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Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Titel: Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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bloß Spione unterhält. Wir wissen nicht viel darüber, was er bis zu einem Zeitpunkt, der ein paar Jahre vor unserer Ankunft hier liegt, getrieben hat. Niemand weiß, wie alt er ist, woher er sein Geld bekommt oder was er will. Ich kann nur sagen, dass er jedem dasselbe Angebot macht – wenn man für ihn arbeitet, sorgt er dafür, dass man am Leben bleibt und reich wird. Einige sagen Ja.« Während Jack sprach, sah er sie nicht an, sondern starrte auf die Straße vor ihm. »Melody hat sich vor einer Weile kurze Zeit auf seine Seite geschlagen, ist aber nach ein paar Monaten zu uns zurückgekehrt. Ich gebe zu, dass ich mich gefragt habe, ob sie ihm von dir erzählt hat, aber das spielt keine große Rolle. Er findet es immer heraus.«
    Chloe sortierte das alles in das immer klarer werdende Bild ihrer neuen Lebensumstände ein. Es war keine Klarheit im Sinne von logischer Erkenntnis, aber immerhin hatte sie Informationen, die zusammenpassten und ihr halfen, die Lage besser zu verstehen. »Also hat sie – Mary – das Bett mit dir geteilt, und ich bin auch in dieser Hinsicht der Ersatz für sie? Müssen alle neuen Frauen …«
    »Nein.« Er bedachte sie mit einem strengen Blick. »Mary und ich waren so etwas wie Freunde. Nach einiger Zeit kamen wir uns so nahe, dass wir es uns zusammen ein wenig nett gemacht haben. Was in der Wüste passiert ist, war nicht meine Absicht. Es ist aber passiert, und …«
    Sie hatten das Gulch House erreicht. Sie blieb stehen. »Und?«, hakte sie nach.
    »Und ich bedaure es nicht. Ich hoffe, dass du genauso denkst. Ich interessiere mich für dich, Chloe, mehr als für alle anderen, denen ich seit langer Zeit begegnet bin. Mary und ich … waren Freunde und gern zusammen, aber ich sehe keinen Sinn in Gefühlen, die viel darüber hinausgehen. Meine Schwester und Edgar haben Probleme ohne Ende, weil sie mehr füreinander empfinden, und … ich will das nicht. Aber du interessierst mich, und ich mag, wie du aussiehst.« Er seufzte und fuhr sich mit einer Hand durchs Gesicht, als könne er damit Müdigkeit und Stress wegwischen.
    Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Auch sie war nicht auf der Suche nach jemandem. »Ich habe gerade eine Beziehung hinter mir.« Sie wog ihre Worte sorgfältig ab. »Und davor hatte ich eine lange Liste übler Männer.«
    Jack nickte.
    »Die Sache mit dem Mord?«, fuhr sie fort. »Es war ein Mann, mit dem ich mich getroffen habe … Jason. Er hat Dinge getan, mich verletzt. Eines Nachts war ich betrunken, und ich habe beschlossen, dafür zu sorgen, dass er mir nie wieder wehtun kann …« Sie verstummte. Die ganzen Jahre war es unklug gewesen, darüber zu reden. Nun befand sie sich in einer vollkommen neuen Welt, aber sie war dieses Schweigen schon so lange gewohnt, dass es schwer zu brechen war. In jener letzten Nacht mit Jason hätte sie weglaufen können. Stattdessen hatte sie beschlossen, ihn zu töten, um der Sache ein Ende zu machen, ehe eine Nacht kam, in der sie nicht weglaufen konnte. Bisher hatte sie das nicht ein einziges Mal laut ausgesprochen. Ihre Aussage vor Gericht war keine richtige Lüge gewesen, aber sie hatte einiges ausgelassen und die Tatsachen ein wenig anders dargestellt. Die ganze Wahrheit hätte nur jemand begriffen, der verstanden hätte, wozu Jason in der Lage war. Die gut gekleideten Männer und Frauen bei Gericht hätten sich nicht vorstellen können, wie ein Mann wie Jason wirklich war. Sie hatte das gewusst – genauso sicher, wie sie wusste, dass Jack es vielleicht verstand. Nach den Cynanthropen in der Wüste und den Mönchen und allem anderen in Gallows war ihr klar, dass Jack nie ein behütetes Leben geführt hatte. Er war Realist, daher erzählte sie ihm, was sie Melody in der Taverne nicht hatte gestehen wollen. »Manche Männer können einfach nicht loslassen. Ich habe dafür gesorgt, dass Jason mich nicht aufspüren und eines Nachts auftauchen würde.«
    Kurz sah Jack ihr in den Augen, aber sein Blick verurteilte sie nicht. »Wenn du weitergehen willst, können wir das«, sagte er nur. »Wenn du möchtest, dass dir im Moment jemand anders Gesellschaft leistet, kann ich einen der anderen holen.«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber ein richtiges Zimmer wäre nett.«
    Sie wartete darauf, dass er sie fragen würde, wie genau sie das meinte, doch er sagte nichts. Er nickte und hielt ihr die Tür auf.
    Sobald sich ihre Augen von dem hellen Sonnenschein draußen an den halbdunklen Raum angepasst hatten,

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