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Armegeddon Rock

Armegeddon Rock

Titel: Armegeddon Rock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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Ordnung.«
    Sandy schob sich von ihr weg. »Nein«, sagte er. »Nein, ist es nicht. Sie haben den Hund umgebracht. Ihm die Kehle durchgeschnitten. Und sie werden sie auch umbringen.«
    »Wen?«
    »Francie«, sagte er. »Maggios alte Lady. Francie. Sie werden sie ans Kreuz schlagen, und…« Er konnte nicht weiter.
    »Ich weiß nicht, wovon du redest«, sagte Ananda. »Wohin rennst du?«
    »Weiß ich nicht«, sagte Sandy. Aber er wußte es. Plötzlich wußte er genau, wohin er gewollt hatte. »Ich will zu Morse. Ich will mit Morse sprechen.«
    »Ich gehe mit«, erklärte ihm Ananda, und ihre Hand war in seiner, kühl und fest, und ihr Schwielenwulst und die kurzgeschnittenen Nägel waren ihm jetzt so vertraut. Sie schenkte dem Blut an seiner Hand keine Beachtung, nahm keine Notiz von seinem Zittern. Sie ging neben ihm, und allein ihre Anwesenheit schien die Schatten zu vertreiben.
    Es war spät. Sandy wußte, daß es spät war. Gort machte die Tür zu Edan Morses Suite auf, sah sie an und sagte: »Es ist spät.«
    Sandy wollte ihm sagen, daß er sich verpissen sollte, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken, und es war Ananda, die sprach. »Weck ihn auf«, sagte sie scharf. »Es ist wichtig.«
    Gort musterte Sandys zerrissene, verdreckte Kleidung, grunzte und führte sie hinein. »Wartet«, sagte er mit dieser tiefen, drohenden Stimme. Er zeigte auf eine Couch und verschwand in einem Schlafzimmer.
    Edan Morse kam heraus und sah so elend aus, wie Sandy sich fühlte. Es war etliche Wochen her, daß Sandy ihn gesehen hatte; die Veränderung war erschreckend. Morses Gesicht war verzerrt und blutleer, seine Sonnenbräune war verblaßt, und seine Grübchen waren nicht mehr zu sehen; sie wurden von einem wuchernden, rauhen braunen Bart verdeckt. In seinen Augen lag dieses fanatische Schimmern, aber sie waren auch müde, gerändert von den schweren dunklen Ringen eines Mannes, der nicht gut geschlafen hat. Er war in einen schwarzen Morgenrock aus Satin gekleidet. »Was ist?« fragte er, als er sich in den großen Sessel gegenüber von der Couch setzte.
    Sandy streckte die Hände aus. »Ich… der Hund.« Seine Stimme war belegt. »Sie haben den Hund abgeschlachtet. Richmonds Hund.«
    Morse tat erstaunt. »Weißt du etwas darüber, ’nanda?«
    »Mirrors war draußen und hat auf den Hund aufgepaßt. Er ist für ein paar Minuten reingegangen, um ein paar Zigaretten zu schnorren. Jemand hat ihn erledigt, während er weg war.«
    »Gort«, sagte Sandy plötzlich. Er starrte den großen Mann an.
    »He, Schluß mit dem Quatsch«, brummte Gort. »Ich bin seit Stunden hier bei Edan. Zum Teufel, wenn ich den Hund umbringen wollte, hätt’ ich’s bei der Fete tun können, als das Mistvieh durchgedreht hat.«
    »Es ist falsch «, platzte Sandy heraus. Er strich sich die Haare aus den Augen zurück. »Der Hund, Francie, was heute abend beim Konzert passiert ist… es ist alles, ich weiß nicht… falsch. Morse, ich kündige. Ich will raus.«
    »Warum?«
    Das war eine Frage, die Sandy nicht beantworten konnte. Er war nicht mit dem Vorsatz hierhergekommen, das zu sagen, was er gesagt hatte; er war sich nicht sicher, warum er hergekommen war. Er war sich über gar nichts sicher. Ihm war schwindlig. Morses Gesichtszüge schienen zu verschwimmen, als ob jemand an der Scharfeinstellung herumdrehte. »Das Blut«, sagte Sandy. »All das Blut.«
    Ananda langte hinüber und legte ihm eine Hand aufs Knie. »Er ist betrunken, Edan«, sagte sie. »Er weiß nicht, was er sagt.«
    »Nein«, beharrte Sandy. »Ich weiß es… es ist bloß… ich kann es nicht mehr ertragen. All das Blut. Ich gehöre hier nicht hin.«
    »Oh?« sagte Morse kalt. »Wohin gehörst du dann?«
    Wohin gehörte er? In der Tat, wohin? Wenn er nicht zu Morse und den Nazgûl, wenn nicht zu Ananda, wohin dann? Es war alles dahin. Maggie und Sharon und all die Frauen dazwischen, der Hedgehog, seine Bücher, sein Agent, sein Haus. Alles dahin. Und keiner machte sich mehr Gedanken, um ihn nicht, um sie nicht, um nichts. Natürlich gehörte er hierher. Er konnte nirgendwo sonst hin. »Edan, ich hab Angst«, hörte Sandy sich sagen. »Ich verstehe nicht, was da abläuft, es ergibt keinen Sinn, aber es macht mir Angst. Und all das Blut… Lynch, das Gopher Hole, der Hund… das ist es nicht wert.«
    »Mir gefällt das Blut auch nicht besser als dir«, sagte Morse. »Aber das hier kostet seinen Preis. Ich bezahle selber soviel davon, wie ich kann.« Er hielt seine Handfläche hoch,

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