Armageddon 2 - Das Menü
aus.
»Dessen bin ich mir durchaus bewusst. Glauben Sie viel-
leicht, ich würde sie überallhin mitschleppen, wenn ich das
nicht wüsste?«
»Nun ja, ich danke recht schön.«
»Lassen Sie es mich auf diese Weise sagen: Was immer auf
dieser Scheibe gespeichert ist, es muss für irgendjemanden
von größter Bedeutung sein. Der Dekan wollte, dass der Inhalt
vor Hackern geschützt wird. Er hat sogar streng geheimes mi-
litärisches Equipment herangeschafft, um das zu erreichen.
Der Hacker ist trotzdem eingebrochen und hat eine Art Be-
schwörung zusammengestellt, die mich in die Vergangenheit
zurückgebracht hat. Ergibt das bis hierher einen Sinn?«
»Halbwegs«, sagte Jack zweifelnd. »Sie haben gesagt, der
Hacker hätte die Bücher mit einer unglaublichen Geschwin-
digkeit gescannt. Was schlussfolgern Sie daraus?«
Jack überlegte angestrengt. »Ah«, sagte er schließlich. »Ein
anderer Computer.«
»Exakt. Programmiert, um die Worte und Phrasen zu su-
chen, aus denen seine Beschwörung zusammengesetzt war.
Wenn es uns gelingt, den Verstand hinter diesem Programm
zu finden, können wir wahrscheinlich eine ganze Menge Fra-
gen beantworten.«
»Und wie wollen wir das anstellen?«
»Wir starten Ihre K2-Karbon, Jack, und hacken den Hacker.«
»Sehr gut, jedenfalls in der Theorie. In der Praxis allerdings
nicht ganz ungefährlich. Das Militär besitzt Computer, Rex,
Biotech-Computer. Wenn wir das Programm auf einem unge-
sicherten Band laufen lassen, um den Hacker anzulocken, wis-
sen sie auf der Stelle, wo wir uns versteckt haben.«
»Das stellt allerdings ein Problem dar, wie ich gestehe. Doch
ich glaube, dass ich bereits eine Lösung dafür besitze.«
»Ach ja?«, fragte Jack ohne Begeisterung.
»Ja. Wir werden einen Köder starten, ganz allein für die Oh-
ren des Militärs.«
»Wie denn das?«
»Von einem Notebook aus einer öffentlichen Telefonzelle
heraus, in gehöriger Entfernung zu der Stelle, wo unser richti-
ges Programm laufen wird.«
»Das könnte funktionieren. Wir könnten es so einrichten,
dass es sich direkt zum Computer der nächstgelegenen militä-
rischen Basis durchwählt. Allerdings gibt es da noch ein klei-
nes Problem, das wir meiner Meinung nach nicht übersehen
sollten. Wir besitzen absolut nichts von der Ausrüstung, um
dieses Wunder zu vollbringen, genauso wenig, wie wir eine
Kopie der K2-Karbon aus der Bibliothek besitzen.«
»Wir werden die Ausrüstung zusammenstehlen«, sagte Rex
leichthin. »Und was eine Kopie der Daten angeht, benutzen
wir einfach die, die Sie in Ihrem Haus aufbewahren.«
Jacks Unterkiefer sank herab. »Woher wissen Sie, dass ich ei-
ne Sicherungskopie bei mir zu Hause aufbewahre?«
»Ach, kommen Sie, Jack. Sie arbeiten seit fünf Jahren an die-
sem Projekt. Kein Programmierer auf der ganzen Welt wäre
dumm genug, von einem so wichtigen Projekt nur eine einzige
Kopie anzufertigen. Was, wenn irgendetwas mit dem Original
schief läuft? Was, wenn in der Universität ein Feuer ausbricht?
Was, wenn Diebe in die Bibliothek einbrechen oder Vandalen?
Die Logik diktiert, dass es eine Sicherheitskopie gibt. Und der
gesunde Menschenverstand sagt, dass Sie diese Kopie bei sich
zu Hause aufbewahren.«
»Ein richtiger Sherlock Holmes sind Sie, wie?«
Rex machte sich nicht die Mühe zu antworten. »Was mir
Sorgen macht«, sagte er, »das ist die Tatsache, dass das Militär
wahrscheinlich genau in diesem Augenblick Ihr Haus nach
dieser Sicherungskopie durchwühlt.«
Jack spuckte sich mit Ei voll. Rex zuckte die Schultern. »An-
dererseits arbeitet der militärische Verstand nicht sonderlich
schnell. Er ist beharrlich und gründlich, und er geht genau
nach Vorschrift vor…« Rex grinste. »Aber das können wir
auch.« Er grinste. »Sie haben sich von oben bis unten mit Ei
bekleckert«, beobachtete er.
Jack schnitt eine Grimasse. Und dann kam ihm ein böser und
verräterischer Gedanke in den normalerweise gelassenen Sinn.
Und dort begann er zu gären.
8
ALOPECIA : Es ist seit langem allgemein etablierter Fakt, dass die
so genannten ›Großen Männer‹ unserer Epoche viel Zeit mit der
Kultivierung exotischer Frisuren verbringen.
Männer wie Albert Einstein (dieser prinzipienlose Schuft), Karl
Marx und sein Bruder Harpo sind die besten Beispiele, und es gibt
zahllose weitere. Vorsicht vor diesen Männern. Kahlköpfigkeit ist ein
großer Schritt auf dem Weg zur Erleuchtung. Der Brauch der Kahl-
köpfigkeit
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