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Armegeddon Rock

Armegeddon Rock

Titel: Armegeddon Rock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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und mitten in seiner Verwirrung wußte er dumpf, daß auch Ananda sich für immer von ihm zurückziehen würde, wenn er jetzt das Falsche sagte.
    »Ich wollte bloß…« Er konnte die Worte nicht finden, wußte nicht, was er sagen sollte. Sie hatte natürlich recht, alles, was sie sagte, stimmte, und doch, und doch…
    »Wir brauchen dich, Sandy«, sagte Ananda mit plötzlicher Sanftheit. Sie berührte ihn leicht am Arm. »Ich brauche dich.«
    »Mich brauchen«, wiederholte er. »Wozu?«
    Edan Morse wandte sich um und schnippte mit den Fingern. »Gort, hol mir eine Kopie des Zeitplans.«
    Der Riese grunzte, ging zum Schreibtisch gleich hinter der Schlafzimmertür und kam mit einem ungefalteten Blatt weißen Papiers zurück. Er reichte es Sandy.
    Es war die Tour, die Richmond erwähnt hatte; ordentliche Kolonnen fotokopierter Daten und Uhrzeiten, Städte und Konzerthallen. Sie fing in New York City an und schlängelte sich nach Westen und im weiteren Verlauf im Zickzack nach Norden und Süden: Pittsburgh, Detroit, Cincinnati, Minneapolis, St. Louis, Houston, Kansas City, Denver. Aber es war das letzte Datum, das Sandy laut vorlas. »Albuquerque«, sagte er. »West Mesa.
    20. September.« Er faltete den Plan mit bedächtiger Präzision auf ein exaktes Viertel und steckte ihn tief in seine hintere Tasche. »Keine Termine an der Westküste.«
    »Natürlich nicht. Diese Termine wurden nach dem Anschlag abgesagt. Es wäre zwecklos, irgend etwas nach West Mesa zu buchen.«
    »Das ist es, wofür ihr mich braucht?«
    »In ein oder zwei Tagen wirst du auf einer Pressekonferenz eine öffentliche Ankündigung machen. Dann wirst du den Großeinsatz auf die Medien überall im Land dirigieren.«
    »Das wird nicht laufen«, sagte Sandy und hoffte verzweifelt, daß es so war. »Ein Blick auf diesen Plan, und Faxon wird den Reiseweg wiedererkennen. Denkt ihr, er will denselben Tanz noch mal mitmachen? Glaubt ihr wirklich, daß er ein weiteres West Mesa-Konzert spielen wird? An diesem Datum? Was das betrifft, glaubt ihr, die lokalen Behörden werden das genehmigen?«
    Morse lächelte grimmig. »Die Genehmigungen liegen bereits vor, und die Vorarbeiten sind schon gut angelaufen. Geld kann Wunder wirken. Du unterschätzt die schiere Korruption in dieser Gesellschaft. Es wird alles zusammenkommen. An diesem Datum und diesem Ort werden die Kräfte ungeheuerlich sein. Die Zeit, der Ort, die Musik, die Menschen, der Glaube. Wenn die Nazgûl singen, wird alles miteinander verschmelzen. Vergangenheit und Gegenwart und Zukunft. Sie werden das ganze Album bringen, genau wie sie’s 1971 getan haben, und diesmal werden sie den Rag fertigspielen, ihn bis zu Ende singen, Armageddon herbeisingen und uns unsere Wiederauferstehung geben. Patrick Henry Hobbins wird wieder lebendig, das Movement wird wieder lebendig, und diesmal werden wir den günstigen Augenblick ergreifen.« Seine zernarbte Hand ballte sich zur Faust und schlug immer wieder leicht und rhythmisch gegen die Armlehne seines Sessels.
    »Aber es wird nur so kommen, wenn wir alle unser Wort halten, hab ich recht?« sagte Ananda. »Jeder von uns muß seine Rolle spielen, Sandy. Du bist wichtig. Wenn du uns verläßt, kann es sein, daß sie wieder gewinnen.«
    Sandy fühlte sich verloren und durcheinander. »Ich will dasselbe wie ihr«, erklärte er ihnen. »Ich möchte genauso gern zurück wie jeder von euch, möchte alles noch mal versuchen und es diesmal richtig hinkriegen. Ich will es für mich selbst, und für… für ein paar Freunde von mir, Leute, die ihr wohl kaum kennt. Aber das Blut… Ich will nicht noch mehr davon. Francie, in meinen Träumen, sie… ich will nicht, daß man ihr was antut, hört ihr?«
    »Wer ist Francie?« fragte Morse.
    »Eine von Ricks Freundinnen«, sagte Ananda. »Sie war bei ihm, als er heute nacht den Hund gefunden hat.«
    »Meinetwegen«, sagte Morse. »Ich werde dir beweisen, daß mir Blutvergießen genausowenig gefällt wie dir, Blair.« Er wandte sich an Gort. »Finde dieses Mädchen. Paß auf sie auf. Bewache sie. Wenn jemand versucht, ihr was zu tun, jagst du den Scheißkerl weg. Kapiert?«
    Gort ließ seine Knöchel knacken. »Kein Problem.«
    »Toll«, sagte Sandy. »Sie haben gerade den Oberschlachter damit betraut, das Lamm zu schützen.«
    »Laß mich zufrieden«, sagte Gort. »Ich hab’s satt mit dir, Blair.«
    »Das ist das Beste, was ich tun kann«, sagte Morse. »Vertrau mir, oder laß es, mir ist das piepegal. Aber entschließ

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