Armageddon 2 - Das Menü
keinen echten Wormwood. Oder doch?«
»Au Scheiße, Chef. Das ist genau die Situation, von der Rex
geredet hat. Du musst ihn daran hindern, den roten Knopf zu
drücken!«
»Hey, Kumpel!«, rief Rex fröhlich. »Drück nicht auf diesen
Knopf, ja? Ich will dir alles erklären. Es scheint eine Art Ver-
wechslung gegeben zu haben.«
»Verwechslung? Was für eine Verwechslung?« Wormwood
besaß die gleichen irren Augen. Doch der kleine Zeitkohl hatte
Recht. Dieser Wormwood war nicht der Teufel. Er war nur ein
Mensch. Der echte Wayne L. Wormwood eben.
»Hör zu, Kumpel«, sagte Rex. »Heute Nacht ist Silvester. Du
willst bestimmt nicht auf den roten Knopf drücken, glaub
mir.«
»Du verfolgst mich bis in meine Träume. Du hast mich zu
dem hier getrieben.«
»Ich? Unmöglich! Sag’s ihm, Barry.«
»Sag es ihm selbst, Chef.«
»Wer hat das gesagt? Wie viele von euch gibt es überhaupt?
Du bist besessen, das ist es! Du hast den Teufel in dir! Ich hätte
es von Anfang an wissen müssen. Ich muss die Welt von dir
befreien, und zwar jetzt. Und wenn wir alle dabei draufge-
hen!«
»Mit diesem Kerl kannst du nicht reden!«, flüsterte Barry.
»All diese Mordversuche haben ihn wahnsinnig werden las-
sen. Er wird den roten Knopf drücken, aus nackter Angst vor
dir! Besser, du schlägst ihn K.o. Chef. Du willst doch die Welt
retten, eh? Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt.«
Der Präsident streckte die Hand nach dem roten Knopf aus.
»Achtung, hinter dir!«, rief Elvis.
»Wo?« Der Präsident wirbelte herum.
Elvis trat vor und holte zu seinem großen, mächtigen Schlag
aus.
Der Präsident sank schlaff zu Boden.
Überall im Land läuteten die Glocken das einundzwanzigste
Jahrhundert ein.
Elvis stieß einen mächtig erleichterten Seufzer aus.
»Du hast es geschafft, Chef.«
»Hab ich? Ja, ich hab’s. Ich hab’s geschafft, Barry!«
»Du hast es geschafft, Chef. Du hast die Welt gerettet. Du
hast die Geschichte verändert! Du hast es geschafft, Chef, du
hast es geschafft.«
»Ich hab’s geschafft! Ich hab’s geschafft!« Elvis klatschte in
die Hände. »Barry, ich habe die ganze Welt gerettet!«
»Du bist ein gottverdammter Prinz, Chef!«
»Ich bin ein gottverdammter King, Barry!« Elvis stieß die ge-
ballte Faust gen Himmel. Drehte sich um und setzte sich.
Setzte sich auf den großen roten Knopf.
»Au, Chef…«
»Au, Barry.«
»Au, Scheiße.«
»Hahahaha! Reingelegt!« Jonathan sprang auf. »Er ist direkt in
die Falle getappt! Genau wie er es musste. Ihr könnt die Ge-
schichte nämlich nicht ändern. Das weiß jedes Kind! Selbst er
weiß das.« Jonathan deutete auf seinen Vater. »Man kann nur
die Gegenwart manipulieren. Wormwood musste zu diesem
Zeitpunkt an diesem Ort sein, um den roten Knopf zu drük-
ken. Die Geschichte hat es so festgehalten. Oder etwa nicht,
Rex?«
Rex nickte traurig. »Aber keine Einzelheiten. Scheint, als hät-
test du gewonnen.«
»Ja. Scheint ganz so, nicht wahr?« Jonathan lächelte zucker-
süß.
»Nur, dass du nicht gewonnen hast.«
»Oh, habe ich nicht?«
»Die Zukunft«, sagte Rex. »Du bist immer noch nicht in ihr.
Du warst nie dort. Nicht einmal eine Fußnote. Als hättest du
niemals existiert.«
»Ich erwähne ihn in meinem Buch«, sagte Jack. »Aber ich
ändere natürlich seinen Namen.«
»Du bist gerade aus sämtlichen Regalen verschwunden,
Kumpel. Ich bin dein Verleger, schon vergessen?«
»Du verlierst trotzdem«, sagte Rex. »Und damit basta.«
»Nein!« Jonathan fuchtelte mit den Händen. »Ich verliere
nicht! Ich habe die Medien hier! Ich bin im Fernsehen!«
»Ich kann keine Nachrichtenteams sehen«, sagte Jack. Und in
der Tat, es waren nirgendwo Kameraleute oder Reporter zu
sehen. »Ich denke, sie sind alle zum Bunker des Präsidenten
unterwegs, um von dort Bericht zu erstatten.«
»Ich erinnere mich an die Sendungen«, sagte Rex. »Das Nu-
kleare Holocaust Ereignis. Große Weltnachrichten. Nichts über
dich oder deinen Vergnügungspalast. Wahrscheinlich ist alles
in der atomaren Explosion hochgegangen. Oder vielleicht ist
es auch ein Teil Geschichte, der sich niemals wirklich ereignet
hat.«
»Nein, nein! Ich habe alles geplant! Ich habe die Geschichte
gemacht! Ich bin die Geschichte!«
»Du bist wie Hämorrhoiden im Arsch«, sagte Gloria. »Eine
einzige Zeile mehr. Ist das vielleicht alles, was ich kriege?«
»Es ist vorbei«, sagte Christeen. »Am besten, du gehst mit
deinem Vater nach Hause
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