Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Titel: Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
Vom Netzwerk:
»Hector behält sie im Auge. Wir kommen in einer Minute nach.« Im Bruchteil einer Sekunde traf sie eine Entscheidung, vor der sie sich seit Jahren gedrückt hatte. Vielleicht war das ja töricht von ihr, aber ihren Bruder bluten zu sehen – sogar aus so einer kleinen Wunde –, erweckte in ihr den Wunsch, alles zu tun, was sie konnte, um seine Sorgen zu lindern. »Garuda sagt, dass seine Neugeborenen im Schatten Wache halten werden«, flüsterte sie. »Er wird … mir sagen, wenn Mönche …«
    » Oder Ajani «, unterbrach Garuda sie.
    »… wenn Mönche oder Ajani in der Nähe sind«, beendete sie ihren Satz immer noch im Flüsterton.
    Jack wandte den Kopf, um sie durchdringend anzusehen, und sie hielt seinem Blick stand und zuckte kaum zusammen. Sie schwiegen beide, aber er war jetzt am Ball, daher wartete sie.
    »Jack?«, fragte Hector.
    »Geht schon zum Gulch House. Wir kommen gleich.« Jack warf Chloe einen Blick zu. »Geh mit ihnen«, sagte er knapp. »Kümmere dich um Francis.«
    Als alle gegangen waren, trat er von seiner Schwester weg. »So, und wie genau wird Garuda dir Bescheid geben?«, verlangte er zu wissen.

J ack betrachtete seine kleine Schwester, wie sie darüber nachgrübelte, wie viel von der Wahrheit sie ihm erzählen sollte. Sie trug die gleiche durchsichtige Miene wie damals, als sie die Süßigkeiten gestohlen hatte, die er versteckt hatte, um sie ihr zum Geburtstag zu schenken. Er wusste, dass sie abwog, wie viel sie zugeben sollte, und einzuschätzen versuchte, wie wütend er sein würde.
    Während er so geduldig wartete, wie er konnte, nahm er die Gesichter der Wastelander wahr, die sie von ihren Fenstern aus beobachteten, das auf der sandigen Straße vergossene Blut und den Schmerz, der seinen Arm jetzt rasch taub werden ließ. Das Verrot aus der Flasche, die er nur mit Chloe geteilt hatte, hatte ihm viel mehr Bloedzuiger-Züge verliehen, als er gewöhnt war. Normalerweise gehörte die rasche Wundheilung nicht zum Paket. Ein bisschen Schnelligkeit war normal, genau wie die Tatsache, dass Garuda in der Lage war, ihn zu finden. Aber die Geschwindigkeit, mit der seine Wunde heilte, war ungewöhnlich.
    Schließlich seufzte Katherine und schluckte. »Ich kann im Kopf mit ihm reden«, erklärte sie dann mit leicht zitternder Stimme.
    »Du kannst …« Er verstummte kurz. Hier gab es nur wenige Möglichkeiten. Entweder hatte seine Schwester den Verstand verloren, sie hatte eine neue Fähigkeit entwickelt, oder sie hatte ihn angelogen. »Frag Garuda, wie viele Bloedzuiger bei ihm waren, als …«, fragte er vorsichtig.
    »Zwei«, unterbrach sie ihn. »Er meint allerdings, das sei eine dumme Frage, wenn man bedenkt, wie viele Flaschen Verrot du mit ins Lager gebracht hast. Eine klügere Frage wäre die gewesen, was passiert ist, bevor du von dem Neugeborenen getrunken hast.« Katherine bedachte ihn mit einem finsteren Blick. »Anscheinend ist er sich nicht sicher, ob du mir das erzählen willst, weil er fürchtet, es könnte zu weiteren Fragen nach dem ›Trinken aus der Quelle‹ führen.«
    »Verstehe«, murmelte Jack – und er verstand tatsächlich. Er begriff, dass seine Schwester etwas Wichtiges vor ihm verborgen hatte und dass Garuda etwas im Schilde führte.
    Jack betrachtete Garuda als Freund, doch er wusste auch, dass der Bloedzuiger hinter etwas her war. Es gab einen Grund dafür, dass er auf dieses Thema angespielt hatte, sodass Jack zugeben musste, dass er den anderen Geheimnisse vorenthalten hatte. Vielleicht war es auch einfach Garudas Art, darauf hinzuweisen, dass beide Geschwister Geheimnisse voreinander hatten.
    »Hast du von diesem knochigen Bastard getrunken, Jackson?« Katherine stach Jack den Finger in die Brust, und als er vor ihr zurückzuckte, bemerkte er, dass seine Schusswunde schon fast geheilt war.
    »Na, du bist ein knochiger Bastard«, fauchte Katherine, bevor Jack antworten konnte. »Ist mir egal, wenn dir meine Etikette nicht passt.«
    »Warte mal eine Sekunde, Katherine …«
    »Du hast von einem Bloedzuiger getrunken, unmittelbar nachdem dieser von Garuda getrunken hatte? Kein Wunder, dass du so high warst. Idiot.« Sie marschierte davon.
    Jack warf Edgar einen Hilfe suchenden Blick zu.
    »Kit?«, sagte Edgar.
    Katherine drehte sich um. Edgars gleichmütige Stimme bremste ihren nächsten Ausbruch, bevor er beginnen konnte. »Warum gehen wir nicht schon zum Gulch House, während ihr beiden weiterstreitet? Wir sollten uns ein paar Zimmer für die Nacht

Weitere Kostenlose Bücher