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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Anstalten mach-
    te kleiner zu werden.
    »Nicht so früh am Tag. Ich hab heute Morgen noch mächtig
    viele Hintern zu beschnüffeln.«
    »Jeder nach seiner Facon.«
    Der Hund beäugte seinen unglücklichen Herrn. »Was ist nur
    los mit dir, Rex? Du bist in letzter Zeit richtig depressiv.«
    Rex unterdrückte einen freundlichen Tätschler. Man konnte
    sich jedenfalls in Notzeiten stets auf den besten Freund des
    Menschen verlassen.
    »Ich glaube, das ist die Midlife-Crisis.«
    »Du brauchst ein Hobby, Mann. Irgendetwas, womit du dich
    ablenken kannst.«
    »Ein Hobby, wie? Und an was hast du dabei gedacht?«
    »Hast du je überlegt, eine Arche zu bauen?«
    »Eigenartiger Gedanke.«

    »Nun, denk einfach mal darüber nach. Manchmal braucht es
    nur einen Anstoß, weiter nichts.« Und mit diesen rätselhaften
    Worten erhob sich Fido aus seinem Körbchen und verließ die
    Hütte durch die Tür.

    Sam quetschte sich in den Streifenwagen. »Zum Leichen-
    schauhaus«, sagte er. Der Fahrer blickte ihn über die schup-
    penübersäte Schulter hinweg an.
    »Ihre Frau war gerade am Funkgerät, Sir. Muss wohl einen
    Unfall gegeben haben.«
    »Scheiße!«, sagte Sam. »Von wo aus hat sie angerufen?«
    »Von Ihrem Haus aus, glaube ich, Sir. Die Verbindung war
    nicht besonders gut.«
    »Gottverdammt! Das sind fünfzig Meilen! Hören Sie, zwei
    von den Jungs sollen sich zum Leichenschauhaus machen. Ich
    will alles, was sie dort herausfinden, bis ins kleinste Detail
    wissen.«
    »Wir haben ziemlichen Mangel an Leuten, Sir. Ich könnte
    höchstens Evans und Mishcon schicken.«
    »Diese beiden Schwachköpfe?« Sam wischte sich mit einem
    überdimensionierten roten Gingham-Taschentuch über die
    schwitzende Stirn. »Wenn wir sonst niemanden haben, dann
    schicken Sie halt die beiden.«
    Der Fahrer gab den Befehl über Funk weiter. »Nach Hause,
    Sir?«
    »Scheiße, ja.« Der Wagen setzte sich mit schrillenden Sirenen
    durch die Menge hindurch in Bewegung.

    »Exzellent.« Eine der schattenhaften Gestalten schaltete den
    Bildschirm aus. Das Licht ging an und enthüllte das Innere
    eines geräumigen Lieferwagens. Er war voll gestopft mit Bild-
    schirmen, Überwachungsapparillos, Hightech-Kinkerlitzchen
    und State-of-the-Art-was-weiß-ichs. Eine der schattenhaften
    Gestalten wurde nun deutlich als ein gut aussehender junger
    Mann in einem schicken grauen Anzug erkennbar. Der andere
    war alles andere als das. Aufgedunsen, schweißbedeckt und
    schweratmend. Und er war der genaue Doppelgänger des
    Mannes im Plastiksack.
    »Gute Arbeit«, sagte Elvis Aaron Presley.
    Während der schicke junge Mann in beträchtlichem Staunen
    hinsah, begann Elvis, sein eigenes Gesicht zu zerkratzen. Seine
    Finger sanken tief in die gewaltigen Wangen und rissen sie ab.
    Er zog die dicke Nase herunter und warf sie zu Boden. Er riss
    sich das Hemd vom Leib. Dann entfernte er den voluminösen
    Schildkrötenpanzer, den er darunter festgeschnallt hatte. Un-
    ter den scheußlichen Prothesen kam nach und nach ein attrak-
    tiver junger Mann zum Vorschein. Er sah ebenfalls aus wie
    Elvis Aaron Presley, obwohl dieses Modell seit 1958 nicht ei-
    nen einzigen Tag gealtert war.
    Elvis zog sich die dicken synthetischen Finger herunter, die
    seine eigenen schlanken Gliedmaßen verhüllten, und zerrte
    Strähnen aus Latex von den umwerfenden Koteletten. »Dies-
    mal werden wir jedenfalls alles richtig machen, Barry«, sagte
    er.
    »Barry?«, erwiderte der schicke junge Mann. »Mein Name ist
    Clive!«

    Elvis reichte ihm einen dicken Umschlag. »Du bist jetzt ein
    wohlhabender Mann, Clive. Mein Rat zum Abschied an dich
    lautet, halt dich aus allem raus, halt den Mund und alle Dro-
    gen aus deinem hübschen jungen Körper. Weißt du, was ich
    meine?«
    »Ich weiß Bescheid, ja. Es war mir ein Vergnügen, für Sie zu
    arbeiten, Sir. Wir werden uns nicht wieder begegnen.« Der
    jetzt wohlhabende junge Mann verschwand aus dem Liefer-
    wagen, und Elvis blieb allein zurück. »Und wohin jetzt, Bar-
    ry?«
    »New York, New York«, kam eine piepsige Stimme aus El-
    vis’ Hinterkopf.
    »Eine wunderbare Stadt.«
    »Das ist sie ganz bestimmt, Chef, und wir müssen dort einen
    potenziellen Präsidenten ermorden«, sagte Barry der Zeitkohl
    vom Planeten Phnaargos.

    »Hey, Rex, Herr und Meister!«, rief Fido der Hund. »Das
    musst du dir ansehen!«
    Rex Mundi steckte den Kopf durch die Tür. »Was denn?«,
    fragte er.
    »Nenn mich meinetwegen einen räudigen Köter oder einen
    nutzlosen

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