Armageddon 2 - Das Menü
nicht
gestohlen und missbraucht werden. Er denkt, dass er mit die-
ser Karte das Verbrechen erledigen kann, sobald er erst das
Geld abgeschafft hat. Er plant außerdem, die persönlichen
Steuern abzuschaffen, die Militärausgaben bis auf einen
Bruchteil ihres gegenwärtigen Etats zu kürzen, die Sozialaus-
gaben zu erhöhen und ein Arbeitsbeschaffungsprogramm auf-
zulegen, das die Arbeitslosigkeit auf einen Schlag erledigen
wird.«
»Er hat nichts davon gesagt, dass er Ebbe und Flut abge-
schafft oder das Heilmittel gegen den Krebs gefunden hat,
schätze ich?«, meldete sich Mr. Lorrimer zu Wort.
»Bis jetzt noch nicht, nein.«
»Wir müssen diesem Burschen Einhalt gebieten«, sagte Mr.
Russel. »Und zwar schnell.«
Mr. Asher hob die Hand. »Die Sache ist nur die, Mr. Russel,
Sir, er ist tatsächlich imstande, all das zu schaffen. Jeder Präsi-
dent hätte den größten Teil der Probleme unseres Landes lö-
sen können, wenn er nur gewollt hätte.«
»So einfach ist das leider nicht, Mr. Asher. Ganz und gar
nicht.«
»Nun ja, mit allem Respekt, Sir, doch, es ist so einfach. Ver-
stehen Sie, fünfundsiebzig Prozent unseres Volkseinkommens
werden entweder für unwichtige Dinge verschwendet, gehen
durch Misswirtschaft verloren, landen bei ehrgeizigen militä-
rischen Projekten oder gehen in anderer Weise durch Inkom-
petenz oder Korruption oder beides verloren…«
»Ja, ja, ja! Das wissen wir doch alles!«
»Genau wie Präsident Wormwood, Sir.«
»Aber Wormwood kann unmöglich wissen, wohin alles Geld
versickert. Niemand kann das wissen!«
»Er offensichtlich schon, Sir. Und das ist auch der Grund,
warum er alles ganz alleine macht.«
»Dieser Mensch ist vollkommen unmöglich! Als nächstes
wird er noch an unserer Tür klopfen. Wir müssen handeln,
bevor alles außer Kontrolle gerät. Mr. Aldus, wenn Sie so
freundlich wären, uns über Projekt Wormwood auf den neue-
sten Stand zu bringen.«
»Selbstverständlich, Sir. Wie Sie sicherlich alle wissen, haben
wir mit Biotech gearbeitet. Wir haben ein nahezu perfektes
Faksimile des Präsidenten geschaffen. Wir haben ihm einen
Teil der gestrigen Ansprache eingefüttert und die Sequenz in
die Ansprache des echten Präsidenten eingeflochten. Man
kann keinen Unterschied erkennen. Wir haben seinen Stimm-
abdruck auf unseren Computern, und unsere Replik spuckt
sogar an den gleichen Stellen wie Wormwood.«
»Was ist mit einer totalen Körperprothese?«
»Nicht machbar, Sir. Diese Technologie existiert noch nicht.
Wir haben den Kopf bis zu den Schultern und einen rechten
Arm, sodass wir Fernseh-Nahaufnahmen machen können,
doch die unglaubliche Menge mechanischer Vorgänge beim
Gehen oder Reden oder selbst den einfachsten Funktionen
kann unmöglich in dem beengten Raum untergebracht wer-
den, den ein menschlicher Körper zur Verfügung stellt. Des-
wegen haben wir einen Kompromiss gefunden, den Sie meiner
Überzeugung nach gutheißen werden. Wir geben vor, dass der
Präsident einen ›Schlaganfall‹ erlitten hat. Er überlebt geistig
gesund, doch er kann nur noch den rechten Arm bewegen. Die
Elektronik für unsere Replik kann in einem Rollstuhl unterge-
bracht werden.«
»Exzellent, Mr. Aldus. Sobald der tragische ›Unfall‹ arran-
giert wurde, können wir in unserem privaten Genesungsheim
die Substitution vornehmen. Die Öffentlichkeit wird alles tun,
um ihn zu unterstützen. Das war gesundes Denken. Gut ge-
macht.«
»Danke sehr, Sir.«
»Und wann erleidet nun der Präsident seinen schrecklichen
›Schlaganfall‹?«
Mr. Lorrimer meldete sich zu Wort. »Wegen der hohen Si-
cherheitsvorkehrungen Präsident Wormwoods stehen wir vor
gewissen Schwierigkeiten. Ich glaube jedoch dass wir sie
überwinden können. Ich schlage vor, wir sichern uns die
Dienste des Möchtegern-Attentäters, der die Anschläge auf
Wormwood verübt hat. Wir geben ihm die Werkzeuge an die
Hand, um seine Arbeit zu beenden.«
»Alles schön und gut. Aber niemand kennt die Identität des
Attentäters…«
»Ich schon«, sagte Mr. Lorrimer. Alle Augen richteten sich
auf ihn.
»Sie kennen ihn? Aber… wie?«
»Indem ich meinen gesunden Menschenverstand eingesetzt
habe, Sir. Acht Mordanschläge. Wenn wir von der Möglichkeit
absehen, dass es sich um elf verschiedene Attentäter gehandelt
hat, und das FBI sieht bei jedem Anschlag die Handschrift ei-
nes einzelnen Mannes, dann ist es logisch, dass unser Attentä-
ter bei jeder
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