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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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er aber nicht tat.
    Sie hatten sich 1967 kennen gelernt, als Pink Floyd in London
    UFO spielten. Sie hatten die richtigen Chemikalien gehabt und
    waren über Land nach Indien gezogen. Sie waren mit der obli-
    gatorischen Ruhr zurückgekehrt und hatten sich auf Kosten
    des National Health Service erholt. Später waren sie erneut
    losgezogen, diesmal in Richtung Neue Welt, und waren recht-
    zeitig in San Francisco eingetroffen, um ein paar der größten
    Gigs von Grateful Dead mitzuerleben.

    Zwischen damals und heute erstreckte sich eine Art Vaku-
    um. Jack hatte es niemals wirklich zu etwas gebracht. Er hatte
    jede Menge versucht. Auch als Schriftsteller hatte es nie richtig
    geklappt.
    Und dann, vor fünf Jahren und aus heiterem Himmel heraus,
    war der Ruf der Miskatonic gekommen, und einmal mehr hat-
    ten sie den großen Fischteich überquert. Und wozu? Jack hatte
    sie belogen, was die Natur seiner Arbeit anging. Er hatte ledig-
    lich mitten unter all diesen Büchern sein wollen, um seinen
    eigenen Mist zu schreiben. Und Diane? Sie faulte vor sich hin.
    Sie hatte eine berufliche Laufbahn nach der anderen aufgege-
    ben und sich Jacks Launen gefügt, und nun saß sie in einem
    winzigen gemieteten Haus in einem mittelmäßigen Viertel von
    Kingsport fest ohne jede Aussicht darauf, dass sich irgendet-
    was änderte. Die jüngste Doveston, Jade, war irgendwo im
    Mittleren Westen im College. Die Älteste war auf Jobsuche in
    New York. Die fernen Küsten des guten alten Albion riefen
    Diane nach Hause. Und Jack war die ganze Nacht über weg-
    geblieben.
    »Ich sollte mir keine Sorgen machen«, antwortete Diane auf
    Moonchilds ungestellte Frage. »Wahrscheinlich ist er in einer
    Ausnüchterungszelle bei der Polizei.«
    »Ich hab mir keine Sorgen gemacht«, sagte Moonchild. »Ich
    hab mich nur gefragt…«

    »Ich frage mich schon die ganze Zeit«, fragte Jack, während
    das Gespann mit gefährlicher Geschwindigkeit über die Stra-
    ßen ratterte, »wie es eigentlich kommt, dass ein Mann aus der
    Zukunft weiß, wie man antike Jeeps und Motorräder fährt?«

    »Das ist alltägliches Zeug. Nach dem NHE gab es keinen
    großen Fortschritt mehr, jedenfalls nicht in dieser Hinsicht.«
    »NHE?«
    »Das Nukleare Holocaust-Ereignis. Am einunddreißigsten
    Dezember 1999.« Er biss sich auf die Lippe.
    »Was sagen Sie da?«
    »Nichts. Vergessen Sie’s. Aber Autos und diese Sachen. Die
    Antriebssysteme wurden verbessert, sicher, Kernfusion und
    was weiß ich. Die grundlegenden Dinge wie Getriebe und so
    weiter sind geblieben.«
    Die Antwort schien Jack viel zu bequem. Unter anderem.
    »Haben Sie vielleicht einen Plan?«, fragte er.
    »Ich arbeite daran«, sagte Rex, der alles andere als daran ar-
    beitete. »Ich habe das Gefühl, dass etwas sehr Großes gesche-
    hen wird, und irgendwie bin ich ein Teil davon geworden. Ich
    wurde in dieses Jahrhundert zurückversetzt, also muss es ei-
    nen Sinn hinter allem geben. Wahrscheinlich göttlicher Wille.
    Ich bin ein Mann des Schicksals geworden, Jack.« Rex duckte
    sich tief über den Lenker, und das Gespann raste weiter.
    Ein Mann des Schicksals!, dachte Jack. Selbstherrlicher Trottel, würde ich sagen. Was angesichts des Tages eine halbwegs vernünftige Schlussfolgerung war.

    7
    ASTRALE PROJEKTION : Die angewandte Wissenschaft vom wil-
    lentlichen Verlassen des eigenen Körpers. Während der etherische
    Geist umherwandelt und in die Badezimmer der Damenwelt späht,
    verbleibt der physische Körper in einer Art künstlichem Koma. Diese
    unerfreuliche Angewohnheit findet man häufig bei Kellnern.
    Hugo Rune, Das Buch der Allerletzten Wahrheiten

    Der Knabe Rizla, Runes Akolyth und Laufbursche für chinesisches
    Fastfood, brach einst auf Geheiß seines Meisters hin die Hecktür ei-
    nes Fernsehdetektorwagens auf. Der Lieferwagen erwies sich – wie
    nicht anders zu erwarten – als leer mit Ausnahme einer Handkurbel
    zum Ausfahren der falschen Peilantenne, ein paar leeren Bierdosen
    und einem schmuddeligen dänischen Hochglanzmagazin mit dem
    Namen Eselskapriolen . Rune schlussfolgerte zu Recht, dass die
    Wagen nichts weiter als eine Fassade waren und dass es in Wirklich-
    keit eine vom Staat finanzierte organisierte Gruppe astraler Projek-
    tionisten war, die sich um das Aufspüren unangemeldeter Fernseh-
    apparate kümmerte.
    Sir John Rimmer, Rune: Mensch und Mythos
    Das Kurrikulum des Aufsehers kam schwankend zum Halten.
    Der Alte legte einen goldenen Hebel um, und das Cockpit
    neigte

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