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Armageddon 2 - Das Menü

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Titel: Armageddon 2 - Das Menü Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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aufwerten. Vielleicht eine Lie-
    besangelegenheit einbauen. Die Dinge ein wenig lebendiger
    machen. Im Augenblick ist alles ein einziger Scherbenhaufen.«
    »Wenn Sie es sagen.«
    »Vertrauen Sie mir.« Mr. Smith zog den abgebrochenen Lo-
    gikbaustein aus seiner Fassung und warf ihn über das Gelän-
    der. »Dieses Ding brauchen wir sowieso nicht mehr.« Er mach-
    te sich mit einem dreizinkigen Schraubenzieher an der Appa-
    ratur zu schaffen, hantierte mit einer Drahtschlinge, einer
    Klammer, einem Seilzug und einer Brechstange, und als er
    schließlich fertig war, sagte er: »Das mag Ihnen vielleicht ein
    wenig drastisch erscheinen, und Rex wird bestimmt nicht da-
    mit rechnen, doch das Risiko ist kalkuliert.« Er legte einen
    hübschen großen Hebel um. »Und jetzt passen Sie gut auf.«

    »Und jetzt passen Sie gut auf«, sagte Rex. Er drückte den inne-
    ren Ring am Lenkrad von Elvis’ Koshibo Tiger, und der Motor
    des Wagens brüllte auf. »Von null auf hundert in Nullkom-
    manichts.«
    Diesmal war Jack an der Reihe, das dümmliche Gesicht auf-
    zusetzen, das Astronauten unter Beschleunigung machen.
    »Errrg!«, sagte er. »Fahren Sie langsamer.«
    »Tschuldigung, Jack. Tüte bitte.«
    Der Bordcomputer des Wagens öffnete ein Fach im Armatu-
    renbrett und spuckte eine Kotztüte in Jack Dovestons Schoß.
    Als Jack endlich seinen Atem wieder gefunden hatte, sagte
    er: »Diese Geschichte mit Crawford und dass er Präsident der
    Vereinigten Staaten wird, war das…?« Er hielt inne, um Rex
    von der Seite her zu mustern. Irgendetwas war anders mit
    ihm. Es war schwer zu sagen, aber Rex hatte sich verändert.
    Ausstrahlung. Vielleicht war das das richtige Wort. Er besaß
    eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem jungen Harrison Ford,
    obwohl er vielleicht noch eine Spur markanter und hübscher
    war. Physisch in bester Verfassung. Jack begann widerstre-
    bend Respekt für den Mann zu empfinden. Was ihn über die
    Maßen ärgerte.
    »Die Wahrheit?«, fragte Rex.
    »Und? War sie es?«
    »Eine mögliche Wahrheit. Vielleicht. Jonathan schien sich
    damit zufrieden zu geben. Er versprach, Projekt Wormwood
    in Ruhe zu lassen und hat mir seinen neuen Wagen gegeben.
    Also ist der Tag nicht ganz verloren, oder? Was ist denn das
    dort draußen?«

    Sie fuhren durch ein Neubaugebiet. Tausende von Männern
    und Frauen arbeiteten mit Spitzhacke und Schaufel. Bagger
    baggerten. Presslufthämmer hämmerten. Maurer mauerten.
    Ein holografischer Bretterzaun zeigte ein fröhliches grünes
    Schild. HIER ENTSTEHEN ECO-HAEUSER DES
    EINUNDZWANZIGSTEN JAHRHUNDERTS.
    »Ein Teil der ›Arbeit für alle‹-Politik unseres geliebten Präsi-
    denten.« Jacks Stimme besaß eine dunkle Schärfe. »›Der einzi-
    ge Weg führt nach unten‹, sagte Wormwood. Häuser unter der
    Erdoberfläche. Große Städte und darüber ausgedehnte Wäl-
    der, die neu angepflanzt werden. Um das ökologische Gleich-
    gewicht wiederherzustellen. Die Ozonschicht zu erneuern. Ich
    kann nicht gerade sagen, dass ich mich auf die Aussicht freue,
    in einem Betonbunker zu leben.«
    »Daran gibt es auch nicht viel Positives festzustellen.« Rex
    hielt den Wagen an und beobachtete das Treiben eine Weile.
    »Und die Menschen glauben ihm tatsächlich?«
    »Warum sollten sie nicht? Es steckt eine verrückte Art von
    Logik hinter allem, was er tut. Eine grundlegende Einfachheit.
    Wormwood sagt, dass die Arbeitslosigkeit verschwindet,
    wenn es nur genügend hoch bezahlter Jobs gibt, die wenig
    Wissen erfordern. Also schafft er sie. Hier sehen wir die Ob-
    dachlosen, die sich selbst Häuser graben und dafür auch noch
    bezahlt werden. Sie gehen wirklich fleißig an die Arbeit, fin-
    den Sie nicht?« Rex musste zugeben, dass es tatsächlich so
    aussah. Er beobachtete die Arbeiter, die bei ihrer Arbeit fröh-
    lich pfiffen. Durchaus möglich, dass irgendwo in der Nähe
    bereits der Bunker gegraben wurde, den er eines Tages sein
    Zuhause nennen würde. Der Gedanke sandte einen Schauer
    durch sein Rückgrat. Aber was konnte er daran ändern? Konn-

    te er tatsächlich irgendetwas ändern? Und wenn er es tat, war
    es richtig? Wie man es auch drehte, alles lief auf die Vorbe-
    stimmung hinaus.
    »Und was werden Sie jetzt tun, Rex?«
    » Wir haben mehrer Möglichkeiten.« Rex drückte den Gas-
    ring, und der Koshibo Tiger setzte sich wieder in Bewegung.
    »Wir könnten zu diesem ultra-geheimen Laden gehen und
    herausfinden, was Projekt Wormwood bedeutet. Oder wir
    könnten zum Tower fahren

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