Armegeddon Rock
stand. »He«, brüllte er und begann hinter ihr herzusprinten.
Seine Beine waren länger, aber er war es nicht gewohnt, barfuß zu laufen, die Steine unten taten ihm höllisch weh, und überhaupt war seine Kondition saumäßig. Maggie vergrößerte ihren Vorsprung. Er sah sie um eine Ecke wirbeln, senkte den Kopf und hastete hinter ihr her und rannte direkt in einen großen schwarzen Dandy in Zuhälterkluft hinein, der sich aus dem Nichts heraus materialisiert hatte. Der Bursche starrte ihn an und wich zurück. Sonderbare nackte Weiße, die durch die Nacht rannten, waren eindeutig außerhalb des Bereichs seiner Alltagserfahrung. »Sorry«, murmelte Sandy, »ich trainiere gerade für die Olympiade.« Dann war er wieder weg und dachte, daß der Bursche wahrscheinlich nicht mal wußte, daß die Olympiade ursprünglich im Adamskostüm ausgetragen worden war. »Hat den ganzen verfluchten Kern der Sache nicht kapiert«, murmelte er und rannte.
Maggie wartete in der Tür ihres Apartments. Sandy kam keuchend und taumelnd zu ihr hinauf. »Du gemeines Biest«, sagte er und versuchte, zu Atem zu kommen. Das Herz hämmerte ihm in der Brust. Das ganze Gerenne schien das Miasma des Weins aufgelöst zu haben. Nur die Lust war geblieben.
»Hi«, sagte Maggie sanft. Sie nahm seine Hand, zog ihn herein und schloß die Tür. Es war warm, aber Sandy zitterte immer noch. Maggie legte ihre Arme um ihn und küßte ihn.
Als sie sich von ihm löste, lächelten sie beide. »Bist du sicher, daß du das durchziehen willst?« fragte Maggie.
Sandy stöhnte. »O Jesus«, murmelte er. Ihre Brüste streiften seine Brust, ganz sanft, die leiseste Berührung. Er wollte sie so sehr, daß es schmerzte.
Sie küßten sich wieder. »Ich hab jetzt ein Bett«, sagte Maggie. »Ein richtiges. Glaubst du, daß du damit klarkommst?« Ihre Hand wanderte nach unten zwischen seine Beine, berührte ihn leicht und schloß sich dann fest um ihn. »Komm«, sagte sie und führte ihn ins Schlafzimmer.
»Ooooh«, machte sie, als seine Hände über ihre warme, weiche Haut wanderten. »Aaah«, machte sie, als er sie zu küssen begann. Aber dann hörte das Spielerische auf, und alles wurde fiebriger, drängender. Sie waren beide hungrig. Sandy erinnerte sich an ihren Körper, erinnerte sich daran, was sie mochte. Er tat es, und sie reagierte, und eins führte zum anderen, und die Dunkelheit schien von ihrer Hitze erhellt zu sein. Als Maggie kam, schlossen sich ihre Arme fest um seine Brust, drückten mit schrecklicher Verzweiflung, und ihr Mund öffnete sich ohne einen Laut. Sandy kam wenige Stöße später, aber er machte sich danach nicht von ihr frei. Es war warm in ihr, warm und sicher und behaglich, und er mochte es, ihre Arme um sich herum zu spüren, und so hielten sie einander fest und kosteten die dahinschwindenden Augenblicke danach aus, und Sandy spürte die Tränen auf ihrem Gesicht, aber er sagte nichts. Es gab nichts zu sagen.
Schließlich, wie auf eine unausgesprochene Obereinkunft hin, lösten sie sich voneinander. Sandy konnte Maggie in der Dunkelheit lächeln sehen, ein paar Zoll von seinem Gesicht entfernt. Sie küßte ihn leicht auf die Nasenspitze. »Bastard«, sagte sie zärtlich. »Du hast dich nicht verändert. Immer noch läßt du mich auf der nassen Stelle liegen.«
»O Maggie«, sagte Sandy. Obwohl es im Zimmer warm war, fühlte er, wie er im Nachklang ihres Liebesaktes zitterte. »Du hast mir gefehlt. Das hat mir gefehlt. Du bist verrückt. Ich liebe es. Ich liebe dich. Ich wußte nie, was du als nächstes tun würdest. Du machst mich zu einem geilen Dreizehnjährigen.«
Er konnte Maggies Lächeln ebensosehr spüren wie sehen. »Und Sharon?« sagte sie leise. »Macht sie dich nicht verrückt, Liebster?«
Sharons Name ernüchterte ihn ein wenig. Seine Erwähnung reichte, um die Dinge irgendwie zu verändern. Sandy konnte spüren, wie er sich zurückzog, obwohl er sich keinen Zoll bewegte. »Sharon«, wiederholte er widerwillig. »Das ist anders. Nicht schlecht. Es klappt gut bei uns, zumindest im Bett. Wenigstens in der Kiste wollen wir beide das gleiche. Sharon ist sehr sexy. Ungehemmt. Locker. Nur, ich weiß nicht, es ist anders.« Er setzte sich auf und schlang die Arme um die Knie.
»Sie ist nicht verrückt. Vielleicht ist es das. Sie ist auch nicht das kleinste bißchen verrückt. Ich brauch was Verrücktes.«
Maggies Finger fuhren sehr sanft und müßig die Biegung seines Rückgrats nach. »Du brauchst auch Vernunft, Liebster«,
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