Armageddon 3 - Das Remake
und
leer und wolkenlos, als eine langgestreckte schwarze Limousi-
ne auf dem Dach landete. Die Fahrertür glitt zischend auf, und
der Anti-Rex stieg aus. Er konsultierte seine Armbanduhr.
10:59, und der Countdown lief.
»Dee und Kelley werden jetzt wohl in Position sein«, infor-
mierte er sich nicht ganz richtig. »Alles verläuft genau nach
Plan«, schlussfolgerte er völlig daneben.
Die Schlacht wogte wild um das Polizeihauptquartier herum.
Kevins requirierte militärische Fahrzeuge verfügten über eine
beeindruckende Feuerkraft. Doch die tapfersten Söhne Pres-
leys kamen nun selbst mit ihren Waffen aus der Deckung.
Granaten explodierten in einer Menge anderer als den beab-
sichtigten Richtungen.
Bis jetzt gab es noch keine Verluste an Menschenleben. Und
es gab nicht den geringsten Mangel an Machismo-Gehabe.
Irgendwo genau in der Mitte des Niemandslands wurde ein
Schachtdeckel beiseite geschoben.
»Verdammt laut da oben!«, beschwerte sich Ed.
»Wahrscheinlich ein Gewitter oder so was.« Johnny schubste
Ed von unten gegen den Hosenboden. »Los, geh raus, und
wirf einen Blick in die Runde.«
»Ich will nicht nass werden. Ich mach’s ganz kurz.« Ed
machte es ganz kurz. Eine querschlagende Kugel riss ihm die
Schädeldecke weg.
»Was uns zur Frage der Weltexklusivrechte bringt.« Der In-
tendant von PROSAT71TL nuckelte an seiner Zigarre. »Wir
erwarten selbstverständlich, dass wir diese Rechte erhalten.
Ich denke, die Vorschusszahlungen und die zukünftigen Tan-
tiemen werden Sie beide vollstens zufrieden stellen. Eine Zi-
garre, Mojo?«
»Ich hab nichts dagegen.«
»Entschuldigung.« Der Fahrer schob ein kleines Paneel zur
Seite und wandte sich an die versammelte Gesellschaft. »Tut
mir Leid, wenn ich stören muss, aber rings um das Polizei-
hauptquartier scheint es irgendeine Art von Unruhe zu geben.
Soll ich vielleicht anhalten und erst mal nachsehen, was los
ist?«
»Nein.« Der Intendant des Senders sprach durch eine dichte
Zigarrenwolke hindurch. »Wir sind mitten in wichtigen Ver-
handlungen. Fahren Sie um die Störung herum.«
»Wie Sie sagen, Sir.« Der Fahrer steuerte nach links und ver-
ließ die Kampfzone.
»Sieh dir nur meinen Kopf an!« Ed tanzte wütend auf und ab.
»Gerade hab ich meine Ohren erst wieder dran, und dann pas-
siert so was! Ich habe die Nase voll!«
»Dann geh hoch, und sag es ihnen«, drängte Johnny. »Ich geb
dir Rückendeckung.«
»Du verlogener Bastard.«
»Ehrlich. Geh nur. Sag es ihnen.«
»Das werde ich auch verdammt noch mal!«
Ed kletterte aus dem Schacht. Eine umherhüpfende Granate
ging los und trennte ihm den rechten Arm ab. Voll Bitterkeit
betrachtete Ed den blutigen Stumpf.
»Ihr treibt mich in den Wahnsinn!«, heulte er.
»Was sagst du da?«, heulte Rex. »Das ist alles was ?«
»Ein Spiel.« Chico bedachte Rex mit jener Sorte von trösten-
dem Lächeln, mit der Rex ihn am Vorabend bedacht hatte. Es
war genauso wenig tröstlich. »Ein Spiel. Genaugenommen das
Spiel. Das einzige Spiel in der Stadt, und du machst mit. Du
bist ein Teil davon.«
»Du meinst wirklich ein richtiges Spiel?«
»Genau. Wie in ›Leben ist ein großer Computer voll virtuel-
ler Realität‹, und das Spiel darin spielt mit echten Menschen.«
»Es sind die Phnaargs.« Rex schnitt eine säuerliche Grimasse.
»Sie stecken hinter alledem. Es muss so sein.«
»Nein, Rex. Viel mächtiger als die Phnaargs.«
»Noch mächtiger als die Phnaargs?« Rex kratzte sich am
Kinn. Ein Ausdruck der Erleuchtung, von der Sorte, wie wir
ihn im ganzen Buch bis jetzt noch nicht gesehen haben, er-
schien auf seinem Antlitz. »Die Götter! Es müssen die Götter
sein!«
»Noch mächtiger.«
» Noch mächtiger? Was könnte denn noch mächtiger sein als
Götter?«
»Ihre Buchhalter beispielsweise. Möchtest du vielleicht noch
einen Kaffee?«
»Wer ist dieser Typ?« Sam Maggott spähte durch sein Granat-
loch nach draußen. »Wo kommt der so plötzlich her?«
»Aus der Kanalisation, Sir.« Cecil hob seine überdimensio-
nierte Waffe. »Soll ich ihn in die Luft jagen, Sir?«
»Sieht ganz so aus, als hätte das schon jemand getan. Jagen
Sie die da in die Luft!«
»Selbstverständlich, Sir.« Cecil schob eine weitere hochkali-
brige, niedrigreichweitige Granate in seine Kanone und betä-
tigte den Abzug. Das Geschoss pfiff an Ed Kelley vorbei und
steckte seine Kleidung in Brand.
»Ich verliere so langsam die Geduld!«, wütete der
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