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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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eine feste Hand benötigen, wenn sie erst
    frei sind.«
    »Das weiß ich. Sie ernähren sich von den Gedanken der
    Menschen. Sie können noch eine Weile aushalten. Und jetzt
    verschließ gefälligst deinen Sphinkter, du übel riechende alte
    Vettel.«
    Mutter Demdike streckte ihre lange schwarze Zunge heraus,
    schaukelte auf den Beinen und bog sich fast vor Lachen. »Du
    vergisst, wer auf dich aufpasst und sich um dich kümmert,
    Jungchen. Wer dich in seinem Leib ausgebrütet hat. Achte auf
    deine Manieren, sonst stecke ich dich in meinen Kessel.«
    »Vielleicht lasse ich Carnivean ein oder zwei Tage lang mit
    deinen alten Knochen spielen.«
    »Das würde er nicht durchhalten, Süßer.« Demdike wedelte
    mit ihren schmuddeligen alten Rockschößen, und ein

    Schwarm Ratten kam darunter zum Vorschein und flüchtete in
    alle Richtungen.
    Wormwood wandte sich zu ihr um. »Erzähl mir von meinem
    Attentäter. Meiner Nemesis.«
    »Lass doch Sonneillon mit seinen modernen Wunderchen
    nach ihm suchen!«
    »Das dauert zu lange. Ich finde keinen Frieden, solange die-
    ser Mensch nicht zerstört ist.«
    »Dann werde ich ihn für dich suchen.«
    »Das kannst du?«
    »Nichts leichter als das. Ich werde eine Dispatcherin herbei-
    beschwören.« Demdike nahm eine schmuddelige Kiste hervor
    und tätschelte zärtlich den Deckel. »Sie wird durch den Ether
    hindurch nach ihm suchen und dir seine Eier bringen. Wie
    gefällt dir das?«
    »Sehr gut, wie ich gestehen muss.«
    »Allerdings verlange ich eine Gegenleistung von dir. Und du
    musst sie zuerst erbringen. Jetzt.«
    »Was soll das sein?«
    »Sing mir ein Lied, mein kleiner Wayne. Ein Kinderlied. Sing
    mir ›A Boy’s Best Friend Is His Mother‹.«
    »Höllenzahn!«, fluchte Präsident Wayne L. Wormwood.

    17
    Niemand ist jemals dadurch Bankrott gegangen, dass er den Ge-
    schmack der amerikanischen Öffentlichkeit unterschätzt hätte.
    H. L. Menken
    Einmal mehr sitzen vier Männer in einem ultra-geheimen
    Raum an einem Tisch. Es ist der gleiche geheime Raum wie
    der auf Seite 14. Und diese vier Männer sind die gleichen vier
    Männer. Der Raum ist noch immer ein ultra-geheimer Raum,
    noch immer tief unter der Erde und noch immer zu einer Re-
    gierungsbehörde gehörig. Was kann ich Ihnen sonst noch sa-
    gen? Sie tragen noch immer die gleichen grauen Anzüge. Der
    Erste der vier erhebt sich und ergreift das Wort.
    »Gentlemen«, sagte er. »Ich denke, der Zeitpunkt zum Han-
    deln ist gekommen.« Murmeln wurde laut. Köpfe nickten zu-
    stimmend.
    »Der neue Präsident ist nun seit mehr als einem Monat im
    Amt. Wir alle hatten genügend Zeit, ihn sehr genau zu beo-
    bachten. Wie lauten Ihre Schlussfolgerungen, meine Herren?«
    »Er ist ein vollkommener Irrer.«
    »Könnten Sie das vielleicht ein wenig genauer darstellen, Mr.
    Aldus?«
    »Er ist ein paranoider Schizo. Er hat das Weiße Haus in eine
    Festung verwandelt. Er besteht darauf, dass sein gesamtes Es-
    sen vorgekostet wird. Lässt nicht eine Menschenseele in sein

    Büro und verbringt offensichtlich den größten Teil seiner Zeit
    damit, mit einem Stapel Fernseher zu reden.«
    »Ihre Meinung, Mr. Lorrimer?«
    »Hm. Dieser Mann ist jedenfalls ohne Zweifel sicherheitsbe-
    wusst. Doch wir sollten nicht vergessen, dass es in der kurzen
    Zeit acht massive Mordanschläge gegen ihn gegeben hat. Ich
    denke, diese Tatsache würde jedermanns Urteilsvermögen ein
    wenig einfärben – was die persönliche Sicherheit betrifft, mei-
    ne ich.«
    »Und welche Meinung haben Sie zu seiner geistigen Ge-
    sundheit?«
    »Er ist definitiv weggetreten.«
    »Mr. Asher?«
    »Die amerikanische Öffentlichkeit liebt den Burschen, Mr.
    Russell. Das Land steckt bis zum Hals in dem vielzitierten
    braunen Zeugs, aber nicht einer redet schlecht über ihn. Haben
    Sie zufällig gestern Abend seine Rede zur weltweiten Finanz-
    krise gehört?«
    »Selbstverständlich. Er hat versprochen, das Land innerhalb
    zwei Wochen wieder auf die Beine zu stellen.«
    »Gütiger Gott!« Mr. Lorrimers Unterkiefer fiel herab. »Das
    hat er versprochen?«
    »Das hat er, kein Zweifel. Er behauptet, er hätte den Fehler
    im landesweiten Computernetzwerk gefunden und behoben
    und wäre gegenwärtig dabei, das gesamte monetäre System
    zu restrukturieren. Er hat eine neue Art von Kreditkarte er-
    funden. Die Americard. Ausweis, Krankenakte, Kreditkarte
    und Haustürschlüssel, alles in einem. Sie wird durch den

    Daumenabdruck des Besitzers aktiviert und kann daher

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