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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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stets Recht hat.«
    »Sie sagen es. Er schützt seine Leute, und er sorgt dafür, dass
    alles ganz einfach bleibt. Schwarz und Weiß. Gut und Böse.
    Der Bastard.«
    »Bastard?«
    »Zu viele Tote, Rex. Öffentliche Hinrichtungen. Es ist zu ei-
    ner Art Unterhaltung geworden. Es gibt keine Nachrichten-
    sendungen mehr. Keine richtigen, meine ich. Nur seine. Ich
    wünschte, ich hätte meine Erinnerung verloren wie Sie, Rex.«
    »Aber er ist verkrüppelt. Ich verstehe das nicht.«
    »Er sitzt in einem Rollstuhl. Niemand spricht persönlich mit
    ihm.«
    »Und Crawford? Auch ein Bastard, haben Sie gesagt. War-
    um?«
    »Der Organisator. Er hat alles für uns organisiert. Hat uns
    die Polizei vom Hals gehalten. Hat mir meinen Job wiederge-
    geben. Schreiben Sie nur, hat er gesagt. Und ich habe geschrie-
    ben. Ich habe alles geschrieben. Nicht, dass irgendjemand es
    drucken will. Ich dachte, Sie hätten gesagt…«
    »Habe ich. Erzählen Sie mir mehr über Crawford.«
    »Er ist das Militär. Heute mehr als jemals zuvor. Wir haben
    keine Army mehr, nur Sicherheitsstreitkräfte. Die Sicherheits-
    leute des Präsidenten. Seine bewaffneten Schläger. Crawford
    leitet all das. Die Programme. Die Vergeltungs-Maßnahmen.
    Die Hexenjagden.«
    »Wie kommt es nur, dass ich mich an nichts erinnern kann?«

    »Vielleicht wollen Sie sich nicht erinnern. Es geschah alles so
    schnell. Sie haben immer wieder gesagt, Sie wüssten Bescheid.
    Sie wüssten, was zu tun ist. Sie haben es zu mir gesagt und zu
    Ihrer Freundin. Sie haben es gesagt. Kommen Sie, trinken Sie
    noch eins.«
    Rex schob ihm sein leeres Glas hin, und Jack ging davon, um
    neues Bier zu holen.
    Der Barmann verwickelte ihn in eine Unterhaltung, während
    er immer wieder Blicke zu Rex warf. Rex klopfte seine Taschen
    ab auf der Suche nach einer Zigarette. Vielleicht hatte er das
    Rauchen aufgegeben? Hatte er nicht. Sein Klopfen förderte
    eine Schachtel zutage. Er zog sie hervor. Kharma Cools. Rex
    kannte den Lama auf der Packung nicht. Er nahm eine Zigaret-
    te heraus und zog daran. Es war keine Selbstentzündende. Er
    wühlte weiter in seinen Taschen und fand ein Feuerzeug.
    Alles war so schnell gegangen. Und er war machtlos gewe-
    sen hatte es nicht verhindern können. Was hatte er in diesem
    ganzen Jahr getan? Sich einen Bart wachsen lassen und eine
    Freundin zugelegt. Eine Freundin? Er war ein verheirateter
    Mann! Verheiratet mit… aber wo war Christeen? Realität und
    Irrealität begannen miteinander zu verschmelzen. Was von
    seinen Erinnerungen stammte aus der Gegenwart, was stamm-
    te aus der Vergangenheit, was aus der Zukunft?
    »Hier, bitte sehr«, sagte Jack und stellte ein weiteres Bier vor
    Rex hin. »Der Barmann ist total verrückt. Sagt, Sie wären hier
    drin gewesen, aber ohne Bart. Behauptet, sie wären ein Unru-
    hestifter.«
    »Das bin ich auch«, sagte Rex. »Und ich werde es auch wie-
    der sein, sobald ich…«

    »Sobald sie wieder klar im Kopf sind, eh? Ich weiß. Trinken
    Sie.«
    »Was ist bei der Miskatonic geschehen? Hat Crawford das
    Projekt fortgesetzt?«
    Jack schüttelte den Kopf. »Nein. Nach dem Massaker bei den
    Vereinten Nationen hat er es eingestellt. Es wäre sowieso vor-
    bei gewesen. Ich konnte die Zens nicht überreden, nach der
    Sache mit Asmodeus wieder zurückzukommen und weiter-
    zumachen. Spike hat monatelang im Hospital gelegen. Sie wa-
    ren der Einzige, der mit ihr reden konnte. Sie haben Spike ins
    Leben zurückgeholt. Schätze, das ist der Grund, aus dem Sie
    und Spike…«
    »Ich verstehe. Aber Crawford hat Sie wieder zum Dekan
    gemacht. Warum?«
    »Er wollte, dass ich schreibe. Und das tue ich. Niemand will
    meine Bücher verlegen. Bastarde. Und wer soll sie kaufen? Ich
    glaube, ich kann alles in den Papierkorb werfen.«
    »Nein«, sagte Rex. »Machen Sie das nicht. Denken Sie nicht
    einmal daran.«
    »Sie haben tatsächlich meine Sachen gelesen, nicht wahr? In
    der Zukunft, meine ich.«
    »Mein Onkel Tony hat sie mir vorgelesen. Er war ein großar-
    tiger Vorleser, der Onkel. Ein großer Mann. Er gab mir DAS
    BUCH. Und er gab mir eine ganze Menge mehr. Dinge, die
    hier nützlicher gewesen wären.«
    »Undurchsichtig wie immer. DAS BUCH, meine Bücher. Ich
    wünschte, ich wüsste, wovon Sie reden.«

    »Sie wissen ganz genau, wovon ich rede, Jack. Bücher. Worte
    auf Papier. Wenn Sie Musik hören, sind die Töne verschwun-
    den, wenn das Stück vorbei ist. Sie können sie niemals wieder
    einfangen. Ich weiß nicht mehr, wer

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