Armageddon 3 - Das Remake
Mundi, du Genie! Jetzt wird es Zeit, dass du dieses Ge-
bäude verlässt.«
Auf Zehenspitzen schlich er zur Tür und spähte den davon
marschierenden Männern auf dem Korridor hinterher. »Auf
und davaaaaah!« Eine kalte Mündung bohrte sich in sein lin-
kes Ohr.
»Soso«, ertönte die Stimme des Mündungsbesitzers. Eine
Stimme, die Rex beinahe so gut kannte wie seine eigene. Auch
wenn er sie nur mit dem rechten Ohr hören konnte, wegen
dem Lauf im linken und alles. »Soso«, sagte die Stimme einmal
mehr. »Wenn das nicht unser Einkaufsbummler ist!«
Rex drehte sich vorsichtig zu dem Sprecher um. Er kannte
dieses Gesicht fast genauso gut wie sein eigenes. Genauge-
nommen genauso gut. Es war sein eigenes.
»Los, wieder rein da«, befahl der andere Rex. »Und ihr Trot-
tel!«, bellte er durch den Korridor den großen Männern hin-
terher. »Hierher, aber ein bisschen dalli!«
Die Mündung verließ Rexens Ohr, drückte sich gegen seine
Brust und schob ihn auf diese Weise unsanft rückwärts in das
Studio.
»Hübsche Jacke.« Der Schurke befingerte Rexens Revers’ mit
seiner kanonenfreien Hand. »Was für einen kostspieligen Ge-
schmack du doch besitzt.«
Rex starrte sein Spiegelbild an. Er hatte schon früher Hass
und Verabscheuung gekannt, doch das war nichts gewesen im
Vergleich zu dem, was jetzt in ihm hochstieg. Sein gesamter
Körper drängte danach, sich auf diese Travestie seiner selbst
zu stürzen und das Leben aus ihr heraus zu prügeln.
»O ja. Herr im Himmel, das würdest du allzu gerne, wie? Ei-
genartig, ich bin nicht annähernd so hasserfüllt gegen dich.
Und das, obwohl du mich beinahe in den Bankrott getrieben hättest!
Vermutlich hängt es damit zusammen, dass ich dein Leben in
meinen Händen halte. Das wird es sein. Was ist das übrigens
für ein Gefühl?«
»Kein gutes.« Rex knirschte mit den Zähnen.
Die großen Männer mit den großen Kanonen fluteten in das
Studio zurück. Sie sahen reichlich verwirrt aus. Der andere
Rex wandte sich zu ihnen um, ohne die Mündung der Waffe
von Rex zu nehmen.
»Gentlemen, ich möchte Ihnen hiermit meinen Zwillings-
bruder vorstellen.«
»Was?«, machte Rex.
»Meinen Zwillingsbruder, Max. Max den psychopathischen
Killer. Er ist erst vor kurzem aus der staatlichen Irrenanstalt
ausgebrochen, in die er … «, ein klagender Unterton schlich
sich in die Stimme des anderen Rex, »in die er eingewiesen
wurde, weil er unser armes altes weißhaariges Mütterchen
umgebracht und aufgegessen hat.«
»O Schande! O Schande!«, riefen die großen Männer, die
ausnahmslos arme alte weißhaarige Mütterchen zu Hause hat-
ten. »Hängt ihn auf! Erschießt den Bastard!«
»Ganz genau, Gentlemen.« Der Erzähler erfundener Ge-
schichten stieß Rex den Lauf seiner Waffe gegen die Brust und
steuerte ihn damit in eine Ecke des Raums. »Ich könnte sie
jetzt einfach über dich herfallen lassen«, flüsterte er Rex zu.
Sein Gesicht war für Rexens Geschmack viel zu nah bei seinem
eigenen, und sein Atem roch wie Hundescheiße. »Aber noch
hast du Zeit, um dich freizukaufen. Wo steckt Simon But-
cher?«
»Du hast ihn knapp verpasst. Er ist geflohen.«
Der andere Rex schlug ihn heftig in den Magen. Rex krümm-
te sich schmerzerfüllt.
»Und unser gemeinsamer Freund, Mr. Elvis Presley? Ist er
hier? In diesem Gebäude?«
»Weiß ich nicht.« Rex hechelte nach Luft.
»Verzeihung?« Der Schurke zog Rex an den Haaren zu sich
hoch. »Was hast du gesagt?«
»Ich hab ihn nicht gesehen! Ich weiß nicht, wo er steckt!« Rex
spürte das Knie erst in dem Augenblick, in dem es mit seinem
Unterleib in Kontakt kam.
»Du bist mir keine große Hilfe, wie? Sag mir wenigstens, wo
mein Volvo abgeblieben ist.«
Rex starrte zu seinem Ebenbild hinauf. » Dein Volvo. Ah.
Endlich beginne ich zu verstehen.«
»Du verstehst überhaupt nichts. Und offensichtlich weißt du
noch weniger. Dann ist es vorbei für dich. Aber vielleicht trö-
stet dich das hier.« Der andere Rex zog den einen Rex hoch
und spuckte ihm die Worte ins Gesicht. »Wenn ich hier fertig
bin, dann werde ich viel Zeit in deiner Welt verbringen. Ich
freue mich schon jetzt auf all das, was mir deine süße kleine
Frau zu bieten hat.«
»Geh zur Hölle.«
»Da war ich rein zufällig gerade heute Morgen noch. Dein
Zimmer vorbereiten. Und jetzt ist es an der Zeit für dich ein-
zuziehen.« Der andere Rex wandte sich um und kehrte zu sei-
nen Truppen zurück.
»Zielt
Weitere Kostenlose Bücher