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Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Titel: Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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nehmen. Francis und Hector würden eine Pause wahrscheinlich zu schätzen wissen, und die Mönche sind tot. Wir beide könnten Wache stehen.«
    »Ich weiß genau, was du machst.« Katherine verschränkte die Arme und starrte Edgar an.
    Doch niemand war besser in der Lage einer wütenden Katherine standzuhalten, als der gelassene Gangster, der sie schon all diese Jahre liebte. Edgar grinste sie nur an. »Natürlich weißt du das. Wenn es dir lieber ist, kann Jack Wache stehen, und wir können trinken oder uns ein wenig zurückziehen.« Katherine zog die Augenbrauen zusammen und öffnete den Mund, um Einwände zu erheben. »Wir bieten den Einheimischen ein Schauspiel. Willst du das?«, fragte Edgar daraufhin leise.
    Bei seinen Worten verpuffte Katherines Zorn. Sie trat näher an die anderen heran und strich ihren Rock glatt. »Ich bin immer noch wütend«, erklärte sie.
    »Weil ich etwas vor dir geheim gehalten habe, Katherine?« Jack hielt ihrem Blick stand. »Aber dass einer wie Garuda mit dir redet, als wärst du ein …« Er verstummte nach dem halben Satz, als ihm klar wurde, dass er dabei war, genau das Falsche zu sagen.
    Dieses Mal fuhr Katherine nicht aus der Haut. Sie erwiderte seinen Blick mit verdächtig feuchten Augen. »… ein Bloedzuiger«, beendete sie seinen Satz.
    Mit diesen Worten ließ sie die anderen stehen und ging auf das Gulch House zu. Edgar warf Jack einen Blick zu, der andeutete, dass Jack Gefahr lief, Bekanntschaft mit seiner Faust zu machen. Edgar hatte ebenfalls Verrot getrunken. Er wurde vielleicht besser mit dem Rausch fertig als manch anderer, aber trotzdem war er heute für seine Verhältnisse eher unberechenbar.
    »Hast du davon gewusst?«, fragte Jack.
    »Bis heute nicht«, sagte Edgar. »Du weißt, dass Kit nicht gern anders ist als wir. Diese ganze Sache mit der Magie stört sie.« Er setzte sich in Bewegung, um mit Katherine Schritt zu halten.
    Jack blieb ein wenig hinter den beiden zurück. Katherine brauchte ein bisschen Zeit, um sich zu beruhigen, und Jack brauchte eine Minute, um darüber nachzudenken, dass sowohl seine Schwester als auch Garuda ihm etwas Wichtiges vorenthalten hatten. Kein Wunder, dass sie eine solche Abneigung gegen Verrot hegte – und immer schlecht gelaunt war, nachdem sie es getrunken hatte.
    » Garuda? «, rief er lautlos und kam sich sofort wie ein Narr vor. Wenn Garuda in Gedanken mit ihm reden wollte, hätte er es inzwischen getan.
    Während sie die Strecke zum Gulch House – nicht ganz eine halbe Meile – zurücklegten, versuchte Jack sich zu erklären, warum es Katherine so sehr störte, dass sie etwas konnte, das für sie alle ein solch großer Vorteil war. Was immer den Bloedzuiger dazu befähigte, mit Katherine zu reden, hatte wahrscheinlich mit ihrer Fähigkeit zu tun, Wasteland-Magie zu wirken. Ihre Magie hatte ihnen schon fast so oft geholfen wie Hectors geschickter Umgang mit Messern und Francis’ Interesse an Medizin. Katherine war einzigartig unter ihnen. Doch statt stolz darauf zu sein, lehnte sie es ab, und das begriff Jack nicht.
    Sie hatten das Gasthaus fast erreicht, als Jack entschied, dass es überhaupt nicht darauf ankam, ob es für ihn logisch war. Wichtig war jetzt, dass er seiner kleinen Schwester sagte, was sie wissen musste. Leise sprach er sie an, als könne Edgar ihn dadurch nicht hören. »Du bist besser als wir alle«, erklärte Jack ihr. »Ich wünschte, du hättest nicht geglaubt, das verbergen zu müssen. Aber ich weiß, dass du von uns allen die Einzige bist, der ich zutraue, mit dieser Last umzugehen.«
    Katherine warf ihm einen kurzen Blick zu, als wolle sie an seiner Miene ablesen, ob er log.
    Noch immer so leise sprach Jack weiter. »Dann kann Garuda mich hören? Er kann über dich Nachrichten schicken?«
    »Es ist, als wäre er hier«, gestand Katherine. »Ich hasse es.«
    Jack schüttelte den Kopf. »Du hättest es mir sagen können, Katherine. Wir hätten … Keine Ahnung, aber ich finde es furchtbar, dass du es vor mir verborgen hast. Weißt du denn inzwischen nicht, dass du dich auf mich stützen kannst?«
    »Auf dich stützen sich schon mehr als genug Menschen … Garuda erinnert mich daran, dir zu sagen, dass es mich trotzdem stärker und schneller macht. Er sagt, ich reagiere exakt wie ein Bloedzuiger.« Sie hielt inne. »Er glaubt, ich könnte deswegen von der Quelle trinken; davon ist er seit Jahren überzeugt. Er sagt auch, dass er dich deswegen damals getötet hat.« Sie runzelte die Stirn, und

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