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Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Titel: Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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Runter!«
    Mit diesen drei Silben kam alles in Kittys Welt abrupt zum Stillstand. Sie fuhr herum und rannte zurück zu Hector, der sich an eine Wand lehnte. Als sie die Waffe hob, sah sie, wie Jack sich zu Boden warf und Chloe – die zusammen mit Melody neben Francis kniete – gelassen und sauber jede einzelne Kammer ihres Revolvers auf den Mönch abfeuerte, der seine Waffe auf Kittys Bruder richtete.
    Der Mönch fiel, und seine graue Robe wurde rot durchweicht.
    Gleichzeitig sackte Jack nach hinten. Doch er blutete an der Schulter, nicht an der Brust. Melody blieb bei Francis, der versuchte, an seine Waffe zu kommen, obwohl Melody ihn zu beruhigen versuchte. »Es geht ihm gut, Francis. Halt still .«
    »Ich kann immer noch schießen, auch wenn ich nichts sehe«, beharrte Francis. »Sag mir nur, wohin ich zielen soll.«
    »Nein!« Melody schlug seine Hand von der Waffe weg. »Jack geht es gut. Alles ist in Ordnung, Francis! Benimm dich.«
    Bis Kitty Jack erreichen konnte, war Chloe schon an seiner Seite. Mit einer Entschlossenheit, die Kitty ebenso verunsicherte wie beruhigte, riss die erst kürzlich angekommene Frau Jacks Hemd auf, um die Wunde zu untersuchen.
    »Sauberer Durchschuss«, erklärte sie, als Kitty zu ihnen stieß.
    »Aufhören.« Jack versuchte aufzustehen und benutzte dabei seinen unverletzten Arm als Hebel. Er blickte zu Kitty auf. »Verdammt, Katherine!«, fauchte er. »Wenn du schon da herumstehst, könntest du mir wenigstens aufhelfen.«
    Kitty konnte ihm seine ruppige Art nicht übel nehmen und ging in die Hocke. Er legte einen Arm um ihre Schultern, und sie standen bald aufrecht.
    Er lebt. Er ist nicht tot. Er ist nur leicht verletzt , sagte sie sich. Er ist nicht tot .
    Schon jetzt konnte Kitty erkennen, dass Chloe recht hatte: Die Verletzung war nicht schwer, und mit dem Verrot in seinem Körper und den besonderen Heilkräften, die sie alle besaßen, würde Jack gesund werden. Zweifellos tat es trotzdem schrecklich weh; aber Schmerz allein brachte niemanden um.
    »Wo ist Edgar?«, fragte Jack.
    Die gleiche Angst, die sie empfunden hatte, als sie gehört hatte, wie Melody Jacks Namens schrie, überkam sie erneut. Doch bevor sie sich festsetzen konnte, sah sie Edgar auf sie zukommen. Sie musterte ihn von Kopf bis Fuß, und als sich ihre Blicke trafen, sah sie, dass er sie ebenfalls genau inspizierte. Sie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    »Keine Überlebenden«, erklärte Edgar im Näherkommen. »Ich habe den erwischt, der vor Kit weggelaufen ist.«
    »Ich kann jetzt auf keinem Auge mehr sehen. Könnte mich mal jemand darüber aufklären, was los ist?«, zischte Francis in einem zornigen Ton, der ganz untypisch für ihn war.
    Es kostete Kitty mehr Anstrengung, als ihr lieb war, den Blick von Edgar zu lösen und Francis anzusehen. »Uns geht es allen gut, Francis. Jack hat eine Fleischwunde. Hector ist ein bisschen mitgenommen.«
    »Und ich hatte kaum Gelegenheit, jemanden umzubringen«, beklagte sich Melody.
    »Bedaure, Melly.« Hector humpelte zu Melody und Francis. »Du hast einen Mönch erschossen, als wir gekommen sind.«
    »Stimmt, ja!« Melody wurde munter. »Wer hat Lust auf einen Drink?«
    Chloe sah sie finster an. »Jack ist angeschossen. Francis …« – sie wies grob in seine Richtung – »ist blind , und du willst …«
    »Ich werde jetzt nicht durch die Wüste tappen, Jack«, unterbrach Melody Chloe und wandte sich demonstrativ von ihr ab. »Ich bin früh aufgestanden, bin in der Hitze hermarschiert und habe mich mit Käfern und Mönchen auseinandergesetzt. Ich gehe in eine Taverne.«
    Einen Moment lang verrutschte die liebenswürdige Maske, die Melody aufzusetzen versuchte, so offensichtlich, dass Kitty wieder einfiel, warum sie das Quartier nicht mit der ständig vor sich hinsummenden Frau teilen wollte: Sie war instabil und boshaft.
    Melody starrte nacheinander Chloe, Kitty und Jack zornig an, aber sie war nicht so dumm, Edgar auf diese Art anzusehen. Als sie sich das letzte Mal mit ihm angelegt hatte, hatte Edgar die Beherrschung verloren. Jack hatte ihm das Versprechen abgenommen, sie nicht noch einmal zu erschießen, aber davon wusste Melody nichts.
    Hector legte einen Arm um ihre Schultern. »Die Mönche sind entweder tot oder fort. Eine Pause kann nicht schaden.«
    » Meine Neugeborenen können Wache halten «, meldete sich Garuda zu Wort. » Wenn du es Jackson sagst, wird er sich besser fühlen. «
    »Lass sie gehen«, meinte Kitty leise zu ihrem Bruder.

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