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Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Titel: Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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das sich an jeden Todesfall anschloss.
    Sie zog etwas an, das weniger für die Arbeit geeignet war. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass Edgar nirgendwo zu sehen war, ging sie zum Tor, wo sie Francis in einer seiner verschlungenen Positionen antraf, die eigentlich menschenunmöglich waren. Er war dabei, eine weitere der Cremes, die er auf pflanzlicher Grundlage herstellte, auszuprobieren, daher war sein ganzes Gesicht blau eingefärbt. Im Unterschied zu den meisten von ihnen bekam Francis Sonnenbrand und wurde knallrot, und das trotz des Sonnenschutzmittels, das die anderen benutzten. Er hatte es entwickelt, und es funktionierte bei allen anderen ganz gut. Er war eben empfindlicher. Angesichts seines blauen Gesichts konnte sich Kitty ein Lächeln nicht verkneifen.
    »Ich muss nach Gallows«, erklärte sie.
    »Allein?« Kurz fiel sein Blick auf sie, bevor er erneut pflichtbewusst die Wüstenlandschaft beobachtete.
    Um Zeit zu gewinnen, kramte Kitty unter den paar Waffen herum, die am Tor aufbewahrt wurden, dabei versuchte sie sich darüber schlüssig zu werden, wie viel sie zugeben musste. Unmöglich, so zu tun, als wäre sie nicht unterwegs in eine Taverne; so, wie sie jetzt gekleidet war. Ihr Rock bestand aus einem leichten Stoff und war vorn mit einer Reihe von Bändern hochgebunden, sodass sie Bewegungsfreiheit hatte, aber auch auf der Vorderseite viel Bein zu sehen war. Auf der Rückseite besaß das Kleid keine Bänder und schleifte fast über den Boden. Durch die vielen Details war überdeutlich, dass es trotz des Stoffs nicht dazu geeignet war, durch die Wüste zu wandern. Sand würde sich am Saum ansammeln, und wenn sie nicht gut aufpasste, würde sie mit dem Kleid an Pflanzen hängen bleiben, bis es wie ein Putzlappen aussah.
    Sie ließ ein paar Wurfmesser in ihre Tasche fallen. »Jack ist schon draußen; wir werden uns also treffen, bevor ich in die Stadt gehe.« Für diese Ausrede hatte sie sich entschieden.
    Und das war nicht einmal komplett gelogen. Sie vermutete, dass ihr Bruder sie einholen würde. Obwohl sie keine Ahnung hatte, ob das passieren würde, bevor oder nachdem sie die Stadt erreichte. Das hing davon ab, wann er herausfand, dass sie verschwunden war.
    »Du weißt, dass ich es Edgar sagen muss, wenn er fragt.« Dieses Mal sah Francis sie nicht an. »Wenn Jack ohne dich zurückkommt …«
    »Du klingst, als ob du mir nicht glaubst.«
    »Ich habe zwar damals zu Hause furchtbar viel Gras geraucht und auch eine Menge Trips eingeschmissen, aber das heißt nicht, dass ich blöd bin.« Francis beobachtete weiter die Wüste.
    Sie seufzte.
    »Ich habe nicht gesagt, ich würde nicht mitspielen«, sagte er leise. »Du nimmst das Sterben schwerer als wir anderen. Geh nach draußen und amüsier dich. Lass dich nur nicht umbringen, sonst werden Edgar und Jack … ehrlich, ich habe keine Ahnung, was sie tun werden. Sie sehen es nicht gern, wenn du allein ausgehst.«
    » Sie gehen auch allein.« Kitty versuchte, nicht ärgerlich zu klingen; aber ihr Bruder war in diesem Moment allein draußen in der Wüste. Edgar war zweifellos vorher auch dort gewesen. Die beiden taten, als wäre sie nicht in der Lage, auf sich selbst aufzupassen, und dabei war sie die Einzige in der Gruppe, die in der Lage war, Wasteland-Magie einzusetzen. Sie war schon genauso lange hier wie Jack und länger als Edgar. Lange, bevor einer der anderen gekommen war, hatten sie und Jack gegen Wesen gekämpft und sie getötet, die auf der Welt, die einmal ihre Heimat gewesen war, nicht einmal existiert hatten. »Es gibt keinen Grund, warum ich nicht in der Lage sein sollte, allein zu gehen.«
    Noch während sie das sagte, dachte sie an Daniels Warnung, aber er war auch nicht besser als Jack oder Edgar. Alle führten sich auf, als wäre sie ein zartes Wesen, das behütet werden musste – jedenfalls bis sie Zaubersprüche oder Kugeln brauchten. Sie hatten nichts gegen ihr Kampfgeschick einzuwenden, aber das galt nur, wenn sie bei ihr waren. Es machte sie wahnsinnig.
    Francis hielt ihr einen Revolver hin, den sie nahm und in ein Holster steckte, das sie bereits oben am Bein unter ihrem Rock angebracht hatte, wo sie es leicht erreichen konnte, es aber nicht zu sehen war.
    »Sie gehen allein nach draußen, weil sie schon am längsten hier sind«, meinte er.
    »Ich bin so lange hier wie Jack und länger als Edgar«, verbesserte sie ihn.
    »Auch wieder wahr. In welchem Jahr sind die beiden eigentlich geboren?«, fragte Francis mit

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