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Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Titel: Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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dann nahm sie Rauchgeruch wahr und sah sich im Raum um. Das Feuer stammte nicht von einem der leeren Fässer, die als Tische benutzt wurden. Auch die Wandbehänge waren in Ordnung. Der Rauch zog von draußen herein.
    »Runter!«, schrie sie.
    Beide Vorderfenster wurden nach innen gedrückt und zerbarsten. Rot gefärbte Glassplitter regneten auf alle herab. Das Chaos in der Schenke klang ab. Gäste, die einander vor zwei Minuten noch am liebsten eines über den Schädel gezogen hätten, halfen plötzlich denjenigen, mit denen sie sich geschlagen hatten.
    Der Barkeeper hockte hinter der Theke, sodass nur seine Augen und der obere Teil seines Kopfes zu sehen waren. »Wollen Sie nicht etwas unternehmen?«
    Einer der Köche robbte über den Boden und schob ihr einen Eimer mit nicht identifizierbaren rohen Fleischstücken zu. »Hier.«
    Stirnrunzelnd musterte Kitty die Menge: Die Gäste beobachteten sie, als sei sie alles, was zwischen ihnen und der Katastrophe stand. Doch das stimmte nicht. Jeder von ihnen hätte aufstehen und etwas unternehmen können, aber sie taten es nicht, und sie würden es auch nicht tun.
    Trotz aller Predigten, die Jack ihr hielt, und trotz des ungelogen komischen Mists, den sie in den ungefähr sechsundzwanzig Jahren gesehen hatte, seit sie die normale Welt und Kalifornien weit hinter sich gelassen hatte, konnte sie sich darauf verlassen, dass Menschen sich in einer bestimmten Situation grundsätzlich vorhersehbar verhielten. In dem Moment, in dem der richtige Ärger anfing, versteckten sich die meisten Leute. Nun, da sie Hilfe brauchten, war sie jedermanns beste Freundin. Wenn sie eine zartere Seele gewesen wäre, hätte sie das gestört. Okay, vielleicht machte es ihr immer noch etwas aus; aber nicht so viel, dass sie in nächster Zeit darüber sprechen würde.
    Kitty seufzte, aber sie drehte sich das feuchte Haar zu einem Knoten und schnappte sich den Eimer. »Bleibt drinnen.«
    Ohne abzuwarten, ob die Leute auf sie hörten, stapfte sie durch den Raum und stieß die halbhohen Türflügel auf, die vor ihr hingen. Sie vermutete, dass der Lindwurm, der von Cozys Ranch verschwunden war, den Weg nach Gallows gefunden hatte.
    Glücklicherweise war das Wesen, das sich auf der Straße lümmelte, ein Jungtier; mehr Rauch als Feuer. Mit gespreizten Beinen blieb es auf seinem schuppigen Bauch hocken. Aber das hieß nicht, dass es sich nicht schnell bewegen konnte, wenn es Lust dazu hatte. Kitty raffte ihren Rocksaum und band ihn zusammen, damit er sich nicht um ihre Beine wickelte, wenn sie rennen musste.
    »Schau mal hier, Kleiner.« Vorsichtig rückte sie seitwärts. Der Kopf des Lindwurms bewegte sich schlangenartig nach links. Er ließ sie nicht aus den Augen.
    Sie warf ein schleimiges Stück Fleisch so, dass es vor ihm auf dem Boden landete. Mit einer Bewegung, die schnell wie ein Peitschenhieb war, schnappte er sich den Imbiss mit seiner langen, schmalen Zunge und glitt dann auf sie zu.
    »So ist es recht. Lauf einfach hinter Miss Kitty her«, lockte sie.
    Ein großes, wie ein Opal glänzendes Auge folgte ihr, während sie sich von dem Gebäude wegbewegte. Er trieb sie nicht vor sich her und spuckte kein Feuer in ihre Richtung – obwohl aus seinen übergroßen Nasenlöchern eine kleine Rauchwolke aufstieg.
    Sie wich weiter zurück und warf dem Lindwurm noch eine Handvoll Fleisch zu. Ein paar angespannte Sekunden vergingen, dann glitt er noch ein wenig näher heran.
    Bei einem ausgewachsenen Lindwurm hätte sie das nicht probiert, aber die jungen waren weder so wendig noch so missmutig wie ältere Tiere. Wahrscheinlich war er hungrig, und sobald er genug gefressen hätte, würde er ein Schläfchen halten. Sie brauchte ihn nur von den Häusern wegzulocken, ohne dabei gegrillt zu werden. Wegen der Sandwüste, die sich um Gallows herum erstreckte, gab es in diesem Gebiet Lindwurm-Farmen; Ackerland wie zu Hause würde hier von Präriefeuern vernichtet werden.
    Ein paar weitere Fleischstücke lockten den Lindwurm noch mehr von den Häusern weg, doch er bewegte sich weder weit fort noch schnell. Sie konnte ihn schlecht bitten zu warten, bis sie neues Fleisch geholt hatte, und ein rascher Blick in die Runde verriet ihr, dass niemand kommen würde, um ihr einen Eimer mit Nachschub zu bringen. Das Einfangen von Lindwürmern war eine Aufgabe, die Hilfe erforderte. Sie hatte es zwar schon allein getan, aber meist war sie dann ein paar Tage tot gewesen und später wieder aufgewacht. »Möchte irgendein

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