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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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– an
    und aus, an und aus –, die ihn als THE TOMORROWMAN
    TAVERN identifizierte. Rex schloss die Augen und biss sich
    auf die Unterlippe. Ein dünnes Rinnsal aus Blut rann über sein
    Kinn herab und tropfte auf seinen wärmeisolierten Anzug.
    »Hier können wir stehen bleiben«, sagte Jack. »Sicherer wird
    es nicht mehr.« Rex bog auf den neuen Parkplatz ein. Erinne-
    rungen überfluteten sein Gehirn. Sein abgestürzter Luftwagen.
    Der Tod des Informanten Rogan Josh, vor seinen Augen vom
    sauren Regen zerfressen. Der einäugige Barmann. Seine erste
    Begegnung mit Elvis.
    Sie stiegen aus dem Wagen aus und passierten die großen
    Plastikklappen der Schleuse, die den Eingang der Bar bildeten.
    »Jack!«, sagte der Barmann. Er war blond, fettleibig und besaß
    kein rechtes Auge.
    »Rick«, sagte Jack und schraubte seinen Schutzhelm ab.
    »Zwei von deinem Besten.«
    »Tomorrowman Bräu«, flüsterte Rex.
    »Exakt.« Jack starrte ihn verwirrt an. »Warst du schon einmal
    hier, Jack?«
    »Früher nicht, nein.«

    »Komm, wir setzen uns dort drüben hin.« Jack deutete auf
    genau den Stuhl, auf dem Rex in einer zukünftigen Zeit geses-
    sen hatte. Ein Schalensitz aus Plastik, das allerneueste auf dem
    Markt. Rex ließ sich müde hineinfallen. Der Barmann kam mit
    den Getränken. Er musterte Rex mit offener Feindseligkeit.
    »Kenne ich Sie nicht irgendwoher?«, fragte er.
    Rex nahm sein Bier entgegen und schüttelte den Kopf. »Ich
    denke nicht.«
    »Ich weiß wirklich nicht, wo ich anfangen soll«, fing Jack an,
    als sich der Barmann unter zahlreichen mürrischen Blicken
    nach hinten endlich wieder entfernt hatte.
    »Erzählen Sie mir von den Präsidenten-Gesprächen.«
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Die Medienberichte waren
    ziemlich wirr. Ein terroristischer Anschlag, sagten sie und ga-
    ben den Zens die Schuld. Aber die Zens waren keine Mörder.
    Sie waren Piraten, Hacker, Taugenichtse, aber keine Mörder.
    Sie haben nicht verdient, was dann geschah. Öffentliche Exe-
    kutionen, wozu soll das gut sein, frage ich Sie? Live im Fern-
    sehen! Krank, richtig krank. Wenn Sie sich für die ganzen blu-
    tigen Einzelheiten interessieren, fragen Sie Spike.«
    »Spike? Wer ist Spike?«
    »Ihre Freundin. Als wüssten Sie das nicht.«
    »Jack, ich weiß es wirklich nicht. Erzählen Sie weiter.«
    »Sie wissen wirklich nichts mehr, wie?« Jack spielte mit sei-
    nem Glas. Rex leerte seines. »Etwas Unheimliches ist passiert,
    so viel scheint klar. Aber wir konnten nicht herausfinden, was.
    Sie haben uns überall hingeschickt. Elvis suchen. Die gehei-
    men Forschungslabors suchen. Wir fanden nichts, und als
    zwölf Tage später die Gespräche begannen, lagen wir mit ein-

    gezogenen Köpfen in Deckung, weil unsere Bilder in allen
    Sendern, in den Zeitungen und auf Steckbriefen zu sehen wa-
    ren. Irgendjemand hat Wormwood und die elf Staatsober-
    häupter erwischt. Es muss ein ziemlicher Irrsinn gewesen sein.
    Leichen kamen in Stücken heraus. Aufgequollen und ver-
    dreht.«
    »Eine Bombe.«
    »Keine Bombe. Das Gebäude hat nicht die geringsten Schä-
    den davongetragen. Es war eher, als hätten sie sich gegenseitig
    in Stücke gerissen. Und Wormwood war der Einzige, der mit
    dem Leben davongekommen ist. Nur mit knapper Not. Als
    wir ihn das nächste Mal sahen, saß er in einem Rollstuhl,
    freundlich und lebendig, aber er hat nur mit einer Hand ge-
    winkt. Keine öffentlichen Auftritte mehr, nur noch Fernsehan-
    sprachen an die Nation. Und dann flog die Scheiße erst richtig
    in den Ventilator, wenn Sie verstehen, was ich meine. Diese
    neue Kartengeschichte.« Jack zog seine Karte hervor und legte
    sie auf den Tisch. »Die Americard. Jeder hat eine bekommen.
    Aktiviert durch den persönlichen Daumenabdruck. Alles an-
    dere, Kreditkarten, Pass, Krankenversicherungs- und Sozial-
    versicherungsausweis – alles in einem. Ich habe ihnen gesagt,
    diese Leute in Elvis’ Tower, sie sind dis-kreditiert. Keine Karte,
    kein Leben. Das Bauprogramm machte riesige Fortschritte.
    Ganze Städte fielen ihm zum Opfer. Löcher im Boden für alle.
    Keine Kriegsbedrohung, ganz im Gegenteil. Scheiße, Russland
    ist unser bester Verbündeter! Wir haben keine Feinde mehr,
    bis auf die Sonne. Der Planet ist im Eimer. Wormwood will
    den gesamten Kontinent wieder aufforsten. Genetisch manipu-
    lierte Bäume. Den Planeten wieder in seinen alten Zustand

    versetzen, behauptet er. Und immer noch glauben ihm alle.
    Das Volk, das ganze Land.«
    »Weil er

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