Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 2 - Das Menü

Armageddon 2 - Das Menü

Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
Vom Netzwerk:
sich nach vorn, sodass er einen jungen Mann mit eifrig-
    gerötetem Gesicht erblicken konnte.
    »Inter-Rositer Prestidigitent KK Byron Wheeler-Vegan, My-
    lord.« Der junge Mann salutierte steif.

    »IP Vegan. Was gibt es?«
    Der junge Mann hüpfte aufgeregt auf und ab. Er besaß blaue
    Haare und blonde Augen, was nicht ganz richtig schien. »Ich
    habe eine Herabstufung um zwei Mikrograd in einem latera-
    len Augmentor. Ich bitte um Austausch und Wartung, und
    zwar jetzt.«
    »Das ist wohl kaum eine Angelegenheit, zu der Sie mich be-
    nötigen, IP Vegan.« Das Cockpit ruckte zurück in die Waage-
    rechte. Das Kurrikulum machte Anstalten, weiterzuschwan-
    ken.
    Byron tanzte vor ihm herum. »Aber Mylord…!«
    »Dieses Benehmen ist höchst outré! Aus dem Weg!«
    »Mylord, ich habe diese Bitte schon früher geäußert.«
    »Früher?« Das Gefolge des Aufsehers begann zu kichern.
    Der Aufseher blieb ernst. »Was verstehen Sie unter dem Kon-
    zept ›Früher‹?«, verlangte er zu wissen.
    »Ich habe um einen Austausch des Augmentors gebeten und
    ihn nicht erhalten.«
    Das Kurrikulum schwang herum. Der Aufseher starrte sein
    Gefolge an. »Nun?«
    »Undenkbar!«, riefen sie im Chor.
    Der junge Mann spähte zwischen den Beinen des Kurriku-
    lums hervor. »Das habe ich auch gedacht.«
    Das Kurrikulum schwang zurück. »Nanu? Wo ist er hin?«
    »Ich bin hier unten, Mylord. Und ich habe um einen Aus-
    tausch gebeten. Ich weiß, dass ich es getan habe.«
    »Sonderbar. Jenseits aller Vernunft. Wer ist der Vizeaufseher
    dieser Galerie?«

    »Zoroastra Findhorn, Mylord.«
    »Inkompetenter Trottel.«
    »Wie euer Lordschaft meinen.«
    »Nun dann. Ist der Fehler nun korrigiert?«
    »Mylord?«
    Der Aufseher gab missbilligende Laute von sich. »Haben Sie
    nicht augenblicklich, und das heißt in diesem Augenblick,
    Findhorn Bericht erstattet? Und hat nicht Findhorn, jetzt in
    diesem Augenblick, das defekte Teil ausgetauscht? Und sind
    Sie nicht, unverzüglich jetzt und in diesem Augenblick, zurück
    an Ihrer Arbeit?«
    »Nicht genau in diesem Augenblick, Mylord, nein.«
    »Hiffel und Piffel und alter Plumpudding und so! Jetzt aber
    los, junger Mann.«
    Das Kurrikulum setzte über den geduckt knienden Inter-
    Rositer Prestidigitenten hinweg und rannte mit dem Aufseher
    darin von dannen. »Jeder sollte machen, was er am besten
    kann!«, rief der Aufseher, und: »Den Letzten holt sich der Teu-
    fel!«
    »Jawoll!«, antwortete das Gefolge und galoppierte in heller
    Aufregung hinterher. »Jetzt aber los! Jetzt aber los!«
    Byron Wheeler-Vegan blickte ihnen hinterher, bis sie in der
    Ferne verschwanden. »Jetzt aber los, ja, ja«, sagte er schließ-
    lich. »Ihr werdet schon sehen, was passiert, wenn ich es nicht
    tue.«

    In Theaterkreisen gibt es eine alte Maxime, die besagt, Erfolg
    über Nacht sei die Frucht von ungefähr zwanzig Jahren harter

    Arbeit. Und in Ripleys Believe It Or Not findet sich ein Artikel
    mit der Überschrift ›Mord um Mitternacht‹. In diesem Artikel
    heißt es einigermaßen logisch, dass, wenn ein Mensch um Mit-
    ternacht einen Mord beobachtet und im Verlauf der nächsten
    vier Minuten lediglich vier Leute darüber in Kenntnis setzt
    und dass, falls diese Leute innerhalb der nächsten vier Minu-
    ten ihrerseits wiederum jeweils vier Leute informieren und so
    weiter und so fort, spätestens am nächsten Morgen die gesam-
    te Weltbevölkerung über das Geschehen unterrichtet ist. Ob
    diese Theorie tatsächlich in die Praxis umgesetzt werden kann
    und wie sehr die ursprüngliche Information auf diesem Weg
    verdreht werden würde, darüber schweigt der Artikel, und
    wir können nur raten. Aber es scheint machbar, oder vielleicht
    nicht?
    Elvis schaltete den Fernseher ein. Und fiel mit einem Entset-
    zensschrei rückwärts über ein geschmackvolles Leopardenfell-
    sofa. Der schlummernde Zeitkohl schreckte aus seinem vege-
    tativen Verdauungsschlaf hoch.
    »Hoppla, Chef! Vorsicht! O nein!«, Barry starrte durch Elvis’
    Augen auf die Gestalt, die in der Flimmerkiste zu sehen war.
    Es war niemand anderer als Wayne L. Wormwood, Antichrist,
    Sohn des Satans und durch und durch schlimmer Finger.
    »Mr. Wormwood«, sagte ein gut aussehender weiblicher
    Kopf.
    »Wayne«, sagte der Stinker. »Nennen Sie mich doch bitte
    Wayne.«
    »Wayne. Ihr Name scheint am heutigen Morgen in aller
    Munde zu sein.«
    »Oh, danke sehr.«

    »Bei MTWTV [Murdoch Transworld TeleVision] stehen seit
    dem frühen Morgen die Telefone nicht mehr

Weitere Kostenlose Bücher