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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Bretterzaun stand noch immer HIER
    ENTSTEHEN ECO-HAEUSER DES EINUNDZWANZIGSTEN
    JAHRHUNDERTS, doch die Grüntöne waren ein wenig ver-
    schwommen. Die Bauarbeiten waren abgeschlossen. Das
    Grundstück hatte sich in einen hübsch gestalteten Park ver-
    wandelt. Ein kleiner Fluss wand sich hindurch. Die Bunker-
    eingänge waren kaum zu erkennen, so gut waren sie getarnt.
    Es war wirklich alles sehr idyllisch. Es war richtig furchterre-
    gend.
    »Jack, irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht.«
    »Das sagen Sie doch immer, Rex.«
    »Jack, ich erinnere mich nicht an eine einzige Sache seit dem
    Morgen, nachdem Asmodeus zerstört wurde. Wir sind gerade
    von Crawford weggefahren. Ich habe eine Wanze entdeckt, die
    Sie mit sich herumgeschleppt haben. Und jetzt ist plötzlich so
    viel Zeit vergangen?«
    »Das ist nicht Ihr Ernst? Doch, das ist Ihr Ernst.«
    »Selbstverständlich ist es mein Ernst! Jack, was ist aus
    Wormwood geworden? Und Elvis, geht es ihm gut?«

    »Sie meinen Ihren eigenartigen Freund? Wir kommen gerade
    von ihm. Es geht ihm immer noch nicht besser. Vielleicht ha-
    ben Sie einen Schock erlitten oder so etwas. Er sah ziemlich
    schlimm aus.«
    »Ziemlich schlimm? Wie schlimm?«
    »So schlimm, wie man sich nur denken kann. Der Arzt mein-
    te…« Jack ließ den Kopf hängen. Rex drückte den Beschleuni-
    gungsring. »Der Wagen ist kaputt.«
    »Nein, Rex, das macht man jetzt wieder mit dem Fuß. Die
    Gashebel am Lenkrad wurden verboten. Zu viele Unfälle, er-
    innern Sie sich? Nein, Sie erinnern sich nicht. Wohin fahren
    wir?«
    »Zurück zum Tower. Und auf dem Weg dorthin möchte ich,
    dass Sie mir haarklein alles erzählen, was sich in den letzten
    zehn Monaten ereignet hat.«
    »Ich will es versuchen«, sagte Jack.

    Das Spiegelglas des Towers war sichtlich korrodiert. Müll sta-
    pelte sich an den Außenwänden bis fast in den ersten Stock
    hinauf. Obwohl es früher Nachmittag war, lag die Straße leer
    und verlassen. Rex stieg aus dem Wagen. Augenblicklich zog
    er sich einen Sonnenbrand zu. »Ihre Mütze, Rex, und Ihre
    Sonnenbrille.« Jack reichte ihm beides. Rex setzte sich beides
    auf und fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht. Der Geruch
    war widerlich. Der Schmerz unerträglich. Seine Hand begann
    zu kochen. »Und Ihre Handschuhe.«
    »Was ist passiert? Was hat das alles zu bedeuten?«

    »Das Ozonloch. Tut mir leid, ich habe vergessen, es zu er-
    wähnen. Die Wagenscheiben bestehen aus einem speziellen
    reflektierenden Glas.« Jacks Worte klangen gedämpft unter
    dem transparenten Schutzhelm, den er inzwischen aufge-
    schraubt hatte. Rex spürte schreckliche Traurigkeit in sich auf-
    steigen. Schutzhelme und Gesichtsmasken. Strahlenschutzan-
    züge. Nicht so früh. Das konnte gar nicht sein!
    Jack stemmte sich mit der Schulter gegen die gesprungene
    Glastür. Sie schwang langsam auf, und die Angeln quietschten
    laut. Rex folgte ihm ins Innere, und nachdem seine Augen sich
    an die Dunkelheit gewöhnt hatten, nahmen sie das ganze Ent-
    setzen in sich auf. Gesichter starrten ihn an, furchterfüllt und
    misstrauisch. Körper, in Lumpenbündel gehüllt. Dutzende
    von ihnen. Vagabunden? Obdachlose?
    »Wer sind diese Leute?«, flüsterte Rex.
    »Unpersonen. Denken Sie nicht darüber nach. Ihr Freund
    lässt sie hier wohnen, solange sie keinen Schaden anrichten.
    Ich schätze, er ist wohl einer von den guten Jungs, wie?«
    »Richtig. Aber warum sind diese Leute alle hier?«
    »Sie können nicht raus. Sie sind dis-privilegiert. Dis-
    kreditiert, wenn Sie wissen, was ich meine? Keine Kreditkar-
    ten mehr, nichts. Aus und vorbei. Schließen Sie die Tür, und
    lassen Sie uns nach oben gehen, bevor man uns die Kehle
    durchschneidet. Warum nur mussten wir hierher zurück-
    kommen?«
    »Ich muss es herausfinden.« Rex machte Anstalten, den Auf-
    zug zu betreten. Auf dem Boden waren zwei der Diskreditier-
    ten in einem heftigen sexuellen Akt verstrickt. Rex wich ange-
    widert zurück und wandte das Gesicht ab.

    »Die Treppe, Rex. Wie immer.«
    »Ich verstehe das nicht.«
    Rex wiederholte diesen Satz noch mehrmals, genau genom-
    men ziemlich oft, während sie die Treppen hinaufstapften.
    Die Plüschteppiche waren unter all dem Abfall und den
    menschlichen Exkrementen kaum noch zu sehen. Die seltenen
    Kunstwerke an den Wänden waren mit Obszönitäten über-
    schmiert. Die Luft war abgestanden und stank.
    »Hier entlang.« Endlich erreichten sie das Penthouse. Das
    Mobiliar war verschwunden. Die Wände nackt.

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