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Armegeddon Rock

Armegeddon Rock

Titel: Armegeddon Rock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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Texte zu allen Songs gelernt. Und Gopher John hatte sich an den Drums dramatisch verbessert, indem er Jahre von Rost abschüttelte und ein paar seiner alten Bewegungen wieder aufzunehmen begann. Aber ganz gleich wie gutsie in Übung kommen mochten, vorne stand immer noch Richmond, und Richmond wurde nicht besser. Er gab sich bereits alle erdenkliche Mühe, aber der einzige, der sein Bestes für ausreichend hielt, war Balrog. »Vielleicht sollten wir auf Hundeausstellungen spielen«, sagte Faxon nach einem besonders anstrengenden Set finster.
    Sandy sah während dieser Wochen so gut wie nichts von Edan Morse. Dieser zog es vor, durch Ananda oder den allgegenwärtigen Gort mit der Band zu verkehren. Sandy war das sehr recht; Morse und seine blutenden Hände machten ihn schaudern. Ananda war eine sehr viel angenehmere Gesellschaft.
    Sie wohnten jetzt zusammen, teilten ein Hotelzimmer und ein Bett. Sandy war sich nicht sicher, wie es dazu gekommen war. Eigentlich hatten sie nie über ihre Beziehung diskutiert – es war eher so, daß sie hineingeschlittert waren. Nicht daß er etwas dagegen hatte. Je mehr er Ananda kennenlernte, desto mehr faszinierte sie ihn.
    Sie schienen eine enorme Menge Zeit im Bett zu verbringen. Es war nicht bloß Sex, obwohl der Sex ein wichtiger Teil davon war. Sie war sinnlicher und ungehemmter als jede Frau, die Sandy je gekannt hatte. Sie hatte mehr als nur eine Spur von Maggies Verrücktheit; er war nie so ganz sicher, was sie sich als nächstes einfallen ließ, aber er stellte fest, daß es ihm für gewöhnlich gefiel. Einmal, nach einer besonders wilden Nacht, lächelte er zu ihr herab und sagte: »Jetzt werd’ ich jede Sekunde aufwachen und feststellen, daß das alles ein feuchter Traum ist.«
    Sie redeten auch eine Menge im Bett. Ein-oder zweimal schwatzten sie die ganze Nacht durch, und Sandy wankte gähnend und doch irgendwie heiter zur Arbeit davon. Ananda war eine tolle Zuhörerin. Er erzählte ihr von seinem Bruch mit Sharon, und allein daß er davon sprach, ließ den Schmerz verblassen. Wenn Ananda warm und lächelnd in seine Arme gekuschelt lag, kam ihm der Verlust Sharons bedeutungslos vor. Sandy war gezwungen, sich einzugestehen, daß sie sowieso nie so viel gemeinsam gehabt hatten.
    Er erzählte ihr auch von Maggie und all den anderen Frauen, die in seinem Leben und seinem Bett gekommen und gegangen waren. Er erzählte ihr seine ganzen Lieblingsanekdoten über Froggy, und sie lachte mit ihm. Er erzählte ihr von Slum und Butcher, und sie teilte seine Wut. Sie sprachen über seine Romane und wieviel ihm das Schreiben bedeutete. Über die Zeit damals im Movement und beim Hog. Sie redeten über Filme und Comicbücher und Politik und Musik. Sie schienen fast immer einer Meinung zu sein, und selbst wenn nicht, entdeckte Sandy bei Ananda nichts von dem Spott, der so sehr zu seiner Beziehung mit Sharon gehört hatte.
    »Woran liegt es, daß ich immer derjenige zu sein scheine, der das Reden besorgt?« fragte er sie eines Nachts, nachdem er einige Zeit das Wort geführt hatte. »Was ist mit dir?«
    Sie saß aufrecht im Bett, die Beine gekreuzt und prachtvoll nackt, und grinste ihn an. »Was soll mit mir sein?« sagte sie.
    »Erzähl mir was von dir. Du weißt schon, wo du aufgewachsen bist, deine Familie, deine alten Freunde, alldas Übliche.«
    »Uh-oh.« Sie tat bestürzt. »Er will alles über meine bewegte Vergangenheit hören. Wo soll ich anfangen? Das Bordell in Kairo? Meine Jahre beim Zirkus? Willst du wissen, warum ich beim Astronautentraining durchgerauscht bin?«
    Sandy versetzte ihr einen Schlag mit einem Kissen. »Schluß damit«, nörgelte er. »Gestehe!«
    »Ich wurde in sehr frühem Alter geboren«, sagte Ananda mit ehrlichem Gesicht. »Meine Eltern waren im Metallgeschäft. Meine Mutter bediente das Bügeleisen, und mein Vater stahl.«
    Grollend traf er sie wieder, und sie rutschte zu einer Seite, schnappte sich selbst ein Kissen und schlug zurück. Ein oder zwei Minuten walkten sie einander fluchend und lachend durch, dann verlor Sandy sein Kissen, und es wurde zu einem Ringkampf, und in null Komma nichts gewann das Verlangen die Oberhand. Für jene spezielle Nacht war dies das Ende der Unterhaltung.
    Aber Sandy blieb hartnäckig, und schließlich bekam er Ananda dazu, daß sie etwas über ihre Vergangenheit preisgab. Sie war ein Air Force-Balg, erzählte sie ihm. Ihr Vater war ein Unteroffizier und Leuteschinder; er hatte sie vor ungefähr zehn Jahren aus dem Haus

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