    lockert wurde. Die Springbrunnen schleuderten aromatisches Wasser
    über Millionen winziger Glaskugeln, die jede für sich leise melodische
    Töne von sich gaben.
    Doch die Schönheit all dessen entging Fergus Shaman im Augenblick
    vol kommen. Er war am Boden zerstört. Er spähte in den Bauch seiner
    Cocktail-Lilie und seufzte schwer. Fünfzig Stockwerke unter ihm lag ein
    Hüter des Archivs tot vor seiner wild blinkenden Konsole.
    Irgend jemand hatte im Hauptquartier des größten Fernsehsenders der
    gesamten Galaxis einen Mord begangen und irgendeinen… was? Fergus
    Shaman dachte sorgfältig nach. Wahrscheinlich irgendeinen Virus in das
    System eingeschleust. Und dieser jemand mußte Jovil Jspht gewesen
    sein. Es gab keine andere plausible Erklärung. Und das einzige Indivi-
    duum auf dem gesamten Planeten, das die schreckliche Wahrheit kannte,
    war er, Fergus »O je, bei Gottes Nase, was habe ich nur getan?« Shaman.
    Was hatte er getan? Dieser Jovil Jspht war offensichtlich ein Fall für den
    Komposthaufen. Total verrückt.
    Eine Kellnerin in einem einteiligen hautengen Mooskostüm näherte
    sich. »Möchten Sie viel eicht noch einen, Mister Shaman?«
    Unter normalen Umständen hätte Fergus augenblicklich Annäherungs-
    versuche unternommen. Schließlich hatte er einen Ruf zu verteidigen.
    Doch an diesem Abend war er einfach nicht in der Stimmung dazu.
    »Das gleiche noch mal«, murmelte er, ohne aufzublicken. »Und ma-
    chen Sie ruhig einen Doppelten daraus.«
    Die Sirene wandte sich beleidigt auf ihren Fünf-Zoll-Wurzelpumps um
    und wackelte hüftschwingend von dannen. Die verlorene Seele versank
    in weiteres Elend. Große Schwierigkeiten standen bevor. Waren bereits
    eingetroffen, soweit er es beurteilen konnte. Ohne eine Möglichkeit, auf
    das Archiv zuzugreifen, besaß er keinerlei Möglichkeit herauszufinden,
    was Jovil im Schilde führte. Im Schilde geführt hatte.
    Die Kellnerin kehrte zurück, diesmal mit einem

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