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Armum, Kerle, Liebe 1 - Lutz ist schwul (Amrum und die Liebe) (German Edition)

Armum, Kerle, Liebe 1 - Lutz ist schwul (Amrum und die Liebe) (German Edition)

Titel: Armum, Kerle, Liebe 1 - Lutz ist schwul (Amrum und die Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Handtuch zusammen und stopft es in den Rucksack. „Ich wollte nach Wittdün. Da soll es einen Fischimbiss geben.“
    „Klingt gut“, murmele ich.

    Es ist recht weit nach Wittdün, stelle ich eine halbe Stunde später fest. Ich kann die Häuser zwar schon sehen, aber wir haben immer noch nicht die Promenade erreicht. Lutz läuft neben mir, als würde ihm der Marsch nichts ausmachen, dabei ist er kleiner als ich.
    Endlich haben wir festen Stein unter den Füssen und setzen uns auf die nächste Bank, um die Schuhe anzuziehen. Jetzt geht es schneller voran, so dass wir innerhalb von zehn Minuten den ausgelobten Imbiss erreicht haben.
    Nach zwei Fischbrötchen begeben wir uns in ein Café und spülen die Mahlzeit mit einem Kaffee herunter. Lutz lehnt mir gegenüber entspannt in einem Sessel und hat schon seit mindestens einer halben Stunde nichts gesagt. Eine Wohltat.
    „ Ich weiß, das wirst du wahrscheinlich oft gefragt, aber seit wann weißt du, dass du auf Männer stehst?“ Ich gucke über den Tassenrand hinüber zu ihm.
    „Schon immer .“ Er lächelt und schaut mich offen an. „Ich hab es eben von Anfang an gewusst. Und du? Seit wann weißt du, dass du auf Frauen stehst?“
    „ Touche“, murmele ich und fühle mich unheimlich wohl.
    Mit Lutz ist alles so einfach. Er schwätzt nicht und ist intelligent, außerdem passt er auf mich auf. Ich lade ihn zu dem Kaffee ein und verlasse hinter ihm das Etablissement. In einvernehmlichem Schweigen wandern wir zurück zur Pension.

    „Ich wollte heute Abend wieder in die ‚Blaue Maus‘, kommst du mit?“, frage ich, als wir die Treppe zu den Zimmern hinaufsteigen.
    „Ich weiß nicht.“ Lutz hält vor seiner Tür und guckt mich unschlüssig an.
    „ Ich fände es echt schön, wenn ich nicht allein gehen muss“, sage ich und meine es auch so.
    „Gut“, sagt mein Nac hbar nach einer kurzen Pause, „Ich komm mit.“

    Auch diesmal sind alle Tische besetzt, als wir in der ‚Blauen Maus‘ ankommen. Lutz steuert den Tresen an und ich klettere neben ihm auf einen Hocker.
    „Zwei Pils“, rufe ich dem Barkeeper über den Lärm hinweg zu, wende mich zu meinem Nachbarn und lehne mich vor. „Sag mal, suchst du nicht auch manchmal was für eine Nacht?“
    „Klar .“ Lutz lächelt wehmütig und das versetzt mir einen Stich.
    Es wird wohl Mitleid sein. So nah bei ihm kann ich seinen Duft riechen. Er muss gerade geduscht haben. Ich identifiziere Seife und ein Rasierwasser.
    „Und – gibt es hier jemanden, der in Frage käme?“, bohre ich neugierig.
    „Nein, glaub nicht“, erwidert er, ohne sich umgesehen zu haben. „Ehrlich gesagt…“, er schaut mir direkt in die Augen, „…ich suche nicht danach. Entweder es passiert, oder eben nicht.“
    „Ja“, murmele ich und kann mich dem Blau seiner Augen nicht entziehen.
    Sie sind hellblau und von dunklen Wimpern umrahmt. Schöne Augen, so wie alles an ihm… Äh, wer denkt das hier gerade? Ich wische mir übers Gesicht und drehe mich zum Tresen. Der Barkeeper schiebt uns zwei Gläser zu und ich bezahle, reiche eines Lutz und proste ihm zu.
    „Auf den Zufall“, sage ich aus einer Laune heraus.
    „Gut, auf den Zufall.“ Lutz lächelt und trinkt.
    Ein Schaumbärtchen bleibt zurück, nachdem er das Glas abgesetzt hat. Ich beobachte, wie er mit dem Handrücken über seinen Mund wischt und kurz taucht der Wunsch auf, ihm den Schaum mit meiner Zunge abzulecken. Ich muss Drogen genommen haben, aber mein letzter Joint liegt ein paar Tage zurück. Ein Flashback, das wird es sein.
    „Hallöchen, ich bin die Mine“, erklingt in diesem Moment hinter mir eine Stimme.
    Ich drehe mich auf dem Hocker herum und entdecke eine Brünette, die mich freimütig angrinst. Sie gefällt mir sofort, besser als Susanne. Das kann auch daran liegen, dass ihre Bluse nicht so üppig gefüllt ist.
    „Ich arbeite hier in der Küche. Wollt ihr was zu essen bestellen?“, fragt sie mit einem hinreißenden Lächeln.
    „Danke nein“, antworten ich und Lutz gleichzeitig.
    „Oh, seid ihr der Niebüller Herrenchor auf Ausflug?“, lacht Mine.
    „Nein. Ich bin Roman, und das ist Lutz. Er ist schwul“, sage ich und hätte mir am liebsten sofort die Zunge abgebissen.
    Ich merke, dass Lutz hinter mir ganz steif wird. Mine guckt mich erstaunt an und wirft einen Blick über meine Schulter, als gälte es, ein Riesennashorn zu begutachten. Neben mir wird ein Glas hart auf dem Tresen abgestellt, dann steht Lutz neben mir und schnaubt. „Am besten, ich

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