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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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habe ich schon gehört. Was ist in diesen anderen Scha-
    len?«
    »Oh, Aufputschmittel, Beruhigungsmittel, was du nur willst.
    Möchtest du mit mir schlafen, Rex?«
    Rex wollte unbedingt. »Bist du allein hier? Ich meine, du bist
    nicht mit jemand anderem gekommen?«
    »Noch nicht«, kicherte Kim. »Komm, wir machen uns blu-
    tig.«
    »Blutig?« Rex gefiel der Klang ihrer Worte nicht.

    Kim zwinkerte. »Nun, was glaubst du, was für eine Sorte
    Mädchen ich bin, hm?« Sie schob die Schalen beiseite und leer-
    te ihre Umhängetasche auf den Tisch. Münzen, Make-up-
    Stifte, Zigaretten, Feuerzeug, ein eleganter goldener Apparat
    mit dem Logo von Koshibo Electronics. »So etwas hast du
    doch bestimmt schon einmal gesehen!« Kim zeigte ihm das
    Gerät. »Blutanalysator für sicheren Sex. Dauert zehn Sekun-
    den, und man kann das Ergebnis gleich ablesen. Heutzutage
    kann sich ein Mädchen nicht mehr leisten, ohne so etwas aus-
    zugehen.« Kim klappte den Deckel hoch, und eine Injektions-
    nadel kam zum Vorschein.
    »Streck einfach den Daumen hin. Es tut überhaupt nicht
    weh.«
    »Und du machst hinterher das Gleiche?«
    »Sicher. Und wenn wir beide hübsch sauber sind, treiben wir
    es miteinander.«
    Rex nahm das Gerät zur Hand und richtete die Nadel auf
    seinen Daumen. Es war sicherlich sinnvoll, dachte er und
    zwinkerte Kim mit einem weltmännischen Lächeln zu. Als er
    ihr Gesicht erblickte, verging ihm das Lachen. Kim lächelte
    nicht. Sie starrte wie hypnotisiert auf die Nadel und hatte die
    Lippen zurückgezogen, als wollte sie die Zähne fletschen. Ihre
    Augen glühten rot. Es war kein hübscher Anblick.
    »Komm, wir nehmen zuerst noch einen Drink.« Vorsichtig
    legte Rex das Gerät zur Seite. »Ich bin ein wenig zimperlich,
    was Blut angeht, weißt du? Ich hoffe, du hast Verständnis da-
    für.«
    »Sicher.« Kim strahlte ihn wieder an. »Ich nehme einen blau-
    en Absinth auf Eis. Und dann…« Sie zwinkerte.

    »Dann…« sagte Rex. Endlich fand er seine Füße, die ein we-
    nig zu weit entfernt schienen. »Es dauert sicherlich nicht lan-
    ge.« Er bahnte sich einen Weg durch die Menge. Wo steckte
    Elvis nur?
    Die Gäste des Split Beaver waren inzwischen ausnahmslos in
    dümmlich-obszöne Unterhaltungen vertieft. Rex zwängte sich
    zwischen ihnen hindurch. Wo steckte Elvis? Rex erreichte den
    Tresen und fragte den Muskelprotz in seiner Haifischschürze.
    »Haben Sie Mr. Never gesehen?«
    »Den haben Sie gerade verpasst. Er ist mit zwei Burschen
    nach draußen gegangen. Sah nicht gerade glücklich aus, das
    kann ich Ihnen sagen.« Rex fühlte sich plötzlich ganz elend. Er
    und Elvis waren unvorsichtig geworden. Sie hatten nicht be-
    merkt, wie sie von Jägern zu Gejagten geworden waren. Rex
    kämpfte sich zum Ausgang. Eine Hand packte seine Schulter.
    Rex drehte sich rechtzeitig genug um, um zu sehen, wie Kim
    mit dem Nadelgerät nach seinem Gesicht ausholte. Er wischte
    ihre Hand zur Seite und schlug ihr die Faust an das Kinn.
    Dann rannte er weiter.
    Den Korridor hinauf, durch die wundervolle Eingangshalle
    und in die Nacht hinaus. Elvis wurde gerade in einen langen
    Rolls verfrachtet. Die Limousine hatte sich bereits in Bewe-
    gung gesetzt. Rex sprang zu Elvis’ Koshibo Tiger. Er riss die
    Fahrertür auf.
    »Unbefugtes Eindringen!«, kreischte die elektronische Stim-
    me. »Fahrzeugeinbruch! Verlassen Sie augenblicklich diesen
    Wagen! Sie haben zwanzig Sekunden.« Rex fummelte am Ar-
    maturenbrett herum. Er hatte die Kodekarte nicht. »Fünfzehn
    Sekunden, dann werden die Türen verriegelt und die Polizei

    benachrichtigt.« Das Display des eingebauten Telefons leuch-
    tete auf. »Ich treffe Vorbereitungen für einen Notruf.«
    »Das ist ein Notfall!«, brüllte Rex. »Das ist ein Notfall, ver-
    dammt! Hör schon auf!«
    »Zehn Sekunden. Bitte verlassen Sie augenblicklich dieses
    Fahrzeug.« Rex blickte auf. Der Rolls Royce stand im Begriff,
    den Parkplatz zu verlassen.
    »Überbrücken!« Rex hämmerte hilflos auf das Armaturen-
    brett. »Ersatzschlüssel! Egal was!«
    »Die Ersatzkarte steckt unter dem Fahrersitz.«
    »Was hast du da gesagt?«
    »Verzeihung, Sir. Die Ersatzkarte befindet sich unter dem
    Fahrersitz, Sir. «
    »Unter dem Fahrersitz?« Rex grinste. Der Wagen war allem
    Anschein nach nicht programmiert worden, auf Stimmmuster
    zu reagieren. Schlampiger Diebstahlschutz. Rex fand die Er-
    satzkarte und rammte sie in den Schlitz im Armaturenbrett.
    Der Koshibo Tiger brüllte auf.
    »Guten Abend,

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