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Armageddon 3 - Das Remake

Armageddon 3 - Das Remake

Titel: Armageddon 3 - Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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sich das Gefühl, dass es nun wirklich an der
    Zeit war zu verschwinden.
    Mit einer wuchtigen Bewegung riss sich die Kreatur den
    Skalp weg, und das Gesicht riss von oben bis unten auf und
    enthüllte die drei dämonischen Fratzen des Hades. Eine von
    einem Bullen, eine von einem Widder und die dritte die einer
    Bestie von schrecklichem Aussehen.
    »Asmodeus!« Rex wich noch weiter zurück. »Aber… wie?
    Du bist tot! Du bist in den Ether entwichen!«
    »Du meinst, als du mich in der Miskatonic getötet hast? Du
    hast mich aus jener Ebene ausgetrieben, aber das ist auch alles.
    Jetzt existiere ich in dieser hier. Und ich bin wirklich hungrig.«
    Die Dämonenfratzen grinsten Rex an, und dann begann As-
    modeus zu lachen. Es war kein gewöhnliches Kichern, Wie-
    hern, Lächeln oder was auch immer. Nein, und es war auch
    kein Schnauben, Glucksen, Krähen oder Gackern. Nicht ein-
    mal eine Andeutung von einem Bauchwackler oder einem
    kehligen Brüllen. Das hier war ein hundertprozentiges, voll-
    maßstäbliches Höllen-Happening, ein tiefdunkler satanischer
    Eingeweidelockerer. Und es jagte Rex eine Heidenangst ein.
    Asmodeus schüttelte die anhaftenden Überreste des guten
    alten Bill ab. Brocken von Taxifahrerfleisch, Splitter von gebor-

    stenen Knochen und edelsteinbesetzte Overallfetzen spritzten
    über den Bürgersteig.
    »Ah«, sagte er. »So ist es schon besser.« Er straffte seine tita-
    nischen Schultern und reckte die fassförmige Brust. »Es war
    wirklich ziemlich eng da drin. Ich sollte nur ein Auge auf dich
    haben, während du uns zum Feind führst. Aber scheiß drauf,
    ich bin wirklich hungrig. Diese Bigfootnasen waren nur ein
    Appetithappen, weiter nichts.«
    Der monströse Tiger, auf dem Asmodeus ritt, schlich lang-
    sam näher. Schweflige Rauchwolken drangen aus seinen Nü-
    stern. Asmodeus gab seinem Reittier die Sporen. »Los, Tiger!«,
    schrie er.
    Für diejenigen, die seine Aufführung in Armageddon – Das
    Menü versäumt haben, sei an dieser Stelle gesagt, dass Asmo-
    deus ganz und gar kein netter Dämon war. Heinrich Kramer,
    Co-Autor des Fröhlichen Malleus Maleficarum, hat folgendes
    über ihn geschrieben:

    ›Et quosdam daemones, quos Dusios Galli nuncupant, adsidue
    hanc immuninditiam et tentare et efficere, plures talesque adscu-
    rant, ut hoc negare impudentiae uideatur.‹

    Und wie wahr diese Worte sind, auch noch am heutigen Tag.
    »Zuerst die Vorspeise«, krähte Asmodeus. »Ich möchte, dass
    es dauert.«
    Er stürzte sich auf Rex, der keinen Ausweg sah, und riss ihn
    mit einer einzigen Bewegung hoch, wo er ihn zappelnd hielt.
    »Happi happi.«

    »Nein, warte! Lass uns darüber reden.«
    »Herunter mit der Schale, schön langsam.« Asmodeus traf
    Anstalten zu einer substanziellen, gehaltvollen Mahlzeit. Der
    Bursche in den Lederklamotten trat und strampelte, zappelte
    und flehte um Erbarmen. Doch es brachte ihn nicht ein Stück
    weiter.
    Das Dämonengesicht schürzte die Lippen, und ein Satz jener
    ausfahrbaren animatronischen Zähne, die für jedes gute Mon-
    ster de rigueur geworden waren, seit Alien über die Bildschir-
    me geflimmert war, schoss schleim- und speicheltriefend her-
    vor.
    »O nein! Alles, nur nicht das!« Rex kreuzte die Beine und
    dachte: »Retraktion!«
    Die ausfahrbaren animatronischen Zähne machten schnapp,
    schnapp, schnapp.
    »Lass Rex auf der Stelle los!«
    Rex richtete seine entsetzten Augen weg von der drohenden
    Gefahr und zur Quelle der Stimme. Laura stand vor dem Taxi.
    Sie hielt die komplizierte Waffe in beiden Händen. »Stell ihn
    sofort ab.«
    Asmodeus fuhr seine Zähne wieder ein. »Was soll das denn
    nun schon wieder?«
    »Stell ihn ab, oder ich schieße.«
    Asmodeus drehte seine drei Gesichter über die Dämonen-
    schulter nach hinten und funkelte Laura an. »Ah, ja. Für dich
    hab ich auch noch Verwendung, sobald ich erst gegessen ha-
    be.«
    »Stell ihn ab, oder ich schieße. Ich meine es ernst.«

    »Sie meint es ernst«, sagte Rex.
    »Sei nicht albern.«
    »Nein, sie meint es wirklich ernst. Besser, du stellst mich ab,
    wenn du weißt, was gut ist für dich.«
    Asmodeus richtete seine Gesichter wieder auf Rex. »Im Au-
    genblick wäre beispielsweise ein reichhaltiges Mittagessen gut
    für mich. Gefolgt von einer Zigarre, einer oder zwei Flaschen
    Brandy und einem Akt hässlicher Verderbtheit gegenüber der
    Hure.«
    »Erschieß ihn, Laura.«
    Laura betätigte Skalen auf ihrer Waffe und schoss drei Ku-
    geln in den

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