Armageddon 2 - Das Menü
Augenblick richtig stinkwütend. Wo bin ich hier?«
»Was halten Sie hiervon?« Mr. Lorrimer hielt Elvis eine Zei-
tung unter die Nase. Eine Ausgabe des National Enquirer, mit
der Schlagzeile: ELVIS-KLON IN NEW YORK ENTDECKT!
»Ich lese dieses Schmierblatt nicht!«
»Ihre Ähnlichkeit mit dem jungen Elvis Presley ist nichtsde-
stotrotz mehr als nur verblüffend.«
»Das liegt daran, dass er mein Daddy war!« Elvis beobachte-
te ihre Gesichter. Sie spiegelten exakt die gleichen Ausdrücke
wider wie das von Jonathan Crawford, als Elvis ihm sein sorg-
fältig ausgedachtes Märchen erzählt hatte. »So war es, ehr-
lich«, fuhr der große E. P. fort. »Ich bin der rechtmäßige Erbe
des gesamten Presley-Vermögens. Ich habe meine genetischen
Fingerabdrücke untersuchen lassen, Blutgruppe und alles, was
Sie wollen. Ich prozessiere seit Jahren um mein Recht.«
»Das ist vielleicht eine Enthüllung.« Mr. Russell schüttelte
den Kopf. »Was für eine Enthüllung.«
»Wir haben ein paar Nachforschungen angestellt«, sagte Mr.
Lorrimer. »Wie es scheint, wurde der größte Teil des Vermö-
gens Ihres ›Vaters‹ wenige Wochen nach seinem Tod auf ein
Nummernkonto in der Schweiz transferiert. Außerdem hat ein
anonymer Geschäftsmann noch in Elvis’ Todesjahr sämtliche
Rechte an seiner Musik gekauft. Was halten Sie davon?«
»Das ist mir neu. Kann ich jetzt gehen?«
»Können Sie nicht. Wir müssen über gewisse Dinge reden.«
»Aha.« Der Blick des Verstehens, den selbst die abgestumpf-
testen unter den Lesern inzwischen sicherlich ein ganz klein
wenig mögen gelernt haben, stahl sich einmal mehr auf das
Gesicht von Sie-wissen-schon-wem. »Jetzt verstehe ich. Sie
wollen sich einen Teil vom Vermögen meines Daddys unter
den Nagel reißen.«
»Nein«, sagte Mr. Russell. »Ganz und gar nicht. Wir wollen
das Gleiche wie Sie.«
»Und das wäre?«
»Präsident Wayne L. Wormwood beseitigen.«
Es existieren keine Aufzeichnungen bezüglich Elvis Presleys
Antwort auf diese Enthüllung, doch sie umfasste ohne jeden
Zweifel eine ganze Reihe sattsam bekannter Kraftausdrücke.
18
SCHWARZE MAGIE: Jede Farbe besitzt ihre eigenen magischen
Eigenschaften. Indem sie angewandt werden, können sie kosmische
Veränderungen bewirken. Dies liegt daran, dass Magie auf einer
spektroskopischen Basis existiert, angefangen bei WEISS (gut und rein) bis hin zu SCHWARZ (wirklich richtig scheußlich). Ein geschickter Magier kann, wenn er die richtigen Farbsequenzen einsetzt,
diese kosmischen Veränderungen bewirken und zu großem Reichtum
gelangen. Siehe auch: MAGIE DER FARBEN von Jocasta Innes.
Hugo Rune, Sein Buch.
In seinem Buch Der Unglaubliche Mr. Rune schreibt H. G. Wells
in dem Kapitel ›Die Farbe des Genies‹:
›Rune war inzwischen besessen von der Vorstellung, dass
Farben eine Quelle unerschlossener Macht darstellen. Er war
dazu übergegangen, sich selbst anzumalen, wie es ihm gerade
einfiel, und die Reaktionen ahnungsloser Dritter zu beobach-
ten. Eines Abends waren wir bei einem ›Chinesen‹ essen, der
einem Freund von mir gehörte. Er kannte Rune sehr gut und
passierte sämtliche Mahlzeiten des großen Mystikers höchst-
persönlich durch ein Sieb, bevor er sie servierte.
Hugo traf ein wenig zu spät ein, und es muss erwähnt
werden, dass er einen ganz und gar verblüffenden Anblick
bot. Er hatte sich allem Anschein nach von oben bis unten
mit blasslila Farbe eingesprüht. Hugo entschuldigte sich für
seine Verspätung mit den Worten, dass er einigermaßen Pro-
bleme gehabt hätte, ein Taxi anzuhalten, doch dass die Bewe-
gung ihm großen Appetit gemacht hätte.
Er redete unverhältnismäßig wenig im Verlauf des Abends
und schien zu Zeiten geistesabwesend und unbehaglich. Wir
brachen gegen Mitternacht auf, und ich erinnere mich lebhaft
an das bizarre Bild des helllila Mannes, der wütend einem
davonfahrenden Taxi hinterherhumpelte.
Im Verlauf der nächsten paar Tage sah und hörte ich nichts
von ihm, und als mich die Nachricht erreichte, dass er er-
krankt sei, beeilte ich mich, ihm einen Besuch abzustatten. Er
war ganz in dicke Bandagen gehüllt und sah aus, als wäre er
dem Tode nah.
Die Ärzte informierten mich, dass sein Akolyth Rizla sie zu
ihm nach Hause bestellt hätte, weil er um das Leben seines
Meisters fürchtete. ›Dieser Mann hatte siebzig Lackschichten
auf der Haut‹, berichtete einer der Chirurgen. ›Er wirkte
trotzdem relativ munter. Erst
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