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Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Titel: Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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anständiger Mensch mir ein wenig Hilfe anbieten?«, rief Kitty.
    Es erstaunte sie nicht, dass Türen und Fensterläden geschlossen blieben.
    Dem Lindwurm wurde langweilig, und ihr ging langsam das Fleisch aus. Das Tier stieß eine kleine Flammenzunge aus, und sie schoss zur Seite.
    »Ist das dein Ernst?«, murrte sie. »Eigentlich hatte ich heute Abend nicht vor, mich rösten zu lassen!«
    »Dann hättest du vielleicht nicht allein ausgehen sollen, Katherine.« Jacks Stimme war ihr in diesem Moment ungewöhnlich willkommen. Sie brauchte ihn nicht anzusehen, um zu wissen, dass sein ansonsten gut aussehendes Gesicht ruiniert war von der strengen Linie, zu der er seine Lippen zusammenpresste, und dass sein enttäuschter Blick die Wirkung seiner hübschen, babyblauen Augen zunichte machte.
    Kitty verbarg ihre Erleichterung darüber, ihn zu sehen, indem sie einen Streit mit ihm vom Zaun brach. »Ich hatte keine Lust auf dich oder Edgar, Trottel. Ich wollte mich entspannen.«
    »Offensichtlich«, gab Jack gedehnt zurück und schob sich langsam auf die rechte Seite des zunehmend unruhigen Lindwurms. »Echsen zu ärgern scheint eine nette Art zu sein, einen Abend zu verbringen.«
    »Ist nicht meine Schuld.«
    »Das ist es nie«, gab Jack zurück. »Die Zügel und das Halsband sehen intakt aus«, fügte er gleich hinzu. »Du hättest …«
    »Ich bin doch kein Cowboy.«
    »Noch ein guter Grund, nicht allein auszugehen.« Er sah in ihre Richtung. »Fertig?«, sagte er, als sich ihre Blicke trafen.
    »Auf geht’s.« Sie warf eines der restlichen Fleischstücke nach links.
    Als der Lindwurm den Hals reckte, um sich den Leckerbissen zu holen, schwang sich Jack auf das geschuppte Tier. Er zeigte das gleiche Grinsen, das er in einem Kampf oder einer anderen Situation aufsetzte, die auch nur entfernt die Gefahr barg, dass er sich verletzen könnte. Ansonsten war er meist griesgrämig und spuckte Regeln aus wie sie Flüche. Doch bei einem Abenteuer strahlte er übers ganze Gesicht.
    »Raff deinen Rock und lauf«, brüllte er.
    Der Lindwurm schlug mit dem Schwanz nach ihm und fügte ihm eine blutende Wunde zu, aber er röstete ihn nicht. Ein älteres Tier hätte das getan, aber dieses hier bockte nur und schlug um sich. Bis jetzt bekam Jack noch nicht seine ganze Wut zu spüren.
    Kitty rannte auf den Metzgerladen zu, schob die Tür auf und riss ein ziemlich großes Stück Hammelfleisch herunter. Mit dem schleimigen Fleisch in der Hand rannte sie zu dem Lindwurm zurück.
    Als der sie erblickte, erstarrte er wieder.
    Sie hielt das Hammelfleisch in die Höhe – und von ihrem Körper weg –, während sie sich dem Lindwurm näherte. »Das ist der Teil, den ich hasse.«
    »Halte dich zum Wegrennen bereit«, erinnerte Jack sie.
    Der Lindwurm schnupperte und roch das Fleisch, das sie vor ihren Körper hielt. »Wenn er beschließt, sein Abendessen zu braten, werde ich verschmort«, sagte sie mit der ausdruckslosesten Stimme, die sie aufbringen konnte.
    »Dann kriegst du ein paar Tage frei.«
    Kitty warf das Hammelfleisch, bevor ihr der Lindwurm noch näher kommen konnte, und er röstete es, sobald es im Sand landete.
    Während das Untier auf dem Hammel herumkaute, nahm Jack die Zügel, die auf seinem Rücken befestigt waren, und lenkte es in die Sandfelder hinein. Kitty folgte ihnen zu Fuß, bis sie so weit entfernt waren, dass Rülpser oder unbeabsichtigt ausgestoßene Flammen nicht weit genug reichen konnten, um die Schenke oder sonst etwas in Brand zu stecken. Das hätte sie auch gekonnt, wenn sie in der Lage gewesen wäre, auf den Rücken des Tiers zu steigen, aber niemand, der nicht lebensmüde war und auch nur ein halbes Hirn besaß, würde versuchen, einen Lindwurm ohne einen Partner zu besteigen, der diesen zuerst ablenkte.
    Jetzt lagen die Läden weit hinter ihnen, und Jack glitt zu Boden. Sobald er neben ihr stand, riss sie den Saum von ihrem Rock ab und begann, ihn um die klaffende Wunde an seinem linken Oberarm zu wickeln.
    »Du hättest mir sagen sollen, dass du ausgehen wolltest«, tadelte er sie. Er legte die rechte Hand auf ihre Schulter, während sie seinen anderen Arm verband. »Oder Edgar Bescheid sagen. Das weißt du doch besser.«
    Sie zog die beiden Enden des Stoffstreifens fest zusammen. »Gern geschehen, Kit, ich freue mich immer, wenn ich behilflich sein kann, insbesondere, nachdem ich ein Idiot war und dich weggestoßen habe, um mich in Schuldgefühlen zu wälzen. Tut mir leid, dass ich nicht zulassen kann, dass

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