Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 2 - Das Menü

Armageddon 2 - Das Menü

Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
sehr
    scheußlich.
    »Was seht ihr?«, rief Jack ihnen zu. »Verpasse ich etwas?«
    »Heb den Arm vor die Augen«, sagte Rex zu ihm. »Sieh
    durch deinen Arm.«
    Jack hob langsam den rechten Arm vor die Augen und starr-
    te hindurch.
    »Der Glamour«, sagte er.
    »Glamour?« Elvis fuchtelte mit den Armen in der Luft. »Was
    hat das wieder zu bedeuten?«
    »Verzauberung!«, sagte Jack. »Glamour, eine Abwandlung
    von gramarye oder glaumerie, aus dem Schottischen. Erste
    zweifelsfrei nachgewiesene Verwendung des Wortes in Ram-
    seys The Gypsie Counties aus dem achtzehnten Jahrhundert.
    Eine Art Mesmerismus, der sich über die Sinne legt, sodass die

    Dinge so empfunden werden, wie es der Verzauberer
    wünscht. Faszinierend! Äußerst faszinierend. Soweit ich weiß,
    braucht man eine Feensalbe aus vierblättrigen Kleeblättern,
    um den Bann zu brechen. Aber wieso… wieso ist es hier… ich
    verstehe das nicht.«
    »Wie konnten wir an den Wänden hochlaufen oder unsere
    Handschellen auflösen? Es ist alles nur Illusion.«
    »Und die Fee?«, ächzte Jack.
    »Es gibt keine Feen!«
    »Feen, Dämonen, Men in Black. Jede Kultur hat ihre schwar-
    zen Männer. Oder Frauen, was das betrifft. In jeder Kultur ha-
    ben sie andere Namen, je nach der aktuellen Mode. Oder dem
    Glauben. Aber unter der Verkleidung steckt immer das Glei-
    che. Das Negative.«
    »Ich verstehe.« Jack verstand. Elvis nicht. »Sie leben im Jetzt.
    Immer nur im Jetzt. Kein Gestern, kein Morgen. Nur das
    Jetzt.«
    »Und es ist immer der gleiche Schwarze Mann.«
    »Kann mich jemand bitte aufklären?«, flehte Elvis. »Ich bin
    im Grunde meines Herzen doch nur ein einfacher Junge vom
    Land.«
    »Es ist so, Chef…«, meldete sich Barry der kleine Zeitkohl
    mit piepsiger Stimme. »Verstehst du… wie soll ich das sa-
    gen… Ich meine, du hast doch sicher schon einmal bemerkt,
    dass… äh…«
    »Vielleicht sollte ich besser nicht darüber nachdenken, Bar-
    ry?«
    »Besser nicht, Chef.«

    »Nur eine kleine Sache, ja?« Einmal mehr stand dieser er-
    leuchtete Ausdruck auf Elvis’ Gesicht. »Schafft Crawford, was
    er will? Weil, wenn er es nicht schafft, dann hat unsere letzte
    Stunde geschlagen, so viel ist sicher.«
    »Ich weiß nicht so recht, wie du jetzt darauf kommst, Chef.«
    Elvis seufzte. »Denk nach, grüner Freund. Wir sehen doch al-
    le, womit es Crawford wirklich zu tun hat, oder? Aber Craw-
    ford sieht nicht, womit er es zu tun hat. Und dieses Ding sieht
    ziemlich sauer aus, wenn ihr mich fragt.«
    »Irgendwas passiert!«, rief Jack. »Seht nur, dort oben! Was ist
    das?« Es war die Lichtsäule, die sie gesehen hatten, als sie dem
    präsidialen Vergnügungspalast näher gekommen waren. Jetzt
    hatte sie angefangen zu wogen und zu schäumen und in unde-
    finierbaren Farben zu leuchten. Sie wand sich zwischen Him-
    mel und Erde.

    Crawford sah von alledem nichts. Oder wenn, dann ließ er
    sich nichts anmerken. Er war viel zu beschäftigt mit seinen
    eigenen Plänen.
    »Du bist nie dahintergestiegen!«, krähte er vergnügt. »Ich
    habe dich machen lassen. Aber in Wirklichkeit habe ich alles
    kontrolliert. Ich habe dich kontrolliert. Und du hast nach mei-
    ner Flöte getanzt. Ich bin das Militär. Ich bin Biotech. Ich bin
    die Macht.«
    »Jetzt hat er das Schnauzen und feindselige Blicken und Fü-
    ßestampfen wirklich drauf«, sagte Elvis. »Schade, dass Cecil
    nicht mehr bei uns ist, um es zu sehen.«
    »Du hast die Computermatrix mit deinen Monstern infi-
    ziert«, schnauzte Crawford füßestampfend weiter, »aber ich

    habe dich ausgetrickst. Und jetzt habe ich euch dort, wo ich
    euch haben wollte. Alle zusammen in einer einzigen Schale!«
    Und während er um den erstarrten Präsidenten tanzte, drehte
    sich Wormwoods Kopf mit ihm, herum und herum auf dem
    Hals aus Silikon. Schließlich, als er es nicht länger ertragen
    konnte (was nicht lange dauerte), redete er. Doch es war nicht
    Wormwoods Stimme. Es war die Stimme der vielen, die in
    ihm wohnten. Die Stimme Legions. Sie war äußerst basso pro-
    fundo. Sozusagen.
    »ICH BIN LEGION. WIR SIND VIELE.«
    »Du bist von Gestern«, schnarrte Jonathan und hob einmal
    mehr seine Fernbedienung. »Und das hier ist die automatische
    Zerstörungssequenz.«
    »Nicht!« Dies war ein anderer Stimmenchor. Die Stimmen
    von Elvis, Rex und Jack.
    Jonathan drückte auf den Knopf.
    Nun könnte der Leser eine verheerende Explosion erwarten,
    möglicherweise mit nuklearen Dimensionen, aber damit hätte
    er auf das

Weitere Kostenlose Bücher